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0458 - Der Schrecken hinter der Wand

0458 - Der Schrecken hinter der Wand

Titel: 0458 - Der Schrecken hinter der Wand
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schreiben sollte - aber das letzte war zuviel. Das war das Letzte!
    Mit ausgestreckten Händen und gespreizten Fingern sprang sie auf. »Schuft! Die Augen kratze ich dir aus! Frauen als Haustiere zu bezeichnen…«
    »Halt, ich hab’s«, rief Zamorra zurückweichend. »Warte, schreib’s erst hin. Katzen kratzen, und dein Kreuzworthaustier ist ’ne Katze, aber wenn du dich nicht zu besagten Haustieren zählst, wirst du aufs Augenauskratzen verzichten müssen!«
    Nicole verharrte, sah Zamorra an, dann das Rätsel und dann wieder Zamorra. »Du bist eine schlitzohrige Ratte, cheri«, stellte sie trocken fest und schrieb das Wort auf.
    Zamorra schmunzelte. »Ich wollte dir doch nur helfen.«
    »Du wolltest mich auf den Arm nehmen!« warf sie ihm vor.
    »Das auch«, nickte er vergnügt. Im nächsten Moment trat er vor sie, griff zu, hebelte sie mit schnellem Griff aus dem Stuhl und trug sie auf seinen Armen in Richtung Pool.
    »Loslassen, du Schuft« schrie sie.
    »Du hättest mit mir Kung-Fu trainieren sollen, dann könntest du dich jetzt besser wehren«, grinste er und ließ sich mit ihr ins Wasser fallen.
    Aber sie wollte sich ja gar nicht wehren.
    Daß wenig später das Wasser nicht zu kochen begann, war fast schon ein Wunder…
    ***
    »Besuch, Monsieur Zamorra«, sagte der alte Diener Raffael Bois, der »gute Géist des Châteaus«, wie er manchmal genannt wurde, als die Hitze ein wenig abgeklungen war und Zamorra und Nicole sich am Beckenrand entspannten. Vorsichtshalber hatte Raffael gleich zwei Bademäntel mitgebracht, die die beiden überstreifen konnten.
    »Besuch? Habe ich einen Termin übersehen?« fragte Nicole verwundert.
    »Herr Ewigk und Signorina Carlotta aus Rom«, meldete Raffael an.
    Irgendwie ahnte Zamorra in diesem Moment nahendes Unheil.
    »Schicken Sie sie her und bringen Sie etwas zu trinken«, bat Zamorra. »Ich glaube, eine kleine Erfrischung können wir alle gebrauchen.«
    Raffael verschwand. Ted Ewigk und seine Freundin tauchten auf. Wahrscheinlich hatten sie die »kurze« Verbindung mittels der Regenbogenblumen benutzt. Alles andere wäre unlogisch, zeitraubend und teuer gewesen.
    Die schwarzhaarige Römerin im verboten kurzen Minikleid sah wesentlich besser aus als der Geisterreporter in weißen Jeans und ebenfalls weißem Hemd. Er wirkte noch immer ausgezehrt und hohlwangig. Zwar nicht mehr ganz so schlimm wie vor Tagen, als er sich praktisch selbst aus dem Krankenhaus entlassen hatte, aber -unter einem gesunden Aussehen verstand Zamorra etwas anderes, und so wie er Ted Ewigks Konstitution kannte, hätte der Freund sich in der Zwischenzeit wesentlich besser erholen müssen.
    »Setzt euch«, sagte Zamorra und rückte weitere Stühle an den runden Tisch. Nicole faltete resignierend die Zeitung zusammen, deren Papier mittlerweile von der Sonne angebleicht war.
    »Hoffentlich stören wir euch nicht«, sagte Carlotta.
    Nicole grinste jungenhaft. »Doch, sicher. Zamorra wollte mich gerade zum siebten Mal vernaschen. Wenn er jetzt behauptet, ihr würdet nicht stören, will er sich nur herausreden und vertuschen, daß er nach dem sechsten Mal gern Urlaub genommen hätte.«
    »Biest«, fauchte Zamorra.
    »Ratte«, grinste Nicole zurück.
    Raffael tauchte mit Getränken und Knabberwerk auf. »Soll das Mittagessen erweitert werden?« erkundigte er sich.
    Zamorra nickte. »Natürlich. So schnell lassen wir unsere Besucher doch nicht wieder aus den Krallen.«
    »Seht ihr«, schmunzelte Nicole. »Er will sich drücken.«
    »Raffael«, bat Zamorra. »Bringen Sie mir meine Peitsche. Ich möchte dies Weib züchtigen. Aber ohne Zeugen. Ihr müßt also doch sofort wieder gehen, Freunde. Schön, daß ihr da wart.«
    Raffael hob erstaunt die Brauen.
    »Zamorra, mir ist nicht nach dummen Witzen zumute«, sagte Ted Ewigk rauh.
    »Was ist passiert?« erkundigte der Parapsychologe sich alarmiert.
    Ted räusperte sich. »Es… es fällt mir ein bißchen schwer, vor allem, weil ich mich letztens ziemlich aggressiv benommen habe… und nicht unbedingt astrein. Aber trotzdem. Ich… ich brauche Hilfe.«
    »Du weißt, daß du nicht lange zu fragen brauchst«, sagte Zamorra. »Du weißt, daß du von mir jede Hilfe bekommst, die du brauchst. Wir sind Freunde, oder?«
    Ted nickte bedächtig. »Hoffentlich noch«, murmelte er.
    »Was soll ich tun?« fragte Zamorra.
    Ted Ewigk öffnete sein Hemd und streifte es ab.
    Zamorra starrte den rechten Arm seines Freundes an.
    Er war vom Handgelenk bis fast zur Schulter hinauf
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