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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan
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wissen, an welchem Fall Dirk Wayne zuletzt gearbeitet hat!«
    »Das ist eine geradezu peinliche Frage für einen Zeitungsmann. Wir haben auch etwas wie ein Berufsgeheimnis, Mr. Cotton!«
    »Wäre die Frage weniger peinlich, wenn der Unfall in Wahrheit kein Unfall wäre?«
    »Allerdings«, sagte er langsam. »Nehmen wir einmal an, es ist so!«
    »Ich nehme nie etwas an. Mich interessieren Tatsachen! Wurde Dirk ermordet?«
    »Die Möglichkeit besteht. In ein paar Stunden habe ich Gewißheit!«
    »Dann warten wir so lange!«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich muß Sie leider ersuchen, mir jetzt schon Auskunft zu geben. Sie wissen ganz gut, daß ich auch andere Wege habe, um das zu erreichen. Ich kann beispielsweise den Ermittlungsrichter einschalten, dann müssen Sie aussagen. Aber dann bleibt das, was Sie sagen, bestimmt nicht geheim. Also — welches Feuerwerk hat Dirk geschürt?«
    »Sie setzen mir ganz schön die Pistole auf die Brust!« Er überlegte einen Augenblick, dann erhob er sich, ging zum Wandsafe und holte einen dünnen Schnellhefter heraus.
    »Das war Dirks Untersuchungsobjekt«, sagte er und legte den Ordner auf den Tisch.
    Auf dem Deckblatt stand ein Name. BLACK SPRANGLE.
    Black Sprangle war mehr als ein Name. Es war ein Begriff. Dahinter verbarg sich ein großes Gangstersyndikat. Black Sprangle war ein Mann, der zeit seines Lebens ein Verbrecher gewesen war und der es mit geradezu unglaublicher Gerissenheit verstanden hatte, immer unangreifbar zu bleiben. Die Rolle, die er in der Unterwelt spielte, war ein offenes Geheimnis.
    Jeder Polizeibeamte der Stadt kannte sie. Unsere Unterlagen über Black Sprangle waren reichhaltig. Nur nützte das nicht viel, zu Beweisen hatte es nie gereicht. Dazu war der Bursche zu gerissen.
    Er hieß in Wahrheit Jack Sprangle. Den Spitznahmen Black Sprangle verdankte er seiner dunklen Hautfarbe, die von einem Herzleiden herrührte. Das war auch der Grund, daß er nie eine aktive Rolle spielte, immer im Hintergrund blieb und die Fäden zog.
    Er hatte sich ziemlich schnell emporgearbeitet und kontrollierte heute ein weitverzweigtes Syndikat, das vom Rauschgifthandel über illegale Wetten bis zu verbotenen Glücksspielen und Schmuggel so ziemlich alle illegalen Sparten betrieb.
    Damit also hatte sich Dirk Wayne befaßt. Wahrhaftig, einen größeren Fisch hätte er kaum finden können.
    Whitcomb sagte: »In diesem Ordner steht vermutlich nichts, was Ihnen nicht schon bekannt ist. Es ist das übliche Zeug, das jede Zeitung über diesen Mann hat. Aber Dirk Wayne wollte mehr herausfinden. Er sagte, er wäre einer bestimmten Sache auf der Spur, mit der er Black Sprangle erledigen könnte. Er sagte, vor ein ordentliches Gericht sei dieser Gangster vermutlich niemals zu bringen, aber er könnte moralisch erledigt werden, und das sei eine Aufgabe der Presse!«
    »Soweit ich unterrichtet bin, war Dirk Wayne bis vor kurzem noch Klatschkolumnist. Als solcher ist er doch denkbar schlecht für einen derart riskanten Job ausgebildet!« .
    »Sagen Sie das nicht! Dirk hatte eine geradezu ungewöhnliche Fähigkeit, vertrauliche Tips zu bekommen. Er hatte gute Verbindungen, auch in die Unterwelt.«
    »Und das reichte Ihrer Ansicht nach aus, um sich mit einem der gefährlichsten Gangster, von New York anzulegen?« fragte ich. »Sehen Sie denn nicht, was Sie angerichtet haben?«
    »Ich?« Sein Gesicht wurde hart. »Nun bleiben wir doch bei den Tatsachen, Mr. Cotton. Ich habe Dirk Wayne nicht auf Black Sprangle gehetzt.«
    »Aber Sie haben Roy Sand gefeuert und Dirk auf seinen Posten gesetzt. Das läuft auf dasselbe hinaus.«
    »Ich sehe das anders«, sagte er gefährlich leise. »Ich habe einem Mann einen Posten gegeben, um den er mich bat. Wenn er dafür nicht geeignet ist, ist das seine Sache. Ich habe ihm völlig freie Hand gelassen in bezug auf Black Sprangle. Er konnte seine Recherchen fortsetzen oder nicht — ganz wie er wollte. Von ihm ging schließlich dieser Vorschlag aus, nicht von mir.«
    »Aber sie gaben ihm zu verstehen, daß er den Posten nur erhalten konnte, wenn er tatsächlich etwas Über Black Sprangle anbrachte!«
    Er lehnte sich zurück.
    »Eine Zeitung machen, ist ein harter Job. Dirk Wayne konnte seine Risiken selbst beurteilen.«
    »Wissen Sie, warum er gerade auf Black Sprangle verfiel?«
    Er hob die mächtigen Schultern und ließ sie wieder fallen.
    »Nein!«
    »Aber einen Grund muß es doch gegeben haben.«
    »Ich sagte schon, er hatte einen bestimmten Hinweis erhalten,
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