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0435 - Der Laser-Dämon

0435 - Der Laser-Dämon

Titel: 0435 - Der Laser-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und lenkte den Pontiac weiter durch die Straßen El Pasos zum Stadtrand, zum Gewerbegebiet am Rio Grande. Plötzlich wurde er ernst.
    »Verdammt, es wäre zu schön, wenn das wirklich der Laser-Mörder wäre…«
    Zamorra seufzte. Er sah keine Möglichkeit, Cochrane oder einen anderen Beamten davon zu überzeugen, daß es den Laser-Mörder nicht mehr gab.
    ***
    Nicole fühlte sich so sicher wie selten. Sie stöberte in der Boutique, wurde rasch fündig und beschloß, ein paar der jugendgefährdend aussehenden Textilien anzuprobieren. Während sie noch auswählte, plauderte sie ein wenig mit der Verkäuferin, die sie auf den gestrigen Abend ansprach und erwähnte, die Polizisten hätten nach der Kreolin und ihr gefragt, um sie als Zeugen zu vernehmen. »Aber dann waren Sie plötzlich spurlos verschwunden…«
    Nicole lächelte. »Die Sache hat sich mittlerweile erledigt«, sagte sie. »Der Mörder lebt nicht mehr.«
    »Mörder?« staunte die Verkäuferin. »Lebt nicht mehr? Was ist denn passiert? Was wissen Sie darüber?«
    Nicole hatte nicht den Eindruck, zuviel gesagt zu haben - wer würde sie schon darauf festnageln können? »Er ist gestern abend bei einem weiteren Attentatsversuch umgekommen. Ich war dabei.«
    »Hatte er es etwa auf Sie abgesehen?«
    »Nicht direkt«, erwiderte Nicole und marschierte mit den Sachen auf dem Arm zur Umkleidekabine. »Es ergab sich halt so.«
    »Dann kann ich ja auf Schadenersatz hoffen«, sagte die Verkäuferin und deutete auf die Tür. »Wenn man weiß, wer er ist, wird man seine Versicherung belangen oder seinen Nachlaß…«
    »Das ist es ja eben«, sagte Nicole. »Man weiß nicht, wer er war. Es blieb nicht genug übrig, um ihn zu identifizieren.«
    Die Verkäuferin schüttelte sich, »Klingt wie ein Horror-Thriller«, sagte sie. »Wie ist’s denn passiert?«
    »Ich glaube nicht, daß ich noch darüber reden möchte«, wehrte Nicole ab. »Die Geschichte ist vorbei. Und…«
    Etwas stimmte nicht. Ein sechster Sinn warnte sie. Sie wollte die Kabine wieder verlassen, aber sie schaffte es nicht mehr.
    Sie hatte sich geirrt, es war nicht vorbei. Es fing jetzt erst an.
    Neben ihr ging die Wand in Flammen auf.
    ***
    Der Dämon befand sich hinter der Trennwand zum Laden. Er hörte die Stimmen. Die Situation hatte sich nicht verändert; es war noch niemand hinzugekommen. Die Wand bestand nur aus dünnem Holz und war für ihn kein Hindernis.
    Er war zwar noch nicht wieder ganz auf der Höhe, aber seine Kräfte reichten aus für das, was er beabsichtigte.
    Genau hinter der dünnen Holzwand befanden sich die Anprobekabinen. Und in einer davon befand sich jetzt die Telepathin und war ahnungslos.
    Da schlug der Dämon zu.
    Aus den gelben Augen in seinem Totenschädel zuckten die gleißenden Laserblitze, diesmal etwas aufgefächerter. Das Holz ging in der gesamten Kabinenfläche in Flammen auf, ein zweiter Laserblitz ließ es auseinanderfliegen. Durch die Trümmer trat der Unheimliche in die Kabine.
    Sündhaft teurer Stoff brannte. Die Telepathin versuchte zu fliehen. Auch ihr Kleid war an den Säumen in Brand geraten, und sie schlug wild um sich. Die Verkäuferin stand wie gelähmt da, starrte den Unheimlichen an, dessen Maske verschmort war; die schmalen Augenspalten hatten der unheimlichen Hitze der Laserstrahlen natürlich nicht standgehalten. Furchterregend sah der Dämon aus, und die Verkäuferin sank ohnmächtig auf dem Boden zusammen.
    Die Telepathin fuhr jetzt herum und streckte die Hand aus. Jäh begriff der Dämon, was gleich geschehen würde -dasselbe wie gestern. Die Superwaffe würde in der Hand der Telepathin erscheinen…
    Er warf sich auf sie, schlug zu. Bewußtlos stürzte ihm die Telepathin entgegen, und er fing sie auf. Das Feuer an ihrem Kleid war schon wieder erloschen. Durch die ebenfalls verlöschenden Flammen der durchbrochenen Holzwand verließ der Dämon die Boutique mit seinem Opfer wieder. Niemand war da, der ihn aufhalten konnte, als er sich draußen die Bewußtlose bequem über die Schulter packte und zwischen Häuserspalten hindurch die Seitenstraße erreichte, in der der Impala parkte. Er warf die Frau in den Kofferraum, setzte sich hinters Lenkrad und fuhr los.
    Natürlich hatte ihn bestimmt jemand beobachtet. Deshalb würde er den Wagen jetzt loswerden müssen. Doch noch jagte ihn niemand. Vermutlich konnten sich eventuelle Zeugen nicht so recht vorstellen, daß da ein Monster mit einem halb verbrannten Gummikopf eine Frau verschleppte, und die Polizei
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