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0435 - Der Laser-Dämon

0435 - Der Laser-Dämon

Titel: 0435 - Der Laser-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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allemal besser als das Ungeheuer von Loch Ness, das ohnehin in diesem Sommer Urlaub zu haben schien und sich weder Reportern noch sonstigen Neugierigen zeigte.
    ***
    Als sich die Türklingel meldete, hob Jeany Monterrey erstaunt den Kopf. Wer wollte da unangemeldet etwas von ihr?
    Warum hatte der Wachdienst den Besucher nicht angemeldet? Oder war es etwa jemand aus dem Haus selbst? Aber das könnt Jeany sich kaum vorstellen. Sie pflegte keinen Kontakt zu den anderen Bewohnern des Hochhauses. Wer aber von draußen kam, mußte am Wachdienst vorbei, der die Pförtnerloge und den Eingangsbereich des Hochhauses besetzt hielt und niemanden einließ, der nicht nachweisen konnte, daß jener, den er besuchen wollte, ihn auch sehen wollte. So beugte man Überfällen vor. In diesem Hochhaus in El Paso wohnten vorwiegend Leute, die in höheren Positionen waren oder eine Menge Geld hatten, und die aus beiden Gründen Zielscheibe für Terroristen und andere Gangster waren.
    Es klingelte wieder.
    Jeany Monterrey schüttelte den Kopf. Vor einer halben Stunde hatte sie Feierabend gemacht; wenn jemand aus der Firma etwas von ihr gewollt hätte, hätte man das telefonisch geregelt. Dafür bezahlte man ihr erstens einen Telefonzuschuß, damit sie stets erreichbar war, und zweitens einen Zuschuß zur Wohnungsmiete, die sie von ihrem Gehalt allein in dieser Zentrumslage von El Paso nicht hätte bezahlen können. Aber sie mußte zu jeder Zeit für sogenannte »Notfälle« erreichbar sein, und das ließ sich die Firma einiges kosten. Immerhin war sie die Sekretärin eines der Manager der Firma. Und ein »Krisenzustand« lag momentan ohnehin deshalb vor, weil eben dieser Manager tot war. Unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen, hatte es geheißen, und die Polizei tappe angeblich im dunkeln.
    Jeany hatte sich ihre eigenen Gedanken zu dem Thema gemacht.
    Sie drehte den Wasserhahn der Badewanne zu, die sich langsam füllte und deren Wasseroberfläche bereits eine duftende Schaumkrone trug, in welche Jeany Monterrey einzutauchen gedacht hatte. Deshalb empfand sie das Türklingeln als besondere Störung. Sie schlüpfte in den Bademantel und knotete den Gürtel fest zu. Dann ging sie zur Wohnungstür.
    Der Türspion zeigte ihr nur den Schatten eines Menschen, der im toten Winkel stand und von dort aus die Klingel immer wieder im nervtötenden Rhythmus bediente.
    »Wer ist dort?« wollte sie wissen.
    »CIA«, ertönte eine dumpfe Stimme. »Sie sind Mister Doraners Sekretärin?«
    »Was geht Sie das an? Zeigen Sie sich«, verlangte sie.
    »Machen Sie auf. Ich muß mit Ihnen reden«, erwiderte der andere.
    »Aber ich nicht mit Ihnen«, gab sie zurück. Sie griff nach dem Hörer der Haustelefonanlage, dessen Nebenstelle in Türnähe angebracht war. Sie wählte die Pförtnerloge an und wollte wissen, warum man diesen Mann, der sich als CIA-Agent ausgab, nur darauf verzichtete, seinen Ausweis vor das Spionauge in der Tür zu halten, nach oben gelassen hatte, ohne Jeany zu informieren.
    Die Verbindung kam nicht zustande. Sie war gestört.
    Das hatte es noch nie gegeben.
    Hier stimmte etwas nicht. Jeany wich zurück und wollte ins Wohnzimmer, wo das eigentliche Telefon stand. Von dort konnte sie zwar auch den Hausdienst erreichen, aber vor allem Außengespräche führen.
    Sie wollte die Polizei alarmieren. Daß dieser Mann wirklich ein CIA-Agent war, glaubte sie nicht. Eher verwandelte sich der Präsident in ein weißes Kaninchen.
    Sie war noch keine drei Meter von der Wohnungstür entfernt, als etwas krachte und zischte. Jeany Monterrey wirbelte herum. Sie sah, wie die Tür in Flammen aufging. Dort, wo das Schloß sich befunden hatte, gähnte ein Loch.
    Ein Fußtritt ließ die Tür bis zur Wand auffliegen.
    Ein Mann mit rötlichem Gesicht stand in der Tür, der trotzdem keine Ähnlichkeit mit der kupfernen Hautfarbe von Indianern besaß. Er sah fremd aus. Und seine Augen waren gelb wie die eines Raubtiers.
    Mehr sah Jeany nicht.
    Die Augen flammten auf. Etwas gleißend Helles zuckte aus ihnen hervor und durchschlug Jeany.
    Als sie den Boden berührte, war sie bereits tot.
    Der Fremde ging, wie er gekommen war. Unter Anwendung von Gewalt.
    ***
    Innerhalb von fünfzig Stunden zwei Tote, die unter rätselhaften Umständen gestorben waren, trugen nicht zu Inspektor Salurnos Wohlbefinden bei. Der Nachkomme italienischer Einwanderer hatte Mühe, sein cholerisches Temperament zu zügeln, als Dr. Storey ihm bestätigte, Jeany Monterrey sei auf die
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