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0449 - Das Schreckgespenst

0449 - Das Schreckgespenst

Titel: 0449 - Das Schreckgespenst
Autoren: Jason Dark
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den Wagen.
    Er stand dort wie ein Klotz!
    Es lag nicht nur an der dunklen Farbe, daß der Wagen so bedrohlich wirkte, Suko sah auch, daß er leicht vibrierte. Ein Zeichen dafür, daß jemand im Fahrerhaus saß und sich bewegte. Wenn dieser jemand in den Rückspiegel blickte, konnte er genau sehen, was hinter dem parkenden Fahrzeug geschah, deshalb wollte sich Suko im toten Winkel halten.
    Er rechnete sich die Strecke vorher aus, die er gehen mußte, und kam zu dem Entschluß, daß er von der Hauswand weggehen mußte.
    Suko duckte sich. Leider gab es auf der Strecke für ihn keine Deckung. Er mußte sich auf sein Glück und auf die Schnelligkeit verlassen. Er hatte auch den zweiten Rückspiegel an der linken Seite nicht übersehen. Mit schnellen Schritten überwand der Inspektor die Distanz und blieb direkt an der Hintertür des Fahrzeugs stehen.
    Dort atmete er einige Male tief durch und überlegte seine nächsten Pläne.
    Noch immer hatte er den Fahrer nicht gesehen. Es war besser, wenn er die Tür auf der anderen Seite aufriß, da hatte er mehr Bewegungsfreiheit. So näherte sich der Inspektor seinem Ziel an der linken Fahrzeugseite, ging geduckt und hatte die Beretta gezogen.
    Dicht neben der Tür blieb er stehen. Er schielte in den Rückspiegel, konnte aber den Fahrer nicht sehen. Wenn jemand im Auto hockte und an nichts Böses dachte, schloß er sicherlich nicht ab. So ging Suko davon aus, daß er die Tür aufreißen konnte.
    Vorsichtig streckte er seinen linken Arm aus, bekam den Griff zu fassen, löste den Mechanismus der Sperre, riß die Tür mit einem heftigen Ruck nach außen, sprang gleichzeitig vor und stach die Mündung der Beretta in das Innere.
    Aber auch er war geschockt. Da er tiefer stand, berührten die beiden Läufe der Schrotflinte fast seine Stirn…
    ***
    Bill Conolly hatte davon berichtet und, verdammt noch mal, es stimmte.
    Dieses Schreckgespenst besaß ein fürchterliches Auge. Ein grüner, großer Fleck, ein kaltes, mit einer Gallertmasse ausgefülltes, seitlich gekipptes Oval, in dessen Mitte eine rötlich unterlaufene Pupille schimmerte, die uns anstarrte.
    Flo Dennings saß so, daß sie den Vorhang nicht sehen konnte, aber sie hatte meine Reaktion bemerkt.
    »Ist… ist es da?« fragte sie mit kaum verständlicher Stimme.
    »Ja…« Meine Antwort glich mehr einem Krächzen.
    »Und jetzt?«
    »Es lauert noch.«
    Flo schluckte. »Wenn ich jetzt die Hände zusammenlegen könnte, würde ich beten. Verflucht auch, ist das ein Mist! Erst Marylin, jetzt wir, warum hat sie auch nichts gesagt?«
    Ich gab der jungen Frau keine Antwort, weil mich einzig und allein das Monstrum interessierte, das bewegungslos hinter dem Vorhang stand und von dem nur eine Hälfte teilweise zu sehen war.
    Nur dieses Auge!
    Sein Blick hatte sich auf uns eingependelt. Er war starr, ohne Leben und gleichzeitig mit dieser kalten, unbarmherzigen Glut erfüllt, die das Grauen brachte.
    Das Monster hatte seinen Auftritt genossen. Er wartete zunächst einmal ab, ohne das es sich rührte. Wahrscheinlich wollte es auch unsere Angst schüren. Erst wenn wir durchdrehten, würde es seinen Platz verlassen und zuschlagen.
    Florence Dennings besaß nicht die Nerven wie ich. Sie wollte aus der Jacke, drehte sich im Sessel, keuchte, sprach mit sich selbst, fluchte und betete. Dabei stemmte sie ihre Füße gegen den Boden und drückte ihren Oberkörper so nach vorn.
    Auf diese Art und Weise rutschte sie von der Sitzfläche, kniete sich hin und schaffte es, ihren Oberkörper hochzuwuchten.
    Florence stand.
    Einmal schaute sie zum Vorhang hin. Ich sah das Erschrecken in ihrem Gesicht, dann blickte sie in meine Richtung. »Ich haue ab«, zischte sie. »Verdammt, ich haue ab, solange noch Zeit ist.«
    »Die Tür wird verschlossen sein.«
    »Ich habe nichts gehört.«
    »Glaub nur nicht, Mädchen, daß die beiden die Tür offengelassen haben. Glaub das nur nicht.«
    »Ich riskiere es. Das Monster rührt sich nicht. Es ist die einzige Chance. Die Fenster liegen zu hoch…« Sie verstummte und setzte sich taumelnd in Bewegung. Auf dem Weg zur Tür wäre sie fast gestolpert, fing sich aber noch und prallte gegen das dicke Holz. Mit dem Ellenbogen versuchte sie die Tür zu öffnen, doch sie war abgeschlossen.
    Noch einmal versuchte Florence es. Diesmal voller Wut, sie schrie auch dabei. Wir hörten von draußen ein wummerndes Geräusch.
    Florence brach vor der Tür zusammen. In ihre letzte Aktion hatte sie zuviel Kraft hineingelegt.
    Wie ein
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