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0451 - Die falschen Götter

Titel: 0451 - Die falschen Götter
Autoren: Unbekannt
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Oberstleutnant Cavaldi, Major Lokoshan und Major Kosum. Sie schaffen täglich neue kleine Konflikte und verhindern dadurch das Heranreifen großer Konflikte."
    Eysbert räusperte sich.
    „Unsere kleine Aufzählung ist übrigens nicht vollständig, mein Lieber. Denken Sie an Gucky, an Roi Danton oder Joak Cascal.
    Weiter möchte ich mich nicht auslassen ..."
    Patulli Lokoshan hatte sich über die Empfangstheke gelehnt und lauschte konzentriert. Er fuhr zusammen, als eine weibliche Stimme neben ihm sagte: „Das finde ich aber nicht fein, lautlos hereinschleichen und lauschen, Major Pasha Basalok!"
    Der Kamashite blinzelte verlegen.
    „Lullog ist mein Zeuge, daß ich mich nicht hereingeschlichen habe, Schwester. Die Tür stand offen," Er drehte sich langsam um und musterte die Assistentin des Chefpsychologen. Was er sah, war recht erfreulich: ein ovales helles Gesicht, eingerahmt von sehr dunkelblonden Locken, das Mädchen etwa 1,60 Meter groß, mit den richtigen Proportionen an den richtigen Stellen.
    Dies alles hieß, wie Lokoshan wußte, Hannah Anouilh, genauer: Dr. Hannah Anouilh, war sechsundzwanzig Jahre alt und bereitete,wie Professor Dr. Eysbert sich auszudrücken pflegte, die Patienten auf, damit sie entsprechend aufgeschlossen zum Chefpsychologen kamen.
    Patulli Lokoshan seufzte.
    „Ich werde doch noch eine Hormonkur durchführen, und wenn ich es bloß auf die gleiche Größe wie Sie bringe, Schwester."
    „Ich bin weder Ihre Schwester noch eine Krankenschwester, Major", entgegnete Dr. Anouilh. Aber sie lächelte schelmisch dabei; an ihren Wangen zeigten sich zwei Grübchen.
    Ach was! Auf Kamash nennen wir alle unverheirateten Mädchen Schwester'. Es klingt irgendwie netter als, Fräulein Doktor Anouilh' oder so."
    „Was klingt netter als was?" fragte Thunar Eysbert, der hinter Oberst Korom-Khan aus dem Sitzungsraum kam.
    „Es würde zu weit führen, das exakt erklären zu wollen", wehrte Major Lokoshan ab.
    Er spitzte die Lippen und pfiff so gellend, daß Oberst Elas Korom-Khan, der bereits halb draußen auf dem Flur war, wie elektrisiert herumfuhr und den Kamashiten entgeistert anstarrte.
    „Was...? Wieso...?" stammelte er.
    Patulli lächelte freundlich.
    „Alle Superzwerge pfeifen so schön, Kommandant, wußten Sie das nicht? Was ich sagen wollte: Sie dürfen ruhig in meinem Schrank nachschauen; es sind noch alle Tassen darin, auch wenn ich nicht mehr als eine besitze."
    Korom-Khan starrte noch eine Sekunde lang, dann hob und senkte sich sein mächtiger Adamsapfel krampfhaft. Ohne ein Wort zu sagen, wandte er sich um und sprang auf das Transportband.
    Professor Dr. Eysbert hob eine Braue und klopfte mit dem Mittelfinger auf die Empfangstheke.
    „Major Lokoshan, es gibt da ein altes terranisches Sprichwort:
     
    *
     
    Der Lauscher an der Wand hört seine eigene Schand...'"
    „Du lieber Himmel!" Lokoshan wich in gut gespieltem Entsetzen einen Schritt zurück. „Noch ein Verseknüttler." Er senkte die Stimme. „Selig sind die Bekloppten, denn sie brauchen keinen Hammer."
    Hannah Anouilh gab einen Laut von sich, der wie ersticktes Schluchzen klang, und wandte sich mit zuckenden Schultern ab.
    „Sie lacht", stellte Lokoshan sachlich fest. „Über Sie oder mich, das ist hier die Frage. Denken Sie mal darüber nach, Professor."
    Er nahm seinen Hausgott unter den Arm und wollte gehen.
    Eysbert rief ihn zurück.
    „Aus welchem Grund sind Sie eigentlich zu mir gekommen, Major Lokoshan?" fragte er streng.
    „Zu Ihnen...?" Patulli musterte seine gepflegten silbernen Fingernägel, dann blickte er auf. „Wie kommen Sie darauf, daß ich zu Ihnen wollte, Professor Eysberg? Ich wollte nur Hannah guten Tag sagen, großer Magier."
    Er ahmte den Ruf eines Uhus nach, und prompt drehte sich Hannah Anouilh wieder um.
    „Gehen Sie, Major!" rief sie atemlos. „Mein Lachsoll für diese Woche ist bereits erfüllt."
    „Das freut mich, Schwester", erklärte Patulli Lokoshan. Er winkte Professor Eysbert gönnerhaft zu und ging.
    Die MARCO POLO glitt antriebslos durch ein Meer von Sternen, ein gigantisches Raumschiff, in dem insgesamt achttausend Menschen lebten, arbeiteten, sich vergnügten, sich weiterbildeten - und zugleich am bisher größten und erregendsten Abenteuer der Menschheit teilnahmen.
    Eine fremde Galaxis, im New General Catalogue eingetragen unter der Nummer 4594, rund elf Millionen Parsek oder 35860000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Schon vor einigen tausend Jahren hatten terra-nische Astronomen
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