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0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan

Titel: 0446 - Die Gangsterpest erstickt Manhattan
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genannt, Landsitz und Rolls Royce besaß. Ich kannte Whitcomb flüchtig.
    Am Empfang saß eine ältliche Jungfer in Grau.
    »Sie wollen Mr. Jack E. Whitcomb sprechen?« Sie sang den Namen wie einen Psalm. »Unmöglich! Mr. Whitcomb ist in einer Besprechung und kann auf keinen Fall gestört werden.«
    Ich legte meinen Ausweis auf den Tisch.
    »Sagen Sie ihm, daß es sehr dringend ist!«
    In diesem Augenblick kam ein junger sportlicher Mann durch die Halle. Er stutzte, als er mich sah, und kam dann auf mich zu.
    »Sind Sie nicht Jerry Cotton?«
    »Stimmt!«
    »Ich bin Roy Sand, Reporter in diesem Laden. Ich habe damals die Berichterstattung bim Riverside-Fall gemacht. Daher kennen wir uns!«
    »Ja, jetzt entsinne ich mich.«
    »Sie sind wegen Dirk Wayne hier?« mutmaßte Sand.
    »Dann wissen Sie also schon, was passiert ist!« sagte ich.
    »Der arme Dirk«, sagte er. »Ich war ziemlich erschüttert, als ich von dem Unfall hörte.«
    Er sah mich scharf an. »Es war doch ein Unfall, oder?«
    »Sicher. Dirk wollte Aufnahmen machen, verlor dabei das Gleichgewicht und stürzte ab. Kann ich jetzt Mr. Whitcomb sprechen?«
    »Natürlich«, sagte Roy und wandte sich an die Empfangsdame. »Ethel, rufen Sie den Alten an! Auf meine Verantwortung!«
    Er langte sich den Hörer und führte ein kurzes Gespräch. Dann nickte er mir zu. »Ich zeige Ihnen den Weg.«
    Der altmodische, mit dunklem Holz ausgelegte Fahrstuhl trug uns langsam hinauf. Roy Sand sah mich mit unverhüllter Neugier an.
    »Ich nehme an, Ihr Besuch hat mit Dirks letztem Fall zu tun.«
    »Sie nehmen eine Menge an, Mr. Sand!«
    »Ich zähle nur zwei und zwei zusammen. Seit zwei Wochen macht Dirk den Polizeibericht. Und prompt erscheint der prominenteste Mann vom FBI!«
    »Danke für die gute Meinung«, lächelte ich. »Was wissen Sie denn von Dirks neuem Fall?«
    »Nur soviel, daß es auch sein letzter war«, sagte er verdrossen. »Dirk hätte die Finger da raushalten sollen, aber der Alte war anderer Meinung. Dirk hatte mit seiner Klatschspalte einen großen Erfolg, deshalb glaubte Jack E., er müßte auch ein guter Polizeireporter sein. Das Ergebnis sehen wir ja jetzt.«
    »Sie reden, als hätte Dirk Ihnen den Posten abgejagt!«
    »Hat er auch«, brummte Sand. »Bis vor zwei Wochen hatte ich den Job.«
    Der Fahrstuhl hielt, die Türen glitten auseinander.
    »Und was wurde aus Ihnen?« erkundigte ich mich.
    »Gekündigt«, sagte er, »das heißt, vielleicht stellt Jack E. mich jetzt wieder ein. Einen Polizeireporter braucht er schließlich. Gehen Sie nur vor! Die Tür dort. Er erwartet Sie. Ich werfe inzwischen einen Blick aufs Barometer. Wenn der Luftdruck niedrig ist, hat Jack E. gute Laune. Er hat nämlich Hypertonie. Dann versuche ich anschließend mein Glück.«
    Ich klopfte, und eine befehlsgewohnte Stimme rief: »Herein!«
    Jack E. Whitcomb saß hinter einem Schreibtisch, der die Dimensionen eines Flugzeugträgerdecks hatte. Die riesige Platte war völlig leer bis auf ein Telefon, einen gespitzten Bleistift und einen Schreibblock.
    Whitcomb war nicht sehr groß, aber unglaublich gedrungen. Der ganze Mann wirkte wie ein Bündel Dynamit. Der Nacken stieg ihm senkrecht aus dem Kragen, ging über in einen völlig kahlen Schädel. Sein Gesicht war entschlossen, das Kinn bullig, die Augen wachsam. Alles in allem eine Erscheinung, die Eindruck machte.
    »Hallo, Mr. Cotton«, sagte er, »nehmen Sie Platz! Ich bin bereits über die Fakten orientiert, so daß Sie keine Zeit mit der Einleitung zu verschwenden brauchen.« Ich sank in ein Ungetüm aus schwarzem Leder und hob fragend die Brauen.
    »Dirk Wayne ist vor einer knappen halben Stunde verunglückt, und Sie wissen bereits Bescheid?«
    Er nickte, beugte sich vor und zog eine Schublade auf. Zwei maschinengeschriebene Blätter kamen zum Vorschein.
    »Da steht ein genauer Bericht über den Unfall drin.« Sein massiger Zeigefinger tippte auf das Papier. »Mit allen Einzelheiten.«
    »Woher haben Sie den?« konnte ich mich nicht enthalten zu fragen.
    »Von Roy Sand! Seit zwei Wochen liegt er mir in den Ohren, ihn wieder einzustellen. Jetzt sieht er wohl seine Chance. Den Bericht hat er mir vor zehn Minuten geben lassen.«
    »Der Bursche hat es aber verdammt eilig«, sagte ich. »Ich möchte wissen, wie er so schnell davon erfahren hat!«
    »Er sagt, er sei in der Nähe gewesen, als der Unfall passierte!« Jack. E. Whitcomb sah mich an. »Aber deshalb sind Sie doch nicht zu mir gekommen?«
    »Nein. Ich möchte von Ihnen
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