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0435 - Der Laser-Dämon

0435 - Der Laser-Dämon

Titel: 0435 - Der Laser-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gleiche Weise gestorben wie John Doraner, nämlich durch einen Laserstrahl.
    Daß Doraner Jeanys unmittelbarer Boß gewesen war, stimmte Salurno nur noch weniger fröhlich.
    In der Firma wurde gemauert. Anscheinend hatten beide, Chef und Sekretärin, keine Feinde gehabt. Es gab kein Motiv für einen Mord. Ein Sexualdelikt lag offensichtlich auch nicht vor.
    »Es könnte etwas sein, das mit der Firma zusammenhängt«, gab Woods zu bedenken. »Konkurrenzkampf…«
    »Aber der artet doch nicht in Mord aus, sondern man versucht, die Firma an sich kaltzustellen…«
    »Vielleicht ist dies eine neue Variante. Vielleicht wußten die beiden zuviel, oder sie hatten etwas entdeckt, was sie nicht entdecken durften. Vielleicht war es auch eine Art Warnschuß für den Rest des Managements…«
    »Sie fantasieren ja schon wieder, Woods«, knurrte Salurno. »Kommen Sie endlich auf den Boden der Tatsachen zurück!«
    Trotzdem hatte er Woods zugehört, wie auch vor zwei Tagen und eigentlich immer, seit er die Karrieretreppe hinaufgefallen war. Seine Erfolge waren enorm, deshalb hatte man ihn rasch befördert, nur mußte man ihm dennoch einen Mangel an kreativer Fantasie bescheinigen, und Teamgeist besaß er auch keinen. Was er nicht selbst erledigte, zweifelte er meinst an, und er war kein Querdenker. Seine Erfolge verdankte er seinem analytischen Denken. Einige Kollegen nannten ihn hinter vorgehaltener Hand einen tobsüchtigen Computer.
    Er versuchte nachzuforschen, mit welchen Projekten Doraner und Monterrey befaßt waren und suchte ein Motiv bei den Konkurrenten. Das Verblüffende war nur, daß Doraner mit der einzig wirklichen Konkurrenz Absprachen getroffen hatte.
    »Wenn das wirklich so war, haben wir den Mörder in seiner Firma selbst zu suchen«, behauptete Woods.
    Diesmal widersprach ihm Salurno nicht.
    ***
    »Der alte Herr ist über den Berg«, sagte Carsten Möbius, der sich in Shorts und T-Shirt auf einem Liegestuhl ausgestreckt hatte und gar nicht aussah wie der Leiter eines milliardenschweren internationalen Großkonzerns mit unzähligen Unterfirmen, die in allen möglichen Branchen vertreten waren. Irgendwie sah er immer noch aus wie ein großer Junge, und ihn sich im Nadelstreifenanzug mit Krawatte vorzustellen, fiel schwer. Wie früher ging er dieser »Dienstkleidung« auch jetzt noch so weit wie möglich aus dem Weg, aber manchmal ließ es sich eben nicht vermeiden, einen »seriösen« Eindruck zu machen.
    Jetzt war das nicht nötig.
    Er war unter Freunden. Er hatte eine Stunde früher Feierabend gemacht und befand sich jetzt auf der Terrasse des vom Konzern für sündhaft teures Geld angemieteten Bungalows in der Nähe von Frankfurt, wo sich der Firmensitz befand. Professor Zamorra und Nicole Duval hatten auf der Heimreise ihren Flug hier unterbrochen, um wieder mal ein paar Worte mit dem alten Freund und Mitstreiter aus alten Tagen zu reden.
    Sie hatten früher eine Menge Abenteuer miteinander erlebt. Aber das war vorbei, seit Carstens Vater die Firmenleitung an seinen Junior abgegeben hatte. Carsten fand einfach nicht mehr die nötige Zeit, mit Zamorra durch die Weltgeschichte zu streifen - im wahrsten Sinne des Wortes… aber manchmal tat es gut, sich wieder zu treffen, von den alten und neuen Zeiten zu reden und einen Schoppen Apfelwein miteinander zu trinken, an den sich weder Zamorra noch seine Lebensgefährtin Nicole Duval gewöhnen konnten, weil sie beide die süßeren Weine aus den eigenen Liegenschaften bevorzugten.
    Die Hitzewelle war nach einer kurzen Unterbrechung zurückgekehrt. Zamorra und Nicole erlaubten sich, die Spätnachmittaghitze auf der schattigen Terrasse in Badehose und Tanga zu genießen. Carsten hatte ein paar Getränkeflaschen in einen Topf mit Eiswasser gestellt, so blieben sie länger kühl.
    »Ich habe vorhin mit Väterchen telefoniert«, sagte er. »Er kann schon wieder schimpfen, und in spätestens einer Woche wollen sie ihn wieder auf die Menschheit loslassen. Er wird zwar nie wieder so fit werden, wie er früher war, aber - er lebt.«
    Die Rede war von Stephan Möbius, dem »alten Eisenfresser«, der in einer Klinik in Rom lag, nachdem er von einem Agenten der DYNASTIE DER EWIGEN mit einer Laserwaffe niedergeschossen worden war. Die Chirurgen hatten eine Menge Arbeit gehabt, die Verletzungen zu vernähen, und anfangs hatte es so ausgesehen, als würde der alte Herr es nicht überleben.
    »Wenn du ihn das nächste Mal an der Telefonangel hast, richte ihm herzliche Grüße von uns
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