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0458 - Der Schrecken hinter der Wand

0458 - Der Schrecken hinter der Wand

Titel: 0458 - Der Schrecken hinter der Wand
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu nehmen, sie beide länger als nötig hier festhalten zu wollen.
    Aber dann trat etwas ein, womit keiner von ihnen gerechnet hatte.
    Zumindest nicht in dieser überraschenden Form…
    ***
    Ted stolperte Zamorra förmlich in die Arme. Der Parapsychologe starrte konsterniert auf die Gestalt im bodenlangen, weißen Gewand, die sich in dem kleinen Zimmer befand. Nicole ging reflexartig in Kampf- und Abwehrstellung.
    »Sara Moon«, entfuhr es ihr.
    Merlins zur Schwarzen Magie entartete Tochter! Die heimliche ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN! Ted Ewigks mörderische, erbarmungslose Todfeindin, die ihn gejagt hatte, um ihn zu töten, bis es endlich gelang, sie gefangenzusetzen!
    Doch sie war keine Gefangene. Sie bewegte sich völlig frei. Schockgrün leuchteten ihre Druiden-Augen, als sie jetzt grüßend die Hand hob und den Besuchern zunickte.
    »Hilf ihm, Tochter«, sagte Merlin. »Du kannst es vielleicht.«
    »Sie? Sie soll mir helfen? Du hast den Verstand verloren«, keuchte Ted verzweifelt. »Sie hat dich auch umgedreht, wie? Du bist jetzt auch auf der dunklen Seite! Asmodis wird sich freuen, daß sein Bruder jetzt auch bekehrt ist…«
    »Du irrst«, sagte Merlin sanft. »Beurteile nie, ohne zu wissen. Sara ist gerettet. Erinnerst du dich, Ted Ewigk, daß du den von Sara erbeuteten Machtkristall gegen Julian Peters warfest, um ihn zu töten?«
    Ted nickte. Wie konnte er das vergessen? Sein Versuch, in die Hölle vorzustoßen und den Fürsten der Finsternis auszulöschen, hatte ihm doch immerhin diese magische Wunde eingebracht, den Schnabelhieb des Höllenvogels, der ihn jetzt stückweise umbrachte! Es hatte einen magischen Schock gegeben. Julian, der Fürst der Finsternis, hatte den Kristall aufgefangen, und ihm war nichts geschehen. Zamorra und Ted aber waren aus den Höllen-Tiefen zurück in ihre Welt geschleudert worden.
    »Der magische Schock«, sagte Merlin, »war auch hier in Caermardhin zu spüren. Er zerstörte meine Bildkugel. Dafür müßte ich dir böse sein, Ted Ewigk. Doch dadurch, daß du eigentlich töten wolltest, hast du Gutes bewirkt. Das gleicht vieles aus. Der magische Schock erreichte auch Sara, und er verdrängte die dunkle Macht in ihr. Sie ist jetzt das, was sie immer sein sollte: eine Druidin vom Silbermond. Ihr Blut ist nun rein. So rein wie ihre Seele.«
    »Unfaßbar«, entfuhr es Nicole.
    Doch es gab keinen Grund, an Merlins Worten zu zweifeln, Zumal Zamorras Amulett nicht auf Sara Moon ansprach. Wäre sie eine Schwarzmagierin, hätte es unverzüglich warnend reagieren müssen. Aber es hatte bei der Annäherung an das Zimmer nichts angezeigt, und es zeigte auch jetzt nichts an.
    Sara Moon trat auf Ted Ewigk zu, dessen Gehirn die neuen Fakten nicht mehr rasch genug verarbeiten konnten. Ted war schwer angeschlagen, sein logisches Denkvermögen bereits stark beeinträchtigt. Wenn nicht bald etwas geschah, würde es für immer zu spät sein.
    Er lehnte Sara immer noch ab!
    Er streckte abwehrend seine Hand aus.
    Sara griff zu, umschloß seine Hand mit ihren Fingern.
    »Ich war nicht ich selbst«, sagte sie leise. »CRAAHN, das Böse, hatte mich im Griff. Ich war gezwungen, Böses zu tun und dir Leid und Unrecht zuzufügen. Fast hätte ich dich getötet. Ich bitte dich dafür nicht um Verzeihung, denn was ich tat, ist unverzeihlich, auch wenn ich nicht ich selbst war. Doch es ist Vergangenheit, die niemand mehr ändern darf, und für uns zählt die Gegenwart und die Zukunft. Laß mich dir deine Zukunft zurückgeben. Sperre dich nicht gegen mich. Ich kann dir helfen. Denn in mir ist nicht nur die Kraft Merlins und des Silbermondes, sondern auch die Kraft der Zeitlosen.«
    Ted Ewigk schüttelte langsam den Kopf. Sein Blick flackerte. »Ich…«
    Er sank zusammen.
    Zamorra fing ihn abermals auf.
    »Nun kann er sich nicht mehr sperren«, sagte Sara Moon. »Gib ihn mir.«
    Sie hob beide Hände. Ihre Augen schienen schockgrün zu glühen. Ted schwebte auf sie zu, an ihr vorbei in ihre Kammer. Ohne ein weiteres Wort wandte die Druidin sich um und folgte ihm. Eine unsichtbare Hand schloß die Tür.
    Zamorra und Nicole wechselten einen schnellen Blick. Dann wollte Zamorra Merlins Tochter folgen.
    Doch etwas hemmte seinen Schritt. Er konnte sich nicht bewegen.
    »Ihr werdet anderswo gebraucht«, sagte der alte Zauberer.
    »Was geschieht jetzt?« fragte Nicole. »Wie will sie ihn heilen?«
    »Ich weiß es nicht« gestand Merlin. »Sie hat ihre eigene Magie, wie auch mein dunkler Bruder über seine eigene
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