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0458 - Der Schrecken hinter der Wand

0458 - Der Schrecken hinter der Wand

Titel: 0458 - Der Schrecken hinter der Wand
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lachte bitter auf. »So ähnlich könnte es gewesen sein. Machen Sie sich damit vertraut, daß Hypnose oder ähnlicher Spuk im Spiel war. Ich bin sicher, daß die Geräte in die Hände von Parascience gefallen sind.«
    »Was ist denn das?«
    »Eine nicht ganz ungefährliche Sekte, die anscheinend gerade im Beaminster-Cottage zugelangt hat«, sagte Zamorra.
    »Das meinen Sie doch nicht im Ernst, Monsieur.«
    »Ich werde den Beweis erbringen«, sagte Zamorra. »Schicken Sie mir Unterstützung.«
    »Wird erledigt.«
    Zamorra öffnete den Daimler und fand im Handschuhfach Papiere, die besagten, daß der Wagen zur in London ansässigen Europa-Zentrale von Parascience gehörte. Das war Beweis genug.
    Derweil hatten die anderen nach dem Mädchen gesucht, es aber nirgends gefunden. Aber irgendwann vernahmen sie Klopfzeichen. Es war zu der Zeit, als der Mann, dessen Verstand ausgelöscht worden war, bereits abgeholt worden war.
    Zamorra brach die Wand auf.
    Das Mauerwerk ließ sich relativ leicht zerstören. Irgendwann einmal mußte jemand einen Hohlraum abgemauert haben, und in diesem Zwischenraum fanden sie die fast erstickte Linda Barcas. Sie war dem Wahnsinn nahe, halb verdurstet und erschöpft, und das einzige, woran sie sich noch erinnern konnte, war, daß sie im Moment der Explosion von einer unsichtbaren Kraft gepackt und aus dem Wohnzimmer hierher versetzt worden war. Und aus eigener Kraft hatte sie sich nicht befreien können. Sie war einige Zeit ohnmächtig gewesen und hatte danach versucht, sich bemerkbar zu machen.
    Sie gab zu, Parascience anzugehören.
    Und sie war selbst nach diesem schaurigen Erlebnis nicht bereit, der Sekte den Rücken zu kehren. Sie war zu tief in die Fänge der Organisation geraten, zu sehr manipuliert. Die Gehirnwäsche, der sie unterzogen worden war, war grausam perfekt.
    Sie war eine verlorene Seele, in die man sehr viel Arbeit investieren mußte, um sie zu retten.
    Auch sie wurde in ärztliche Behandlung gegeben. Später, als alles ruhig geworden war, versuchte Zamorra und Nicole sich an einer Art Bestandsaufnahme. Die untere Etage war völlig unbewohnbar geworden, die obere stark in Mitleidenschaft gezogen. Don Cristofero und den Zeitzauberer hier wohnen zu lassen, war so gut wie unmöglich.
    Wenn sie die beiden nicht wieder mit nach Frankreich nehmen wollten - Nicole war strikt dagegen -, blieb wohl nur noch die Möglichkeit, sie in Pembroke-Castle, dem Gespenster-Asyl, einzuquartieren. Der Earl of Pembroke erklärte sich spontan dazu bereit; Don Cristofero nörgelte und warf Zamorra vor, ihn dem Erbfeind verräterisch in die Hände zu spielen. Daß es nicht zu einer Duellforderung kam, war vermutlich nur Cristoferos nach den Geschehnissen recht desolatem Gemütszustand zu verdanken.
    »Abgesehen von Don Cristoferos Protesten«, sagte Nicole, »werden auch noch weitere Probleme auf uns zukommen, wenn wir Pech haben. Stichwort Denkmalschutz - erhaltenswertes Gebäude. Möglicherweise wird man uns vorwerfen, die Zerstörungen mutwillig verursacht zu haben. Wer wird uns denn glauben, daß hier übersinnliche Kräfte im Spiel sind? So spleeny sind nicht mal die Briten!«
    »Abwarten und aufs Beste hoffen«, meinte Zamorra. »Mit den Brandschäden im Château Montagne und den Querelen der Versicherungen sind wir auch fertig geworden. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.«
    Und dann, als sie später das Haus umrundeten, um festzustellen, wieweit die Schäden auch die Außenwände betrafen, fanden sie McNaught.
    Er war ein etwa drei Meter hohes Steinrelief in der Außenwand.
    Die Psi-Bombe, mit der er Zamorra hatte töten wollen, war ihm selbst zum Verhängnis geworden. Die Mauer, die er unter Psi-Zwang durchschritten hatte, hatte ihn festgehalten und versteinert.
    ENDE
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