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0451 - Schwarze Träume

0451 - Schwarze Träume

Titel: 0451 - Schwarze Träume
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sein Plan doch nicht so aufging, wie er es sich gedacht hatte.
    Aber dann stutzte Stygia.
    Candice Roberts war in Schlaf gesunken. Sie nahm am Geschehen nicht teil. Aber John Ivory war nicht allein. Drei Menschen waren bei ihm.
    Unwillkürlich tastete Stygia vorsichtig nach deren Schwingungen.
    Zamorra!
    Mit seiner Begleiterin, die kaum weniger gefährlich war, und zusätzlich befand sich auch noch der Silbermond-Druide in der Wohnung!
    »Verdammt«, keuchte Stygia. Wohin man auch kam, überall tauchte dieser Zamorra auf, gerade so, als sei er allgegenwärtig und könne an mehreren Orten zugleich sein! Und wieder störte er ihre Kreise!
    Aber sie wußte, daß sie gegen drei Dämonenjäger zugleich nicht ankam. Sie war keine Närrin, die blindlings in den Untergang lief. Ihren ursprünglichen Plan konnte sie nicht mehr durchführen.
    Aber es gab eine andere Möglichkeit. Sollte sich doch der neue Fürst der Finsternis an seinen einstigen Freunden die Zähne ausbeißen! Jetzt konnte er zeigen, auf welcher Seite er wirklich stand!
    Und Stygia kehrte in die Hölle zurück.
    ***
    Fast zu spät bemerkte das WERDENDE, daß der Fürst der Finsternis nach dem Flugzeug griff und den Schatten herausholen wollte. ES versuchte, es zu verhindern, und schaltete sich ein. Gegensätzliche Kräfte prallten aufeinander, löschten sich gegenseitig. Das WERDENDE erkannte fasziniert, wie unglaublich stark das Telepathenkind inzwischen geworden war. ES brachte es nicht fertig, ihm Ombre noch zu entreißen. Dennoch mußte das Eingreifen des WERDENDEN Julian durcheinandergebracht haben.
    Das WERDENDE zog sich wieder auf seine Beobachtungsposition zurück. Aus den Raumzeittiefen heraus schaute es weiter zu. Es war ihm nicht gelungen, die Kontaktaufnahme zwischen dem mächtigen Fürsten und Ombre zu verhindern, was eigentlich sein Ziel gewesen war. Doch ES ärgerte sich nicht darüber. ES war einfach zu spät gekommen und hatte Pech gehabt.
    Für das WERDENDE war es fast wie eine sportliche Übung.
    ***
    »Verdammt, es ist wieder weg«, murmelte Zamorra. Dabei hatte er deutlich die Warnung vor Schwarzer Magie gespürt.
    Doch jetzt zeigte das Amulett nichts mehr an.
    »Wovon reden Sie?« fragte Ivory.
    »Ich glaube, wir sind belauscht worden. Von einem Wesen, das unserem gemeinsamen Gegner ähnelt«, wich er aus. Er verließ die Wohnung und trat ins Freie. Aber auch hier war von der Schwarzen Magie nichts mehr zu spüren. Aber Zamorra war sicher, daß das Amulett sich nicht geirrt hatte. Ein dämonisches Wesen war in der Nähe gewesen, das stand eindeutig fest.
    Aber welche der schwarzblütigen Kreaturen?
    »Na warte«, murmelte der Professor. »So schnell kommst du mir nicht davon.« Er brachte das Amulett wieder dazu, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Diesmal mußte es kinderleicht sein, denn es waren ja erst ein paar Minuten vergangen.
    Zamorra ließ das »magische Kameraobjektiv« sich drehen. Er suchte die Umgebung ab. Und dann spürte er wieder die schwarzmagische Aura, diesmal selbst, vom Amulett unmittelbar in sein Empfinden übertragen. Und er sah die Dämonin auch.
    Eine dunkelhaarige Frau mit schwach in der Dunkelheit glühenden Augen…
    Er kannte sie.
    Er brach den Kontakt wieder ab und löste die Halbtrance auf. Dann kehrte er in die Wohnung zurück. Erwartungsvoll sahen die anderen ihn an.
    »Stygia hat uns belauscht«, sagte er. »Sie steckt also dahinter. Vermutlich wollte sie feststellen, wie der Stand der Dinge ist. Damit, mein lieber Gryf, platzt deine Theorie von einem durch Asmodis beeinflußten Julian.«
    Gryf war nicht überzeugt. »Hast du vergessen, was dein Blechdiskus dir gesagt hat? Einer, der in der Hölle träumt… Alter, das mit dem Träumen deutet doch ganz klar auf Julian hin!«
    »Aber hier war Stygia«, erinnerte Zamorra ihn. »Ich habe sie erkannt. Sie hat sich wohl zurückgezogen im gleichen Moment, als das Amulett sie bemerkte. Demzufolge hat sie sehr genau gewußt, worauf sie zu achten hat, und ist vorsichtig geworden. Sie steckt ganz schön tief in dieser Sache drin. Es würde auch zu ihr passen, sich Menschen durch Bedrohung und Erpressung gefügig zu machen. Sie tut das ja nicht zum ersten Mal.«
    »Und die Zeitphase, in der du nichts beobachten konntest, weil es eine Art Überlappung mit einer Traumwelt gab?« mahnte Gryf.
    »Dämonen sind schlau«, sagte Zamorra. »Und Stygia wird immer wieder nach neuen Möglichkeiten suchen, etwas zu erreichen. Vor allem, wenn sie es mit uns zu tun hat.
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