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0435 - Der Laser-Dämon

0435 - Der Laser-Dämon

Titel: 0435 - Der Laser-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht in diesen Augenblicken ans Leben ging.
    Aber noch etwas anderes erkannte er - allerdings nicht jetzt, sondern erst später, als er darüber nachdachte: Das Amulett war aktiviert, war in voller Funktion und Tätigkeit - und während es eine magische Handlung durchführte, konnte es aus dieser nicht herausgerufen werden.
    Die Fahrt ging aus El Paso hinaus in die Berge im Osten, jenseits des Airports, irgendwo draußen in der Wildnis, die auch heute noch nicht zu bändigen war.
    Zamorra fieberte. Er hoffte, daß er nicht zu spät kam.
    Mit dem Wissen, Nicoles Tod verschuldet zu haben, würde auch er nicht mehr leben können.
    ***
    Nicole erschauerte. Das Amulett kam nicht - es funktionierte nicht!
    Jetzt wurde es wirklich ernst.
    Sie mußte versuchen, den Dämon irgendwie auszutricksen. Aber wie sollte sie das tun? Er besaß schwarzmagische Fähigkeiten, er konnte sie allein mit seinem Blick töten oder verletzen - und sie besaß nichts!
    Einen Menschen, einen Mann, hätte sie vielleicht mit ihren weiblichen Reizen in Verwirrung bringen können, um ihn dann zu übertölpeln. Aber bei dem Dämon war das nur schwer möglich, zumal er als Skelett ohnehin keine Reaktionen mehr zeigen konnte. Nicole stöhnte auf. Sie fand keine Lösung ihrer verfahrenen Situation.
    Es gab eine Möglichkeit, einen Dämon zu töten, indem man ihm den Kopf um hundertachtzig Grad verdrehte - aber dazu mußte sie an diesen Gelbäugigen erst einmal herankommen.
    Zögernd bewegte sie sich auf ihn zu, versuchte dabei den Eindruck der Hilflosigkeit und Angst zu erwecken. Besonders anstrengen mußte sie sich dafür nicht; sie hatte im Gegenteil mehr Mühe, ihre Furcht unter Kontrolle zu bringen. Sie wußte, daß ihr Leben höchstwahrscheinlich hier enden würde, wenn sie einen Fehler beging oder der Dämon anders reagierte, als sie es ausgerechnet hatte.
    »Du kannst mich nicht töten«, sagte sie. Sie mußte ihn ablenken, damit er nicht erkannte, was sie beabsichtigte. »Du wirst es nicht wagen. Zamorra würde mich rächen, und dann hättest du einen noch schlimmeren Tod vor dir als ich.«
    »Er ist mir genau so unterlegen wie du«, sagte der Dämon. »Ich denke, daß ihr nur gemeinsam stark seid. Allein ist jeder von euch ein Nichts. Du wagst es ja nicht einmal, nach meinen Gedanken zu greifen.«
    »Aber dafür nach etwas anderem«, murmelte sie. Sie stand jetzt nahe genug. Noch während der Skelettdämon über ihre Bemerkung nachdachte, griff sie zu. Ihre Arme flogen nach seinem Schädel. Der Dämon zuckte zurück. Nicole sah es in seinen gelben Augen blendend grell aufleuchten. Selbst durch die geschlossenen Lider wurde sie noch geblendet, als der Dämon seine Laserstrahlen verschoß.
    Ich bin tot, durchzuckte es sie, ich hab’s nicht geschafft… und trotzdem gelang es ihr noch, den Schädel zwischen beide Hände zu bekommen und zu drehen…
    Sie hörte den Dämon schreien und wunderte sich, daß sie immer noch lebte, und sie versetzte ihm einen kräftigen Tritt gegen die Unterschenkel, der ihn zu Fall brachte, glaubte wieder einen Laserblitz zu sehen, der an ihr vorbeiging wie der erste, spürte die Kraft, die der Dämon einsetzte, um seinen Schädel wieder so zu drehen, daß Nicole in seinem Blickfeld war. Da erst begriff sie, warum sie noch lebte, und sie lag jetzt halb auf ihm und drehte. Zu spät kam er auf die Idee, neben seiner Magie auch noch die Kraft seiner Arme einzusetzen. Sein Schreien wurde immer lauter, schriller, durchdringender. Und dann knackte etwas.
    Nicole drehte immer noch weiter. So lange, bis sie wußte, daß sein Gesicht nach hinten zeigte.
    Sein Körper wurde schlaff, verlor alle Kraft.
    Ein bestialischer Gestank breitete sich aus, ließ Nicole würgen. Der Dämon, uralt geworden in der Hölle, verweste innerhalb weniger Minuten.
    Ich hab’s geschafft, dachte sie. Ich habe ihn umgebracht… Und als sie wieder sehen konnte, starrte sie ihre Hände an, mit denen sie ihn getötet hatte, und sie mußte sich zwingen, daran zu denken, daß er kein Mensch gewesen war, sondern eine Höllenbestie. Trotzdem lief ihr bei der Erinnerung ein eisiger Schauer über die Haut, daß sie nicht mit einer magischen Waffe, sondern unmittelbar mit ihren Händen getötet hatte.
    Nie wieder, dachte sie. Hoffentlich niemals wieder auf diese Art…
    Sie raffte sich auf, nach dem Höhlenausgang zu suchen, und irgendwann lief sie Zamorra in die Arme.
    Seine Erleichterung strahlte auf sie über und half ihr, wieder zu sich selbst zu
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