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0458 - Der Schrecken hinter der Wand

0458 - Der Schrecken hinter der Wand

Titel: 0458 - Der Schrecken hinter der Wand
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zuschlagen, wenn niemand mehr damit rechnet. Laß uns nachschauen, was aus Don Cristofero und dem Scharzen geworden ist.«
    Sie fanden zwei Schwarze vor.
    Den Gnom, und den Don, dessen Kleidung und Gesicht rußgeschwärzt waren. Wie ein Häufchen Elend saß Don zwischen Asche und Trümmern. Seine Kleidung war hier und da ein wenig versengt, aber er hatte keine Verbrennungen erlitten. Er fühlte sich nur zutiefst schockiert.
    »Ich war es nicht«, heulte der Gnom sofort los. »Ich war es wirklich nicht, Gebieter! Glaubt mir, diese Verwüstung habe ich nicht verursacht.«
    Nicole hob die Brauen.
    »Ich glaube dir, kleiner Freund«, sagte Zamorra. »Was hier entfesselt wurde, übersteigt deine Fähigkeiten bei weitem. Was ist passiert? Kann es uns einer von euch erzählen?«
    Der Gnom konnte. Seine eigene Rolle, was den Zauber anging, beschönigte er ein wenig und ließ die Episode mit dem Honigpistolentopf aus. Aber er schuf ein einigermaßen klares Bild der Situation, während sich Don Cristofero einfach weigerte, die Geschehnisse noch einmal zu reflektieren.
    Was ihn wohl am meisten schockierte, war, daß seine teure und reichverzierte Kleidung so verschmutzt und beschädigt worden war und er als rußgeschwärzter Doppelgänger des Kohlenhändlers von Newcastle keine imposante Figur machte.
    Zamorra und Nicole hörten sich die Geschichte an.
    »Klingt immer mehr nach Parascience«, sagte Zamorra schließlich. »Das sind Geheimdienstmethoden, wie diese Sekte sie verwendet. Es wird Zeit, daß man sie stoppt, aber wahrscheinlich haben sie schon höchste Stellen heimlich unterwandert und können jeden Versuch, ihnen Daumenschrauben anzusetzen, schon im Keim ersticken. Dieser Elron Havard soll in der Hölle schmoren.«
    »Und wo sind nun diese beiden Leute?« erkundigte sich Nicole.
    »Einer ist draußen«, sagte Zamorra. »Er hat den Verstand verloren. Möglicherweise hat ihn eine andere Art des Feuers erwischt und ihm den Geist verbrannt. Man könnte ihn fast für ein Dhyarra-Opfer halten. Zum Teufel, jetzt können wir nicht einmal einen Arzt informieren, weil auch die Telefonanlage zerstört worden ist.«
    Plötzlich schlug er sich vor den Kopf. »Falsch gedacht!« korrigierte er sich selbst. »Im Mercedes ist doch noch eines der Transfunk-Geräte installiert! Ich versuche, die Möbius-Niederlassung in London anzufunken, und die können dann die entsprechenden Schritte veranlassen, daß der Mann in medizinische oder psychische Behandlung kommt. Den Gefallen tun sie uns allemal.«
    »Der Wagen ist hier?«
    »Merlin dachte an alles«, sagte Zamorra.
    Er eilte nach draußen, stieg in den Wagen und nahm das Transfunk -Gerät in Betrieb. Das Gerät war absolut abhörsicher. Daß Zamorra einige dieser Apparate besaß, im Cottage, im Château und eben hier im Mercedes, verdankte er seiner alten Freundschaft mit Stefan Möbius. Wissenschaftler des Möbius-Konzerns hatten diese Geräte entwickelt, die auf einer bisher geheimgehaltenen Frequenz arbeiteten, die jenseits der bekannten Bandbreiten lag. Vorsichtshalber hatte man sogar darauf verzichtet, diese Technik zum Patent anzumelden. Die Möglichkeit, absolut abhörsicher geheime Informationen rund um den Erdball zu senden, sicherte dem weltweit und in unzähligen Branchen operierenden Möbius-Konzern einen gewaltigen Vorsprung. Transfunk -Geräte standen im Normalfall nur in den Chefetagen der Niederlassungen und Subfirmen. Nur albsolut vertrauenswürdige, zehnfach gesiebte und handverlesene Angestellte wußten davon -und eben Zamorra und Nicole.
    Ein Speichersignal machte Zamorra mißtrauisch. Das Gerät hatte im Passiv-Zustand fremden Funkverkehr registriert und den unkodierten Text aufgenommen. Das war verblüffend. Nach Zamorras Informationen gab es in Empfangsreichweite nur noch den Londoner Sender, aber dort würde man sich kaum darüber unterhalten, ob der weiße Mercedes irgendwo gesichtet worden war.
    Der Professor pfiff durch die Zähne. Hier stimmte was nicht. Daß der Möbius-Konzern hinter dieser Aktion steckte, war unmöglich. Zamorra rief die London-Niederlassung an, bat um Unterstützung und erwähnte dann den aufgezeichneten Fremd-Funkverkehr, der auf der Transfunk -Frequenz stattgefunden hatte.
    »Danke für den Tip, Monsieur Zamorra«, kam es zurück. »Uns sind in der Tat einige Geräte gestohlen worden. Wir haben bislang keine Anhaltspunkte. Die Diebe haben keine Spuren hinterlassen. Man könnte meinen, die Geräte seien fortgezaubert worden.«
    Zamorra
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