Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0451 - Die falschen Götter

Titel: 0451 - Die falschen Götter
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
anzuschließen.
    Scholschowos Blutkreislauf ist an die veränderte Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, aber wenn die Urämie nicht aufgehalten wird..."
    Ingwar Bredel zuckte die Achseln.
    Perry Rhodan preßte die Lippen zusammen. Er verstand längst nicht soviel von Biologie und Medizin wie sein rund zehntausend Jahre älterer arkonidischer Freund, aber er konnte sich denken, daß Scholschowos Leben an weniger als einem seidenen Faden hing.
    Ganjo wird kommen!
    Würden sie jemals erfahren, was Scholschowo damit gemeint hatte?
     
    2.
     
    Scholschowo lag fest eingebettet in dem variablen hellgelben Notbehandlungs-Konturpolster. Brustkorb und Bauchraum waren geöffnet, Lungenflügel und Herz entfernt.
    Dennoch lebte Scholschowo noch.
    Die von einem Positronengehirn nach Ovafons Sinus-Impulsschema gesteuerte Pumpe pumpte Scholschowos Blut in die transparente Reinigungskammer. Dort fand der Gasaustausch statt, der sonst in den Lungen ablief. Sauerstoff wurde aufgenommen, verband sich mit dem Hämoglobin und bewirkte dadurch die hellrote Färbung des Blutes. Gleichzeitig wurde die Kohlensäure entfernt. Da der Moritator viel Blut verloren hatte, wurde das von Merceile gespendete Blut allmählich über die Reinigungsmaschine und die Pumpe seinem Blutkreislauf zugeführt.
    Theoretisch hätte Scholschowo auf diese Weise hundert Jahre lang am Leben erhalten werden können, wenn die fortschreitende Urämie nicht gewesen wäre. Die im Notbehandlungsblock installierte künstliche Niere durfte jedoch nicht eingesetzt werden, da sie die kompliziertere und umfangreichere Aufgabe einer cappinschen Niere nicht zu erfüllen vermochte.
    Professor Dr. Heyne Kaspon und Professor Dr. Khomo Serenti arbeiteten fieberhaft, um das Cappin-Mädchen Merceile an den todkranken Patienten anzuschließen. Merceile hatte sich bereit erklärt, vorübergehend als eine Art Nierenmaschine zu arbeiten und mit ihren eigenen Nieren die in Scholschowos Blut vorhandenen Stoffwechsel-Schlacken zu entfernen.
    Professor Dr. Kaspon saß beinahe unbeweglich auf dem Sitz vor dem Operationsschaltpult. Er kam mit dem Patienten nicht unmittelbar in Berührung sondern steuerte lediglich die komplizierte Maschinerie. Routineaufgaben der Operation wurden durch bloße Knopfdruckbetätigung gelöst, so daß sich der Chirurg auf die schwierigsten, wahrhaft künstlerischen Aufgaben konzentrieren konnte. Er sah das Operationsfeld nicht direkt ein, sondern betrachtete es in einem Trivideokubus.
    Nach einiger Zeit fielen die unbrauchbar gewordenen Nieren Scholschowos in eine Konservierungslösung, wurden in Plastikkapseln verpackt und glitten über eine enge Pneumoröhre in den Auffangkorb außerhalb des Notbehandlungsblockes. Dort wurden sie von einem Biotechniker in Empfang genommen und zur Analyseabteilung gebracht.
    Später - wenn es für den Patienten ein Später gab - sollten ihnen Zellen entnommen und in Regenerierungsbänke eingebrachtwerden.
    Professor Heyne Kaspon kniff die Augen zusammen, als ein anderer Biotechniker eine fingergroße, rötlich schimmernde Sonde in die Materialeingabe des NB-Blocks schob. Die Sonde glitt langsam durch alle Sterilisierungs- und Prüfstellen bis zum Operationsbereich, wo Kaspon sie in Fernsteuerung übernahm und zwischen Scholschowo und Merceiles Nieren schaltete.
    Das Gerät sollte registrieren, welche Art von Giftstoffen Merceiles einwandfrei arbeitende Nieren aus Scholschowos Kreislauf entfernten. Erst dann konnte eine künstliche Niere programmiert werden.
    Minuten später war Heyne Kaspons Arbeit beendet. Er stand auf und überließ seinen Platz dem Analysespezialisten der Abteilung Biotechnik. Er selber wankte zu der breiten Ledercouch an der Wand und setzte sich ächzend.
    Professor Khomo Serenti trat zu seinem Kollegen und bot ihm eine Zigarre an. Bald darauf rauchten beide Mediziner schweigend, bis Heyne Kaspon sagte: „Ich glaube, im Vorraum warten Rhodan und Atlan. Kollege Serenti, wären Sie so freundlich. Sie hereinzubitten?"
    Der Afroterraner nickte, ging zum Doppelschott und drückte die Öffnungstaste. Schurrend glitten die Schotten in die Wandungen.
    „Sie können jetzt kommen, meine Herren", sagte Khomo Serenti zu Lordadmiral Atlan und dem Großadministrator, die sich mit Dr. Ing-war Bredel unterhielten.
    Rhodans Blick glitt prüfend über den Notbehandlungsblock, eine vollkommen neue Errungenschaft terranischer Biomed-Technik. Äußerlich ähnelte der Block einem vier Meter langen und zwei Meter dicken Ei aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher