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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan
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Bild vor mir — das Bild eines jungen Reporters, der mit flatterndem Mantel in die Tiefe stürzte, neunzig Meter tief, und unten zerschellte…
    Ich ging über das Dach und führte May Fair behutsam von dem gefährlichen Abgrund.
    O
    Gleich darauf wimmelte es auf dem Dach von Cops. Ich drängte mich hindurch und lief durch die Wohnung. Eine Etage tiefer war das Fenster, von dem aus Phil den Scheinwerfer bedient hatte. Auch hier überall Polizei und FBI-Agenten. In einem der Räume war etwas los. Ich riß die Tür auf und erstarrte.
    Inmitten einer Gruppe von FBI-Agenten stand Black Sprangle. Phil war gerade dabei, dem Gangster Handschellen anzulegen.
    »Ja«, sagte Phil. »Er hat geschossen. Von diesem Raum aus. Da drüben liegt die Waffe — ein Springfield-Gewehr mit Zielfernrohr. Als wir hier eindrangen, versuchte er keinen Widerstand!«
    Ich musterte die mächtige Gestalt, die die anderen Männer um Haupteslänge überragte. Das Gesicht des Gangsters zeigte keinerlei Gemütserregung.
    »Hallo, Cotton!« sagte er schleppend. »Hallo, Sprangle! Das ist aber eine Überraschung«, sagte ich.
    »Sie sollten mir dankbar sein«, sagte er. »Ich habe getan, was Sie nicht tun durften. Ich glaube, Nothilfe nennt man so etwas. Meine Anwälte werden das dem Gericht schon klarmachen!«
    »Sie übersehen nur eine Kleinigkeit«, sagte ich. »Sie sind hierhergekommen, um Jack E. Whitcomb zu töten! Mit Nothilfe hat das nichts zu tun!«
    »Ich habe mir geschworen, ihn umzubringen«, sagte er.
    »Genauso, wie Sie mich ermorden wollten. Diesmal haben Sie keine Chance mehr, Black Sprangle!«
    »Ich habe einen Fehler gemacht«, knurrte er. »Ich habe zu spät erkannt, daß Whitcomb der Mann ist, der den Mord an Dirk Wayne organisierte, und dann den Verdacht auf mich schieben wollte. Ich war wie verrückt vor Haß. Erst nach dem Gespräch mit Ihnen kam ich auf die richtige Idee! Ich brauchte nur zu fragen, wer Ihnen denn beigebracht hatte, daß Dirk von mir ermordet sein sollte!«
    »Und das war Jack E. Whitcomb!«
    »Yeah — dieselbe Überlegung haben Sie vermutlich auch angestellt. Aber ich hätte früher als Sie darauf kommen müssen, denn ich wußte, daß ich mit dem Mord an Wayne nichts zu tun hatte — im Gegensatz zu Ihnen. Dieser Fehler bricht mir jetzt das Genick!«
    Er sagte es ganz ruhig, wie einer, der eine sachliche Feststellung trifft.
    »Ich rechnete damit, daß Sie früher oder später den richtigen Einfall haben würden«, nickte ich. »Aber warum haben Sie vorhin geschossen? Sie wußten, daß es hier überall von Polizei wimmelte und daß Sie keine Chance haben würden zu entkommen. Trotzdem haben Sie geschossen. Warum?«
    »Jack E. Whitcomb hat es geschafft, mir alles zu zerstören, was ich mir in zwanzig Jahren aufgebaut habe. Er ist schuld daran, daß ich jetzt erledigt bin. Ich kannte nur noch ein einziges Ziel: ihn zu töten. Vorhin erkannte ich, daß Sie mir zuvorgekommen waren, Cotton. Entkommen wäre Whitcomb Ihnen sicher nicht, und dann wäre er in die Todeszelle gekommen. Gestorben wäre er — aber nicht durch mich. Und er sollte durch mich sterben!«
    Ein schiefes Grinsen erschien auf seinem Gesicht.
    »Das wäre es, Cotton. Wird sich mal gut in Ihrer Biographie ausnehmen. Im Kapitel: Psychologie des Verbrechers. Der Verstandesmensch Black Sprangle begeht vor der Polizei einen sinnlosen Mord. Aber vielleicht wäre all mein Verstand zu nichts nütze gewesen, wenn nicht auch Leidenschaft dabeigewesen wäre. Man muß verlieren können! — Warum hat Whitcomb Dirk Wayne ermordet? Was ist der Grund?«
    Ich hob die Schultern.
    »Dirk Wayne war offensichtlich ein berufsmäßiger Erpresser und hatte ein paar dunkle Stellen bei Whitcomb herausgefunden. Allem Anschein nach verwandte er das als Druckmittel, um eine bessere Stellung zu bekommen. Was es ist, weiß ich nicht. Roy Sand wird uns da sicher Aufklärung geben können. Aber jedenfalls geriet er an den Falschen. Whitcomb ging zunächst auf Dirks Forderung ein und setzte ihn auf Sands Posten. Damit hatte er die beste Voraussetzung geschaffen, um Sand als Bundesgenossen für den geplanten Mord zu gewinnen, denn dadurch kam Sand wieder zu seinem alten Job, und überdies zahlte ihm Whitcomb noch einen Haufen Geld dafür. Sand mit seinen Beziehungen zur Unterwelt hatte es leicht, einen Killer zu engagieren, der die Tat besorgte. Aber Dirk Wayne hatte wohl Verdacht geschöpft. Er erkannte, daß er zu weit gegangen war, und wollte das Spiel aufgeben. Er rief mich
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