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0459 - Die Herrin der Drachen

0459 - Die Herrin der Drachen

Titel: 0459 - Die Herrin der Drachen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die Luft verlagert«, erwiderte Nicole.
    »Weshalb müßt ihr Frauen eigentlich immer so widerwärtig praktisch denken?« murrte Zamorra. Nicole setzte noch eins drauf: »Und wir wissen nicht, was das hier für ein Antriebssystem ist. Möglicherweise ungesünder als Atomkraft und Verbrennungsabgase zusammen!«
    »Hilf mir lieber, Fenrir nach draußen zu schaffen, und vielleicht auch Jörg-A.«
    »Weshalb? Die sind doch beide hier an Bord ganz gut aufgehoben.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern und deutete auf die Bildschirme, die keine Anrufsignale mehr anzeigten; man hatte es wohl aufgegeben.
    »Ich habe ein verflixt ungutes Gefühl«, sagte er. »Du glaubst…?«
    »Ich fürchte! Faßt du mit an?«
    »Natürlich.«
    Nacheinander trugen sie den Wolf und Jörg-A hinunter zum Lichtschacht und erreichten festen Boden. »Bevor wir uns einen Bruch heben, indem wir die beiden auf Abstand tragen, verändere ich lieber die Position der Flugscheibe«, sagte Nicole und schwebte wieder nach oben. Zamorra sah zu, wie sie die Scheibe um gut dreihundert Meter verschob und dann im Laufschritt zu ihm zurückkehrte. »Und jetzt gehen wir auf Saurierjagd?« fragte sie mit einem bezeichnenden Blick auf die erbeutete Strahlwaffe, die Zamorra in der Tasche trug und deren Griff herausragte.
    »Falls uns Leonardo deZombie nicht daran hindert - ja.«
    »Warum sollte uns dieser Kapuzenmann hindern, wer auch immer er wirklich ist?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Zamorra. »Aber irgend etwas stimmt hier nicht, und ich möchte nicht an den Folgen eines dummen Fehlers sterben…«
    ***
    Eysenbeiß hatte erstaunliche Kräfte entfesseln können. Er war den Sauriern sehr schnell gefolgt. Innerhalb kurzer Zeit befand er sich in der Nähe der Palastruine. Er sah die Saurier, diese unheimlichen, riesigen Drachenwesen, die ganz in der Nähe friedlich ästen. Das war es also, worauf er gestoßen war - die Person, um die es ging, verschwendete ihr Talent daran, Drachen aus der Urzeit in die Gegenwart zu holen!
    Das mußte anders werden.
    Er mußte mit ihr ins Gespräch kommen, egal wie. Er mußte dazu kommen, daß er sich ihrer Fähigkeit bediente. Und wenn er sie dafür aus ihrem Körper verbannen mußte.
    Aber das war eine riskante Angelegenheit. Er hatte es schon einmal versucht, als Dybbuk einen anderen Körper zu kontrollieren. Aber der verdrängte Geist hatte sich als stärker erwiesen und Eysenbeiß, den Dybbuk, schließlich zurückgeschleudert. Seitdem wußte er, daß es leichter gedacht als getan war, einen anderen, beseelten Körper zu übernehmen.
    Aber ein toter Körper half ihm nichts.
    Den besaß er ja - Leonardos Kadaver.
    Aber er wischte seine Bedenken erst einmal fort. Auf diese Person, die gleich ihm in die Zeit greifen konnte, war er bei seiner Suche nach dem verschwundenen Amulett gestoßen. Er würde die Suche fortsetzen, und vielleicht gelang es ihm später, mit Hilfe des Amulettes das Ur-Bewußtsein auszulöschen, dessen Körper er übernehmen wollte.
    Fest stand nur eines: Er hatte es satt, in Unsicherheit zu schweben. Er wollte wieder einen menschlichen Körper für sich allein. Er wollte leben - richtig leben, nicht nur als Geistwesen, das von einem Leib zum anderen wanderte und notfalls auch in magischem Metall Zuflucht nehmen mußte.
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß, zurückgekehrt in die Welt seines Ursprungs, war zu allem entschlossen!
    ***
    »Hast du dir schon einmal überlegt«, fragte Nicole, »was passiert, wenn wir einen dieser Saurier einfach erlegen, um ihm eine Schuppe abzunehmen?«
    »Entweder wird es eine Stampede geben«, sagte der Dämonenjäger. »Sie werden in panischer Angst flüchten. Oder sie besitzen ein gewaltiges Zusammengehörigskeitsgefühl und gehen gemeinsam zum Gegenangriff über.«
    »Und dann?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich nehme an, daß wir dann ein Massaker unter den Tieren veranstalten oder uns zertrampeln lassen müssen. Eine Alternative bestände darin, in diesen verfallenen Prachtbau zu flüchten und zu hoffen, daß die Saurier in den Tür- und Fensteröffnungen steckenbleiben.«
    »Irgendwann werden wir zurück müssen in unsere Welt«, sagte Nicole. »Da wir bei der sogenannten Anreise eine bestimmte Gegend erreichen mußten, nämlich das Ruhrgebiet in Deutschland, ist damit zu rechnen, daß wir auch bei der Rückkehr in unsere Welt wieder einen bestimmten Ort aufsuchen müssen, und zwar jenen, an dem wir erschienen sind. Mitten im Moor.«
    »Wir müßten Fenrir dazu
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