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0451 - Die falschen Götter

Titel: 0451 - Die falschen Götter
Autoren: Unbekannt
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aktivierter Automatik gab es nicht mehr zu tun.
    Der Großadministrator beugte sich vor und musterte einen kleinen, konvexen Bildschirm, auf dem die Elektronenmuster der näheren Sterne in dreidimensionaler Anordnung flimmerten.
    Ihre Entfernungen zur MARCO POLO sowie die Minimal-und Maximalflugzeiten erschienen in Elektronenschrift daneben und waren stets auf dem augenblicklichen Stand.
    „Ich brauche die Datenkarte über diese Sonne", erklärte er dem Navigator und zeigte mit dem Finger auf das rote Elektronenbild eines dreieinhalb Lichtjahre entfernten Sterns.
    Der Navigator griff nach den Justierungsschrauben, legte einen elektronisch gebildeten Ring „um" die angegebene Sonne und drückte die Daten-Anforderungstaste.
    Eine" rechteckige, hellblaue Folie glitt wenig später aus dem Ausgabeschlitz.
    „Planetenlose rote Sonne", murmelte Rhodan. „Oberst Korom-Khan!"
    Der Kommandant blickte fragend herüber.
    Bevor Rhodan sagen konnte, was er wollte, summte sein Armbandtelekom. Er schaltete ihn ein und hob ihn an die Lippen. Auf dem daumennagelgroßen Bildschirm sah er das gedunsene graue Gesicht von Assistent Bredel.
    „Professor Kaspon läßt ausrichten, Sie möchten sofort kommen." Im Gegensatz zu seinem Auftreten im Solarium klang Bredels Stimme diesmal selbstsicher. „Scholschowo geht es sehr schlecht, Sir."
    „Ich komme", antwortete Rhodan nur und schaltete ab.
    Einen Moment lang blickte er geistesabwesend auf die blaue Datenkarte, dann schaltete sein Denkapparat sozusagen noch einmal zurück. Er reichte die Karte dem Kommandanten.
    „Unser Zielgebiet, Oberst. Gehen Sie bei Ortungsschutzdistanz auf Warteposition."
    Mehr war nicht zu sagen. Elas Korom-Khan verstand sein Fach, und für die MARGO POLO war es bis zu der roten Sonne ein Katzensprung. Dennoch würde sie für die dreieinhalb Lichtjahre länger brauchen als für beispielsweise tausend Lichtjahre, denn die Lineartriebwerke konnten bestenfalls auf zweitausendfache Lichtgeschwindigkeit hochgeschaltet werden, weil man sonst weit über das Ziel hinausschießen würde.
    Perry Rhodan und Atlan stiegen in den zentralen Lichtschacht und fuhren zur Bordklinik hinab, in der ein fremdartiger Humanoide im Sterben lag.
    Scholschowo war ein Gappin und daher menschenähnlich.
    Genaugenommen waren die Cappins den Terranern und den direkt oder indirekt von ihnen abstammenden humanoiden Völkern der Heimatgalaxis so verwandt wie bislang keine fremde Rasse.
    Dennoch gab es Unterschiede, auch wenn sie rein äußerlich nicht erkennbar waren. So befand sich das Herz eines Cappins nicht in dem linken Brustraum, wo es beim Terraner dem Lungenflügel den Platz streitig machte; es saß durchschnittlich zwanzig Zentimeter tiefer im linken Oberbauch. Außerdem war es größer und etwas anders geformt. Das galt auch für die Lungenflügel.
    Die Leber glich zwar in der Form und der Farbe weitgehend der eines Terraners, erfüllte aber zusätzliche Aufgaben, von denen einige mit so komplizierten chemischen Prozessen verbunden waren, daß die terranische Biologie sie bisher nur teilweise geklärt hatte.
    Die Milz eines Cappins dagegen bildete sich im Alter von durchschnittlich vierzig Lebensjahren zurück, wodurch die beim Menschen drohende Gefahr der Produktion entarteter Zellen stark verringert wurde. Die Bauchspeicheldrüse dagegen war fast doppelt so groß wie bei einem Menschen.
    Auch die Hirnanhangdrüse war bei den Cappins wesentlich stärker entwickelt als beim Menschen und produzierte mehr Wirkstoffe als die menschliche Hypophyse.
    Alles in allem unterschied sich der biochemische Körperhaushalt Scholschowos so stark von dem eines Terraners, daß die technischen und biologischen Hilfsmittel der Bordklinik nicht einfach zu seiner Versorgung verwendet werden konnten.
    Dr. Ingwar Bredel erwartete den Großadministrator und Atlan im Vorraum der sogenannten Lebenserhaltungskammer.
    „Sie können noch nicht hinein", flüsterte er.
    „Wie steht es?" fragte Atlan.
    Bredel wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Nicht gut, Sir, gar nicht gut. Zuerst akutes Nierenversagen, dann setzten, wahrscheinlich durch den Urämie-Schock, Herz und Lungen schlagartig aus."
    Der Arkonide wurde blaß. Er verstand von Biologie und Medizin fast soviel wie ein guter Biologe und ein erfahrener praktischer Arzt zusammen.
    „Die Urämie", flüsterte er. „Gibt es keine Möglichkeit...?"
    „Professor Kaspon und Professor Serenti versuchen soeben, Merceiles Nieren an den Patienten
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