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0449 - Das Schreckgespenst

0449 - Das Schreckgespenst

Titel: 0449 - Das Schreckgespenst
Autoren: Jason Dark
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fatal gewesen wäre.
    Die Hintertür, an der er es versuchte, war verschlossen. Vielleicht besaß einer der Männer einen Schlüssel. Ihn zu suchen, kostete Zeit.
    Suko lief um das Haus herum und versuchte es am Vordereingang.
    Der Schlüssel paßte.
    Suko brauchte zwei Umdrehungen, um die Tür aufzuschließen.
    Auf Zehenspitzen betrat er das Haus…
    ***
    Das Schreckgespenst zögerte plötzlich. Möglichlicherweise konnte es denken und dachte unter Umständen daran, daß es nur ein Lebensmüder wagen konnte, sich ihm in den Weg zu stellen.
    Lebensmüde war ich zwar nicht, aber ich konnte ihm vielleicht noch einige Schwierigkeiten bereiten und auch Zeit gewinnen.
    Es blieb stehen.
    Auch ich bewegte mich nicht mehr weiter. Uns trennte die Breite eines Ledersessels. Daneben stand der kleine Tisch mit der Lampe.
    Erst jetzt kam mir richtig zu Bewußtsein, daß ich kaum eine Chance hatte, ihn aufzuhalten. Mein Gegner war nicht gefesselt, ich konnte nur die Beine bewegen.
    Das eine Auge fixierte mich!
    Ein böser, ein kalter und grauenhafter Blick, der mich wie eine Eisdusche traf.
    Mein Herz hämmerte schneller. Hinter mir hörte ich das Keuchen.
    Da versuchte die junge Frau verzweifelt, wieder auf die Beine zu kommen. Und das Schreckgespenst ging noch einen Schritt vor. Das heißt, ich sah seine Schritte nicht, denn es schwebte weiter, erreichte den Sessel und streckte einen Arm aus.
    »Wer bist du? Kannst du reden?«
    Nur das große, grüne Auge mit den blutroten Adern zuckte. Ansonsten bekam ich keine Reaktion mit.
    Ich ging zurück.
    »John, ich habe es geschafft. Ich stehe.«
    »Gut, Florence.«
    Mit einer fast lässig anmutenden Bewegung schob das Monstrum den Sessel zur Seite.
    Jetzt hatte es freie Bahn.
    Ich bewegte mein linkes Bein, stützte mich allein auf dem rechten Fuß ab und trat mit dem anderen gegen den kleinen Tisch, auf dem auch die Lampe stand.
    Tisch und Lampe flogen dem Schreckgespenst entgegen. Dort existierte zwar ein Widerstand, dennoch hatte ich den Eindruck, als würden die beiden Teile von den Schatten aufgesaugt.
    Dann kam es selbst.
    Ich ging zurück, gab nicht acht, stolperte und fiel zu Boden. In meinen Fall hörte ich Flo Dennings Schrei, die damit rechnete, daß jetzt alles zu Ende war.
    Der Aufprall war fürchterlich. Von dem Treffer des Pflegers noch immer mitgenommen, spürte ich ihn bis unter die Schädeldecke, wo der Schmerz explodierte.
    Ich japste nach Luft, blieb aber nicht liegen, weil sich mein Überlebenswille meldete. Eingewickelt in die Zwangsjacke, gab ich mir selbst Schwung und rollte mich mehrmals um die eigene Achse.
    Natürlich konnte ich dem Schreckgespenst so nicht entkommen, war viel zu langsam, doch ich mußte einfach etwas tun.
    Ein Sessel stoppte mich. Er war so schwer, daß ich ihn nicht bewegen konnte.
    Auch das Aufstehen fiel mir nicht leicht. Ein paarmal schwang ich den Körper hoch, um aus dem Schneidersitz in die Höhe zu kommen. Als es mir gelang, stand das Monstrum bereits vor mir.
    Flo Dennings schrie wie eine Sirene. Sie hatte sich selbst überwunden, kam von der Seite, rannte mit wahren Riesenschritten voran, erreichte das Monster und rammte ihren gesenkten Kopf gegen die Gestalt, die diesem Druck nicht widerstehen konnte und zur Seite geschleudert wurde, so daß ich eine Galgenfrist bekam.
    Florence war gefallen. Sie lag zum Glück bäuchlings über einer Sessellehne. Weshalb sie lachte, wußte sie sicherlich selbst nicht. Jedenfalls hörte ich ihr Kreischen, während das Schreckgespenst wieder hochkam, sich drehte und verdammt schnell war.
    Plötzlich hatte es sein Ziel.
    Genau in den Moment, als Florence sich wieder aufrichtete, war es über ihr.
    Ich konnte nichts mehr daran ändern. Die Pranken stießen vor, Florence schrie, Wunden entstanden vor meinen Augen, Blut floß, und ich warf mich in einem Akt der Verzweiflung auf den unheimlichen Gegner, während ich gleichzeitig die Formel zur Aktivierung meines Kreuzes schrie und somit zu einer weißmagischen Bombe wurde, wie ich hoffte…
    ***
    »Terra pestem teneto – Salus hic maneto!«
    So hatte ich gerufen, und ich spürte die Aktivierung meines Kreuzes, das an der Brust hing.
    Es wurde heiß, aber es war keine Wärme, die die Zwangsjacke zerstören konnte.
    Dennoch erzielte ich einen Erfolg.
    Das Schreckgespenst zuckte zurück. Es ließ die Frau los, deren Körper über die rechte Sessellehne kippte und neben dem Sitzmöbel verkrümmt liegenblieb.
    Das Schreckgespenst wich zurück.
    Ich fühlte
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