Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0459 - Die Herrin der Drachen

0459 - Die Herrin der Drachen

Titel: 0459 - Die Herrin der Drachen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
wurden.
    »Man muß etwas tun«, murmelte Zamorra. »Man muß diese Diktatur, die aus Ewigen und Sektenangehörigen besteht, beseitigen, damit die Menschen, die in dieser Welt leben, die Chance bekommen, sich frei von Manipulationen zu entwickeln und etwas aus sich zu machen.«
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »Dein Idealismus ist recht lobenswert«, sagte sie, »aber versuche einmal logisch zu denken. Erstens wollen wir in erster Linie Ted helfen. Zweitens werden wir deshalb gar nicht die Zeit haben, hier eine Revolution auszulösen, die uns möglicherweise selbst mit verschlingt. Und drittens ist dies eine ganz andere Welt, die unserer nur ähnelt, aber dennoch Unterschiede aufweist. Es ist Sache der Menschen dieser Welt, etwas für ihre Freiheit zu tun, sofern sie sich bevormundet und unterdrückt fühlen.«
    »Das heißt also, wir drehen Däumchen«, brummte Zamorra, dem Unterdrückung in jeder Form, vor allem wenn sie durch Organisationen wie obskure Sekten stattfand, ein Dorn im Auge war.
    »Nein. Wir haben genug mit unserer Aufgabe zu tun.«
    Zamorra warf wieder einen Blick auf Jörg-A. Der junge Mann in seinem dunklen Overall wußte möglicherweise überhaupt nicht, welchem Instrument der Unterdrückung er diente. Er war wahrscheinlich der nette Kumpel von nebenan, wenn man es ihn nur sein ließ und den Druck des herrschenden Systems von ihm nahm, das ihn zu einem Sklaven machte.
    »Wir sind gleich da«, erneuerte Nicole ihren Hinweis und wandte den Kopf. Sie sah, daß Zamorra wieder die Kleidung trug, mit der er hierher gekommen war, und hob die Brauen.
    »Sauber getrocknet, und verblüffenderweise ist das Leder weich geblieben. Auch bei deinem Overall«, sagte er und warf ihr das schwarze Ledertextil auf den Schoß. »Vielleicht willst du dich etwas praktischer kleiden, wenngleich mir dieses kurze Hemdchen an dir sehr gut gefällt.«
    »Aber noch lieber siehst du mich ganz ohne Hemd«, spöttelte sie. »Kannst du diese fliegende Untertasse noch einen Kilometer auf Kurs halten?«
    »Sicher«, brummte er und nahm den Platz ein, den sie räumte, um sich umzuziehen. Zamorra ließ sich davon gern ablenken; viel falschzumachen war an der Steuerung ohnehin nicht. Als Nicole ihren Overall und die Stiefel wieder trug, widmete er sich der vor ihnen liegenden Landschaft. Sie waren mittlerweile nahe genug an ihr Ziel herangekmmen.
    Die Bildschirme zeigten eine grasbewachsene Steppe, auf der Saurier weideten! Mehr als ein Dutzend dieser Riesenechsen, die es eigentlich gar nicht geben durfte, weil sie mit Sicherheit auch in dieser Parallelwelt schon vor Jahrmillionen ausgestorben sein mußten, weideten friedlich oder schliefen - oder spielten. Es war das erste Mal, daß Zamorra spielende Saurier sah; sie benahmen sieh kaum anders als Raubkatzen oder Wildhunde. Nur waren sie entschieden größer, und ihre Bewegungen waren reptilhafter. Also gleitender, überlegener, schneller zustoßend.
    Und es gab noch etwas.
    Ein seltsames, großes Steingebäude, das ein Palast hätte sein können, wenn es in gepflegterem Zustand gewesen wäre. So war es eher eine Palastruine, zumindest dem ersten Anschein nach.
    Von dem Mann in der Kapuzenkutte mit dem verwesenden Gesicht, von diesem Leonardo deMontagne-Zombie, war nichts zu sehen.
    »Was machen wir jetzt?« fragte Nicole.
    »Landen«, sagte Zamorra. »Wir wollen eine Drachenschuppe, nicht wahr? Und die holen wir uns jetzt.«
    ***
    Zu dieser Zeit traf jemand eine Entscheidung.
    »Zwölf-Sterneins ist in Ketzer-Hand gefallen«, sagte der Mann, der sein Gesicht hinter einer Silbermaske verbarg. »Und deshalb zu zerstören. Ich erwarte Vollzugsbericht.«
    Der Befehl wurde weitergegeben.
    Sieben Flugscheiben stiegen auf, um ihn auszuführen und Zwölf-Sterneins zu vernichten. Ihr Weg war nicht besonders weit.
    ***
    Die Flugscheibe hing dicht über dem Boden frei in der Luft, und wieder gab es unter ihr diesen Lichtschacht, in dem man nach Belieben aufwärts und abwärts schweben konnte. Zamorra lächelte. »Apparate dieser Art könnten uns helfen, das Verkehrschaos zu überwinden«, sagte er. »Die Straßen wären wieder frei…«
    »Und dafür der Luftraum total überlastet«, wandte Nicole ein. »Stell dir vor, du müßtest nicht mehr nur die Rechts-vor-links-Regel beachten, sondern zusätzlich noch die Oben-vor-unten, oder wie auch immer man es drehen wird!«
    »Das ließe sich mit elekronischen Flugleitstraßen regeln.«
    »Und damit hätten wir das Verkehrschaos nur von der Straße in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher