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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan
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als Mitwisser beseitigt werden. Roy Sand wählte diesen Weg, weil der echte Black Sprangle jetzt zweifellos versucht hätte, mich zu ermorden. Er schlug damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Er beseitigte einen Mitwisser, und der benahm sich genau, wie Black Sprangle es getan hätte.«
    »Aber warum?«
    »Ich sagte doch, Roy Sand steckt hinter dem Mord an Dirk Wayne. Das erklärt auch, daß er so schnell an der Unglücksstelle war. Für den Fall, daß die Polizei den Unfall als solchen abnahm, hätte er das ganze Theater nicht nötig gehabt. Aber den Gefalen taten wir ihm nicht, und deshalb mußte er das Spiel weiterspielen.«
    »Die Frage ist nur, aus welchem Motiv handelte Roy Sand? Liegt es etwa daran, daß Dirk Wayne ihm seinen Posten wegschnappte?«
    »Das glaube ich nicht. Da steckt noch etwas anderes dahinter. Ich habe auch schon eine Theorie. Aber dafür brauche ich npch Beweise — und die kann mir nur Roy Sand liefern!«
    Der Doktor klopfte seine Pfeife aus. »Mir ist nur eines ein Rätsel, Mr. Cotton. Jetzt, da wir das Ergebnis der Sektion haben, ist alles klar. Aber sie hatten doch schon vorher diesen Verdacht. Wie kamen Sie darauf?«
    »Ja, wie?« fragte Phil neugierig. »Furchtbar einfach. Roy Sand beging den uralten Fehler, selbst dann zu lügen, wenn er gar keinen Grund hatte, und so etwas macht mich mißtrauisch. Er erzählte mir breit und ausführlich, wie er über seinen V-Mann nach Manhasset gelockt wurde und dort sofort nach Betreten des Gebäudes niedergeschlagen wurde. Ich habe mehrfach nachgehakt, aber er blieb bei dieser Aussage. Und die ist nachweislich falsch!«
    »Woher wußtest du das?«
    »Das Haus — das er übrigens auswählte, weil es einem von Black Sprangles Gorillas gehörte — ist seit Jahren unbewohnt. Als ich es betrat, fiel mir eine dicke Staubschicht auf. Und im Staub waren deutlich die Spuren von zwei Männern zu sehen, die zur Treppe und nach oben gegangen waren. Also hat er gelogen — und das machte mich stutzig. Ich fing an zu fragen, warum er log, kam ins Nachdenken — ja, und so kam es!«
    »Verrückt«, sagte Phil, »er hätte eine Geschichte erfinden können, in die diese Spuren nahtlos paßten. Er hätte nur zu erzählen brauchen, daß er erst oben niedergeschlagen wurde!«
    »Er hat nicht nur schlecht gelogen«, sagte der Doktor, »er hat auch noch einen anderen Fehler gemacht, der ihn endgültig disqualifiziert. Auf dem Revolver, den wir fanden und von dem wir glauben sollten, es sei Sam Houstons Waffe, fanden sich seine Fingerabdrücke.«
    Ich sah den Arzt an.
    »Das reicht! Damit ist er so gut wie erledigt!«
    Sand als Mörder — das war eine überraschende Lösung und doch unbefriedigend. Gewiß, sein Plan war völlig schiefgegangen. Er wollte den Verdacht auf Black Sprangle abschieben, ohne daß ihm das gelang.
    Darüber hinaus war Black Sprangle an dieser Geschichte gescheitert — eigentlich ein Witz, daß der große Gangsterboß durch ein Verbrechen geliefert wurde, das er ausnahmsweise nicht begangen hatte.
    Das Verbrechen sprach für Skrupellosigkeit; der Täuschungsversuch für Selbstvertrauen und die Gewohnheit, in großen Stiefeln zu stecken. Beides waren Eigenschaften, die ich Roy Sand einfach nicht zutraute.
    Ich hatte auch schon eine Theorie. Ich ging davon aus, daß nur jemand der wahre Mörder sein mußte, der meinen Verdacht zuerst auf Black Sprangle gelenkt hatte — und das war nicht Roy Sand gewesen.
    Roy war eher der Typ des Helfershelfers, nicht der Mann, der ein Verbrechen plante, Entscheidungen traf, die Drähte in der Hand hielt. Ich war auf diese Idee gekommen, als ich Black Sprangles Haßausbruch gehört hatte — und ich wunderte mich eigentlich darüber, daß Black Sprangle nicht schon früher darauf gekommen war.
    Sobald ihm der Blick nicht mehr so durch Rachsucht getrübt war, mußte er eigentlich darauf kommen — und dieser Gedanke machte mir Sorgen.
    Dies auch deshalb, weil dieser Mann es sein mußte, der May Fair entführt hatte. Denn das Mädchen hatte gewußt, daß Dirk Wayne mit Black Sprangle nie etwas zu tun gehabt hatte. Ihre Aussage hätte das ganze Gebäude zum Einsturz gebracht, und deshalb war sie nach dem mißglückten Mordversuch entführt worden.
    So einfach war die Erklärung — und so ähnlich der, an die ich zuerst geglaubt hatte.
    An May Fair mußte ich denken, wenn ich meinen nächsten Schritt plante — und das machte die Sache so schwierig.
    »Wir nehmen Sand fest«, schlug Phil vor, als wir das Gebäude
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