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0466 - Die Königin von Saba

0466 - Die Königin von Saba

Titel: 0466 - Die Königin von Saba
Autoren: Jason Dark
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Feuer gab genügend Licht, um es erkennen zu können. Es zeigte einen triumphalen Ausdruck.
    Eine halbe Sekunde später war sie da, um mich mit dem Dolch aufzuspießen…
    ***
    Auch Jenna Jensen hatte die Schlange entdeckt. Sie sprang wie der Blitz von ihrem Klappstuhl hoch, streckte den Arm aus, und ihre Stimme kippte fast über.
    »Da ist sie. Wir müssen weg!«
    Einer der Offiziere hielt die Lampe. Seine Hand zitterte. Der Strahl erfaßte die Schlange, die aus dem. Boden gekrochen war. Im Gegensatz zu den normalen Schlangen war ihre Farbe eine völlig andere. Sie schimmerte in einem dunklen Rot, als hätte jemand die Schuppen mit gestocktem Blut betupft.
    Das Maul hielt sie offen. Die schmale Zunge peitschte hervor wie ein kleines Gummistück.
    »Geben Sie Alarm!«
    Hugh Clements Stimme klang trotz der Lautstärke ruhig. »Alarm zur Bereitschaft!«
    Sekunden später schon heulten die Sirenenklänge über das Deck und erfüllten auch die Unterkünfte der Mannschaften. Jenna wußte nicht, was genau im einzelnen geschehen würde, sie hatte nur Augen für die Schlange, die ihren Kurs abgesteckt hatte und auf die Beine des Taschenlampenhalters zuschlängelte.
    Schüsse fielen.
    Clement und noch ein anderer Offizier hatten geschossen. Mehrmals hintereinander peitschten ihre Waffen und trafen den Schlangenkörper, der von den Geschossen in die Höhe gerissen wurde und zuckte, als würden Stromstöße durch die einzelnen Teile rasen.
    Sie flogen in verschiedene Richtungen weg. Ein lautes Aufatmen der Anwesenden war zu hören. So mancher wischte sich den Schweiß von der Stirn, aber die Ruhepause dauerte nicht lange.
    Auf dem Deck schräg unter ihnen kippte der Hubschrauber ab und wurde zu einem Feuerball.
    Die Soldaten ließen sich diesmal nicht so schnell schocken. Sie trafen augenblicklich ihre Entscheidungen. Die Löschmannschaft wurde mobilisiert. Das alles bekam Jenna nur am Rande mit. Das Chaos auf der Brücke umgab sie zwar, aber sie fühlte sich trotzdem ziemlich allein.
    Ihre Waden schienen mit einem schweren Metall gefüllt zu sein. Das Gehen bereitete ihr Schwierigkeiten. Sie kam nur langsam voran und hielt ihre Blicke auf den Fleck gerichtet, wo die Kugeln die Schlange zerfetzt hatten.
    Die Teile lagen noch auf dem Boden, aber sie lösten sich auf, und niemand außer Jenna achtete auf die dünnen Nebelstreifen, die sich langsam ausbreiteten.
    Sie kamen von vier Seiten.
    Zunächst wollte es Jenna nicht glauben, aber es gab keinen Zweifel. Der Nebel nahm Kurs auf sie.
    Es gab nur noch die Flucht.
    Jenna lief auf die Tür zu. Zwei Männer kreuzten ihren Weg, sie prallte gegen sie, schrie noch auf, sah ein schweißnasses Gesicht, und eine Hand drückte sie herum.
    Dann taumelte sie weiter.
    Die Tür konnte ihre vorläufige Rettung sein, aber wie es der Teufel wollte, sah sie plötzlich in ihr die Löcher, durch die drei Schlangenköpfe drangen.
    Sie waren da!
    Jenna blieb stehen. Eigentlich wollte sie schreien, aber das Entsetzen machte sie stumm. Niemand kümmerte sich um die Archäologin. Die Offiziere hatten mit der völlig anormalen Situation genug zu tun, um sie in den Griff zu bekommen.
    Sie drehte sich.
    Der Nebel war da. Er schwebte in Gesichtshöhe heran. Es waren die gleichen grauweißen Streifen, wie Jenna sie schon im Frachtraum um das Kreuz hatte wirbeln sehen.
    Diesmal sollte sie erwischt werden. Und den Fluchtweg schnitten ihr die drei Schlangen ab…
    ***
    Die Dolchklinge verfehlte mich, weil ich einfach zu schnell gewesen war. Ich hatte mich nach rechts zur Seite fallen lassen und hörte über mir das Schlagen der gewaltigen Schwingen. Gleichzeitig riß ich meinen rechten Arm hoch, um die Bestie mit einem Schnappschuß zu erwischen.
    Ob sie es geahnt hatte oder ob es Zufall gewesen war, konnte ich beim besten Willen nicht sagen.
    Jedenfalls gelang es ihr, blitzschnell zuzugreifen und mein Handgelenk zu umklammern.
    Ausgerechnet das rechte. Sie hielt es nicht nur mit ihrem eisenharten Griff fest, sie bog es auch zur Seite, flog dabei weiter und zerrte mich mit, während ich den stechenden Schmerz bis in die Schulter hinein spürte und Angst vor einem Armbruch bekam.
    So wurde ich über das Deck geschleift. Zuerst dorthin, wo noch immer das Feuer loderte.
    Wahrscheinlich wollte sie mich verbrennen, aber schon zischten aus den Düsen der Schaumkanonen die langen, weißen Strahlen in die Flammen, die das Feuer erstickten.
    Sie riß mich hoch.
    Wieder war es furchtbar. Sie hielt mich an einem Arm fest,
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