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0449 - Das Schreckgespenst

0449 - Das Schreckgespenst

Titel: 0449 - Das Schreckgespenst
Autoren: Jason Dark
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mich stark und dennoch schwach, denn die Magie des Kreuzes blieb auf mich konzentriert und schwächte sich auch sehr rasch ab. Es war wieder nur ein Teilerfolg, den ich erreicht hatte.
    Und das Monstrum kam!
    Schneller als sonst. Es wollte nicht mehr die Frau, sondern mich.
    Ich sah es, und gleichzeitig schob sich ein anderes Bild zwischen uns beide, das wohl nur ich zu sehen bekam.
    Die beiden Leichen, so schrecklich zugerichtet, fast ohne Fleisch, nur mehr Knochen…
    »Weg da!«
    Das Monster sprang.
    Aber nicht das Schreckgespenst hatte die beiden Worte geschrien, ein anderer, der die Tür auframmte und wie ein Orkan in den Raum fegte.
    Suko!
    ***
    Der Chinese hatte nicht bewußt so lange mit seinem Eingreifen gezögert, denn er hatte die Tür erst aufbrechen müssen, hinter der die Kampfgeräusche aufgeklungen waren.
    Dann griff er ein.
    Sein Freund John Sinclair und die Frau schwebten in höchster Gefahr. Bei der Frau wußte er nicht, ob sie noch lebte, sie lag blutend über einem Sessel und rührte sich nicht.
    Aber John steckte in einer Zwangsjacke und war dem Monstrum hilflos ausgeliefert.
    Und noch ein Wort rief Suko.
    »Topar!«
    Jetzt stand die Zeit für die Dauer von fünf Sekunden still!
    ***
    Menschen oder Dämonen, die dieses laut gerufene Wort hörten, waren für fünf Sekunden zur Bewegungslosigkeit verdammt. Nur der Träger des Stabs war in der Lage, normal zu handeln und zu reagieren.
    Eben Suko!
    Und er tat das einzig Richtige. Er griff unter seine Jacke, holte die Dämonenpeitsche hervor und schlug einmal einen Kreis über den Boden. Drei aus der Haut eines mächtigen Dämons geschnittene Riemen rutschten hervor und klatschten zu Boden.
    Töten durfte Suko mit dieser Waffe nur nach dem Ablauf der magischen fünf Sekunden.
    Keiner außer ihm bewegte sich. Auch das Schreckgespenst stand still. Es wirkte wie ein vereister dunkler Schatten.
    Suko zählte mit, während er auf den Gegner zuschlich und die Peitsche bereits zum Schlag erhoben hatte.
    »Vier… fünf …«
    Die Frist war um.
    Und Suko handelte. Er drosch die drei Riemen quer über die Gestalt des Monstrums, das diesem Treffer auch durch eine rasche Bewegung nicht mehr entgehen konnte.
    Es wurde an der Brust und am Kopf erwischt. Suko sah es taumeln, und genau dort, wo die drei Riemen das Monstrum erwischt hatten, sprühten plötzlich silbriggrüne Blitze in die Höhe, die aus sehr langen Streifen drangen, die die Peitschenriemen gerissen hatten. Aus dem Maul des Monstrums drangen wütende und keuchende Laute hervor. Ein abgehackt klingendes Ächzen und Schlürfen, auf das der Inspektor keine Rücksicht nahm, denn er verfolgte das Schreckgespenst mit gewaltigen Sätzen.
    Und wieder hämmerte er zu.
    Diesmal traf er das Schreckgespenst von der Seite her, so daß es den Anschein hatte, als würden die drei Riemen die Gestalt regelrecht aufreißen.
    Abermals sah er das Leuchten. Die Schatten verschwanden, das Monstrum brach zusammen, und etwas anderes schälte sich aus der sonst schwarzen Gesichtshälfte hervor.
    Ein menschliches Antlitz!
    Das Schreckgespenst hockte vor Sukos Füßen. Der Inspektor hatte zum drittenmal zuhämmern wollen, doch er tat es nicht. Statt dessen stand er da, schüttelte den Kopf und sagte: »John, komm doch mal her…«
    Es war mir nicht recht gewesen, nur inaktiv zu sein. Aber was hätte ich machen sollen?
    Ich ging nicht sehr schnell. Suko trat zur Seite; damit mein Blick auf das Schreckgespenst fallen konnte.
    Zur Hälfte war es ein Mensch, zur anderen ein Monstrum.
    Aber den Menschen kannte ich.
    »Dr. Ampitius!« ächzte ich und hatte das Gefühl, in einem Abgrund zu versinken…
    ***
    Suko mußte dies bemerkt haben. Er war sofort bei mir und stützte mich ab.
    Ich holte so tief Luft, wie es die enge Zwangsjacke zuließ. Das durfte nicht wahr sein. Etwas lief mir eiskalt den Rücken hinab. Es war die Überraschung, vielleicht auch die Angst. Denn damit hatte ich nicht gerechnet.
    Er und das Schreckgespenst mußten eine magische Symbiose eingegangen sein. Er hatte als sensibler Mensch den Geist des Bösen innerhalb dieses Hauses nicht nur gespürt, ihn auch gelockt, und er war verantwortlich für die Morde.
    Oder nicht?
    Nein, das mußte sein zweites Ich gewesen sein. Wie bei Dr. Jekyll und Mr. Hyde.
    Ampitius war schwer angeschlagen. Er saß vor uns. Aus seinem Maul, halb menschlich, halb monströs, strömte uns fauliger Atem entgegen. Auch sein Gesicht zeigte dieses Zweierlei. Die eine Hälfte der Haut war
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