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0461 - Lupina gegen Mandragoro

0461 - Lupina gegen Mandragoro

Titel: 0461 - Lupina gegen Mandragoro
Autoren: Jason Dark
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einzumischen braucht. Lupina gegen Mandragoro, so wird es kommen. Aber ihr haltet euch am besten raus, wenn ihr schlau seid, und wartet ab, wer gewinnen wird.«
    »Hast du auch an Mandragoros Monster gedacht?«
    »Ich hörte von ihnen. Sie sollen hier im Wald leben und waren einmal Menschen. Gesehen habe ich keinen von ihnen, da bin ich ehrlich.«
    »Sie waren sogar junge Menschen«, präzisierte ich. »Aber ich sage dir eines. Wir werden zuschauen.«
    Suko bestätigte meinen Entschluß durch sein Nicken.
    Morgana Layton zog ein etwas enttäuschtes Gesicht. »Ich kann euch nicht zwingen, aber ihr solltet euch freiwillig nicht so stark in Gefahr begeben.«
    »Das ist noch immer unsere Sache«, erklärte ich. »Außerdem ist es unser Job, das Böse und Dämonische dort zu zerstören, wo es sich zeigt. Hier ist es der Fall.«
    »Was ihr seht, haben Menschen verursacht.«
    »Stimmt. Nur werden dämonische Geschöpfe sich daran beteiligen. Lupina ist meine Todfeindin, vergiß das nie. Ich bin gezwungen, mich zu wehren, wenn ich ihr gegenüberstehe. Glaub nicht, daß sie mich, wenn sie mich sieht, nicht angreifen wird.«
    »Ihr könntet die lachenden Dritten sein!« Morgana trat vorsichtig in den fauligen Schlamm. »Mandragoro ist mächtig. Er wird niemanden neben sich dulden wollen, auch nicht die Königin der Wölfe. Ich gehe davon aus, daß es für einen der beiden das Ende bedeutet.«
    Ich lachte sie an. »So etwas habe ich schon des öfteren angenommen und bin immer wieder reingefallen. Nein, Morgana, du stimmst uns nicht um. Wir haben eine Aufgabe übernommen und werden sie auch zu Ende führen, das verspreche ich dir.«
    »Ich hatte euch gewarnt.«
    »Gut, reden wir von dir. Was hast du vor? Du willst doch sicherlich nicht hier oben bleiben.«
    Sie ließ sich Zeit mit der Antwort und schaute hinab in das Tal, wo sich der Dunst gesammelt hatte.
    In langen Streifen zog er davon, bewegte sich dabei aber dicht über den Boden, als wollte er sich an der zerstörten Pflanzenwelt festklammern.
    »Er wird steigen«, sagte Morgana leise und mehr zu sich selbst gewandt.
    »Und dann?« fragte ich.
    Sie lächelte schief und hob gleichzeitig die Schultern. »Euer Kampf wird erschwert werden.«
    »Damit haben wir gerechnet.«
    Sie drehte sich um, so daß sie wieder uns beide anschauen konnte. »Ja, ihr seid unbelehrbar. Mich hält nichts mehr hier. Ich werde zurückgehen und achtgeben müssen.«
    Ich hielt sie am Arm fest. Unter meinen Fingern spürte ich ihre Muskeln. Sie waren härter als bei einer normalen Frau, und ich spürte, daß Kraft in ihrem Körper steckte.
    »Was willst du?«
    Ich schaute sie fest an. »Morgana, dir ist doch klar, daß wir dich nicht allein gehen lassen werden. Suko und ich bleiben an deiner Seite. Schon wegen Lupina.«
    Ihr Blick änderte sich. Eis, grünlich schimmernd; schien in ihren Pupillen zu liegen. »Fenris will es nicht, daß Lupina stirbt, das weißt du, John.«
    »Sicher. Was hat es mit dir zu tun?«
    Sie räusperte sich. »Ich bin aus bestimmten Gründen mit ihr in diese Welt geschickt worden.«
    »Um Lupina zu schützen.«
    »So ist es.«
    »Dann wären wir Feinde.«
    Sie schüttelte leicht den Kopf. »Noch nicht, John, aber es könnte eine Situation eintreten, in der wir es würden.«
    Suko sagte nichts. Er wußte, daß die Sache nur Morgana, und mich etwas anging.
    »Also wie damals im Schwarzwald.«
    »Nicht ganz, John - schlimmer.«
    Ich ließ sie noch immer nicht los. »Was hat dich zu dieser Veränderung veranlaßt?«
    »Das ist ganz klar. Fenris ist mein Herr und Meister, das muß ich akzeptieren, ob ich will oder nicht. Er hat mich in der Hand. Er kann mich zerstören oder am Leben lassen…«
    »Was ist das für ein Leben?«
    »Es gefällt mir so gut, John Sinclair, daß ich es niemals gegen den Tod eintauschen würde.« Sie nickte entschlossen. »Und jetzt laß mich bitte los.«
    Ich kam ihrem Wunsch nach. Langsam sank mein Arm herab. Wind strich fast streichelnd über den Hügel hinweg. Auch er unterbrach das Schweigen nicht, das lastend zwischen uns stand.
    »Dann gehe ich jetzt zurück«, sagte sie und drehte uns den Rücken zu. Wir schauten ihr nach. Ihr Gang war leicht wiegend, aber gleichzeitig auch geschmeidig. Das lange Haar, das auf ihrer Schulter lag, wippte im Rhythmus der Schritte.
    Wir blieben noch stehen. Unsere Blicke glitten hinab auf das Totengeäst des zerstörten Waldes.
    Suko wischte durch sein Gesicht. »Der Dunst wird stärker«, sagte er leise. »Manchmal
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