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0435 - Der Laser-Dämon

0435 - Der Laser-Dämon

Titel: 0435 - Der Laser-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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tippen, Inspektor«, sagte er. »Ich warte nicht einmal auf unsere Schreibkraft. Ihnen tut doch jeder einen Gefallen. Grüßen Sie den Gouverneur unbekannterweise recht herzlich von mir, und auch den Präsidenten, wenn Sie mal wieder mit ihm essen.«
    »Ihr Zynismus ist unangebracht, Storey«, sagte Salurno bissig. »Ich habe einen Mörder zu fangen. Also bitte… was Sie nachher diktieren oder selbst tippen, können Sie mir doch jetzt schon mündlich verraten.«
    »Na schön, Inspektor. Ich fürchte nur, daß Sie mich auslachen werden, wenn ich Ihnen sage, mit welcher Waffe Doraner getötet wurde. Sie werden mir sagen, daß es eine solche Waffe gar nicht gibt…«
    Salurno verzog das Gesicht. »Sagen Sie nicht Laser.«
    »Ach, Sie sind schon von selbst darauf gekommen?« staunte Dr. Storey. »Andererseits war es natürlich nicht schwer zu erraten, so, wie die Verletzungen aussehen…«
    »Sie haben sich mit Woods abgesprochen«, fuhr Salurno wütend auf. »Sie wollen mich hereinlegen! Ich verstehe zwar eine Menge Spaß, aber irgendwo sind Grenzen, und die haben Sie beide soeben überschritten…«
    »Kommen Sie wieder auf den Teppich, Inspektor«, sagte Dr. Storey. »Ich habe mich mit niemandem abgesprochen. Ich habe Ihnen nur gesagt, was ich herausgefunden habe - meines Wissens nach können solche Verletzungen nur mit einem ziemlich intensiven, also energiereichen, Laserstrahl hervorgerufen werden. Ob es eine solche Waffe gibt, das dürfen wiederum Sie herausfinden, Inspektor.«
    »Hören Sie, Storey…«
    Der Arzt erhob sich und funkelte den Inspektor wütend an. »Hören Sie, Salurno«, unterbrach er ihn. »Wir wollen doch ein wenig die Formen achten, nicht wahr? Wenn ich Sie mit Ihrem Titel anrede, verlange ich dasselbe umgekehrt von Ihnen. Und wenn Ihnen nicht paßt, was meine Obduktion ergeben hat, dann wenden Sie sich an einen anderen Arzt, der mein Ergebnis überprüft, aber nun haben Sie aus meinem Büro zu verschwinden, und zwar verdammt schnell!«
    »Sie werden noch von mir hören«, knurrte Salurno ihn an.
    Er schlug die Tür hinter sich zu. Dr. Storey folgte ihm, riß sie wieder auf und rief ihm über den Korridor nach: »Den Bericht haben Sie in einer Stunde vorliegen, Inspektor Salurno!«
    Er schloß die Tür leise. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Wie der Inspektor werden konnte, weiß wahrscheinlich nicht einmal der Oberste aller Götter…«
    ***
    Television Power, eine private Fernsehstation, die vorwiegend im texanischen Raum und den angrenzenden Staaten ausstrahlte, brachte in den 18-Uhr-Nachrichten eine kurze Notiz über den rätselhaften Tod John Doraners. Besondere Erwähnung fand die Tatsache, daß der Mann laut Obduktionsbefund mit einem Laserstrahl getötet worden sein sollte. Die Mordkommission unter Inspektor George Salurno stehe vor einem Rätsel.
    »Woher zum Teufel hat der Kerl denn das schon wieder?« stöhnte Detective Assistant Woods, der die Nachrichtensendung der TP sah. »An den Obduktionsbefund kann der doch noch gar nicht gekommen sein, und wenn Salurno davon hört, kriegt er ’nen Tobsuchtsanfall…«
    Woods rief Dr. Storey an.
    Der war ahnungslos. »Wer hat das gesendet? Die Television Power? Was die bringen, ist doch immer aus den Fingern gesogen, nur stimmt es diesmal, aber das muß ein Zufall sein. Ich habe mit keinem TP-Reporter gesprochen!«
    Eine halbe Stunde später wußten Storey und Woods, daß Storeys Schreibkraft, die in aller Hast den von Storey diktierten Bericht getippt und fotokopiert hatte, eine Kopie an einen gewissen Burt Stranger weitergegeben hatte, der für die TP arbeitete. Den mochte sie, weil er so nett aussah, und weil er ihr auch schon mal einen Gefallen getan hatte, hatte sie eine Kopie mehr angefertigt.
    »Kommt das noch einmal vor, fliegen Sie!« kündete Dr. Storey seiner Schreibkraft an.
    Woods sah es nicht ganz so eng; für ihn war nur wichtig, die Schwachstelle zu kennen. Aber der seltsame Tod John Doraners war für seine Begriffe doch kein Staatsgeheimnis. Aber Salurno bekam seinen Tobsuchtsanfall, als er hörte, was hier durchgesickert war.
    Damit war auch nichts mehr zu ändern.
    Siebzehn Zeitungen und eine internationale Agentur kauften Strangers Bericht an, dessen Text in Zeitungszeilen gepreßt wurde und dann rund um die Welt ging. Die Regenbogenpresse stürzte sich auf die Sensationsmeldung, daß ein Mensch in El Paso, Texas, mit einer Laserwaffe ermordet worden war. Die Story war fast so gut wie eine vermeintliche UFO-Sichtung und
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