Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

Titel: 0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb
Autoren:
Vom Netzwerk:
unterrichtet und habe auch alle Vollmachten.«
    »Noody hat mir folgenden Auftrag gegeben: Sie sollen sofort drei uniformierte Polizeibeamte mit je einem Kanister Benzin zu dem Buick vor unserem Haus schicken. Die Beamten sollen das Benzin so über den Wagen schütten, daß sie ihn anzünden können. Der Wagen muß völlig ausbrennen. Sie haben für die Vorbereitungen zehn Minuten Zeit. Wer sich dem Fahrzeug mit anderen Absichten nähert, wird erschossen.«
    Einen Moment zögerte ich. Dann hatte ich mir vorgestellt, wie die Ausführung dieses Gangsterbefehls in der Wirklichkeit aussehen würde.
    »Higgold!«
    »Ja, Mr. Cotton?«
    »Sagen Sie Noody, daß das Wahnsinn ist, was er da anordnet. Der Wagen steht mitten in einem Wohnviertel. Drei Kanister Benzin — das gibt eine Explosion und eine Feuersbrunst. Die ganze Umgebung wird gefährdet. Sagen Sie ihm das!«
    »Moment!« sagte Higgold.
    Ich hörte, wie sich seine Hand über die Sprechmuschel schob. Es herrschte wieder Stille. Mir blieb Zeit zum Überlegen. Wir hatten einen Fehler gemacht, den dunkelblauen Buick nicht gleich sichergestellt zu haben.
    Oder, nein, es war kein Fehler. Wir hatten die Gelegenheit nie gehabt. Noody hatte sicher die ganze Zeit den Wagen beobachtet oder beobachten lassen. Er hätte sofort etwas dagegen unternommen.
    Ihm war es wohl jetzt erst eingefallen, daß der Wagen irgendwelche Spuren enthalten mußte.
    Weiter kam ich nicht mit meiner Überlegung.
    Benjamin B. Higgold handelte plötzlich. Ich hörte seine Stimme.
    »… ganze Umgebung würde gefährdet. Das soll…«
    Ein dumpfer Schlag und ein Aufstöhnen klang aus der Hörmuschel. Die Verbindung riß unversehens ab.
    Noody mußte bemerkt haben, daß Higgold die schützende Hand von der Sprechmuschel genommen hatte. Der Gangster hatte wohl den Hörer aufgelegt oder die Schnur aus der Wand gerissen Mit fliegenden Fingern wählte ich die Higgold-Nummer, die groß auf meinem Notizblock stand.
    Erleichtert atmete ich auf.
    Das Rufzeichen ertönte. Die Schnur war also nicht aus der Wand gerissen. Aber es antwortete niemand.
    Resignierend legte ich den Hörer auf. Ich winkte Probster, einem unserer jungen G-men. »Gib über Funk Phil Decker Bescheid! Er soll in Kürze weitere Weisungen erwarten. Bei Higgold im Haus ist vermutlich was passiert, was die bisherige Lage ändern kann.«
    Probster flitzte aus der Tür. Er war gerade draußen,-um den Befehl zu übermitteln, als die Telefonglocke anschlug.
    »Cotton, Cotton!« klang es mir entgegen.
    Es war wieder Higgold. Seine Stimme klang verzweifelt und aufgeregt.
    »Cotton, sie haben meine Frau geschlagen! Helfen Sie uns doch endlich, helfen Sie ung…«
    »Was war los, Higgold?« fragte ich. Was soll man in einer solchen Situation anders tun? Helfen? Wie? Jeder aktive Versuch von uns müßte nach den bisherigen Erfahrungen rpit diesem Noody und seiner Bande in einm Blutbad enden.
    Higgold schluchzte in das Telefon.
    »Ich habe versehentlich eben den Hörer nicht richtig zugehalten. Noody hat das bemerkt, und dann…«
    »Und dann?«
    »Sie haben sie geschlagen, ganz brutal geschlagen. Ich habe sie bis hierhin schreien hören. Mein Gott, Cotton, verstehen Sie denn nicht…«
    »Ich verstehe Sie, Higgold. Und Sie wissen genau, wie die Lage ist. Was ist jetzt mit Ihrer Frau?«
    »Ich weiß es nicht — doch — da ist sie jetzt. Einer der… Herren hat sie gerade hereingebracht. Es scheint ihr nichts pasiert zu sein, sie ist nicht verletzt, sie weint nur…«
    Es wurde wieder still auf der anderen Seite.
    »Higgold!« brüllte ich.
    Nichts. Keine Antwort. Eine ohnmächtige Wut stieg in mir hoch. Dort drüben, 200 Yard von mir entfernt, trieb ein brutaler Gangster sein Unwesen. Und wir konnten nichts tun, einfach gar nichts! Er sprang mit uns um wie mit kleinen Jungen.
    »Mr. Cotton!«
    Es war wieder Higgold.
    »Was ist…«
    Er schnitt mir das Wort ab.
    »Ich darf mit Ihnen nur noch das sprechen, was Mr. Noody erlaubt hat. Er will wissen, ob Sie jetzt seinen Befehl hinsichtlich des Wagens ausführen werden.«
    »Haben Sie ihm gesagt, was…«
    »Cotton, ob Sie den Befehl ausführen?« schri? Higgold mich an.
    »Higgold, ich habe Ihnen doch gesagt, daß das ein Irrsinn ist. Das muß Noody einsehen. Und außerdem, sagen Sie ihm das noch, wenn wir ein derartiges Feuerwerk veranstalten, wird die ganze Umgebung aufmerksam, soweit sie das bisher noch nicht ist. Man wird die Feuerwehr alarmieren, die Presse wird kommen. Ich weiß nicht, ob das in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher