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0466 - Die Königin von Saba

0466 - Die Königin von Saba

Titel: 0466 - Die Königin von Saba
Autoren: Jason Dark
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sie kaum noch sah. Ihre Flügel hielt sie ausgebreitet. In der Hand begann der Dolch zu leuchten. Und dieses Licht zeigte mir auch den Weg, den sie nahm.
    Er führte auf den Hubschrauber zu.
    Verdammt, ich hätte mitfliegen sollen, ich hätte den Commander nicht einsteigen lassen sollen.
    Aber für Vorwürfe war es jetzt zu spät. Glenn Stark mußte sich der Gegnerin stellen.
    Beide befanden sich noch über dem Meer. Anscheinend hatte Stark etwas von der drohenden Gefahr bemerkt. Er zog die Maschine höher. Es sah aus, als hinge sie an einem Band.
    Sirenenklang heulte über das Deck. Was das Zeichen bedeutete, wußte ich nicht. Meine Aufmerksamkeit galt dem Hubschrauber und natürlich dieser Flugvampirin.
    Sie war wesentlich schneller und auch wendiger als der schwere Metallvogel. Zwei Schläge ihrer Schwingen schafften es, sie über die Maschine zu bringen, dort drehte sie sich und verfolgte den Hubschrauber schräg von oben.
    Er gehörte zu den kleineren und wendigeren Maschinen, die höchstens drei Leuten Platz boten.
    Commander Stark schien auch bemerkt zu haben, was die Glocke geschlagen hatte.
    Er versuchte es mit einer Flucht und einer gleichzeitigen Landung auf dem Deck des Kreuzers.
    So jagte er heran. Über der Maschine drehten sich die Rotorblätter und hinterließen einen nie abreißenden Kreis, der einen blitzenden Wirbel bildete.
    Die Maschine verlor an Höhe. Sie mußte tiefer gehen, wenn eine rasche Landung erfolgen sollte.
    Zum Glück war das Deck breit genug. Ich konnte dem Commander nur die Daumen drücken, obwohl ich meine Beretta gezogen hatte und versuchte, mit dem Lauf die Flugbewegungen des Vampiruntiers zu verfolgen.
    Das Ziel war zu schlecht, trotz der Größe. Es wurde erst besser, als sich Layana dem Schanzkleid des Kreuzers näherte und darüber hinwegglitt, ebenso wie der Hubschrauber. Jetzt mußte er landen!
    Die Maschine sackte ab.
    Aber auch Layana!
    Und sie war wie ein schnell fliegender Vogel, denn sie hängte sich plötzlich mit der freien Hand an die rechte Kufe. In der anderen hielt sie ihre Waffe.
    Damit stieß sie zu.
    Ich lief und schoß.
    Zweimal feuerte ich die Silberkugeln ab. Ob ich getroffen hatte, war nicht zu sehen, aber ich sah über den Kufen die Unterseite des Hubschraubers aufglühen.
    Erst rot dann weiß.
    Der Motor heulte auf. Hinter dem Steuerknüppel bewegte sich der Commander in wilder Hast. Er versuchte zu retten, was noch zu retten war, aber der Vogel aus Stahl kippte plötzlich zur Seite.
    Ich war nicht nur stehengeblieben, ich rannte auch zurück, weil ich ahnte, was geschehen würde.
    Zwar hatte der Helikopter nicht allzu hoch über dem Deck geschwebt, doch auch eine solche Distanz reichte aus, um ihn zu zerstören. Nach rechts trudelte er ab, er legte sich wie ein gewaltiger Kasten auf die Seite und krachte voll auf das Deck.
    Es war grauenhaft. Vor meinen Augen zerplatzte der Hubschrauber wie eine reife Frucht, gegen die jemand mit einem harten Gegenstand geschlagen hatte.
    Die Einzelteile wirbelten davon. Der Commander wurde noch wie eine Puppe hin- und hergeschleudert, dann packten ihn Kräfte und drückten ihn in das verbogene Gestänge hinein, in das auch Kerosin gelaufen war, das sich innerhalb einer Sekunde entzündete, so daß vom Deck ein gewaltiger Feuerball aufstieg.
    Dunkelrot mit schwarzem Qualm vermengt, erschien diese Insel des Todes. Eine Hölle aus Rauch und Flammen, in die noch der Wind hineinblies und das Feuer noch stärker entfachte.
    Der Rauch trieb auch mir entgegen. Ich hielt sicherheitshalber die Luft an und schlug dabei rennend einen Bogen, da ich Layana noch stellen mußte.
    Dem Commander konnte wahrscheinlich niemand mehr helfen. Er würde ebenso verbrennen wie Teile des Hubschraubers.
    Fetter Rauch umwehte mich. Die Trümmer lagen auf dem Deck verteilt. Ich mußte über einige hinwegspringen, um dorthin zu gelangen, so daß ich eine freie Sicht besaß.
    Der Wind blies mir jetzt in den Rücken und deshalb auch die Flammen in die entgegengesetzte Richtung.
    Wo steckte Layana?
    Ich hörte Schritte und gellende Stimmen. Ein Löschtrupp erschien in voller Montur. Die Männer liefen in Gefahr, ich wollte sie wegscheuchen, aber meine Rufe waren nur ein Krächzen.
    Und sie flog herbei.
    Wie ein Pfeil stieß sie aus der Dunkelheit an der gewaltigen Reling in meine Richtung. Sie hielt den rechten Arm ausgestreckt. Der alte Dolch bildete die Verlängerung ihrer Hand. Über ihm schwebte förmlich das Gesicht der Schlangen-Vampirin.
    Das
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