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0432 - Die Welt der Mutanten

Titel: 0432 - Die Welt der Mutanten
Autoren: Unbekannt
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nicht darum gebeten wurden, Sir?"
    „Da siehst du es!" rief ich triumphierend. „Tipa setzt sich über alle Bestimmungen hinweg. Sie kann tun und lassen, was sie will. Es wird Zeit, dass wir ..."
    „ ...ihr eine Lektion erteilen!" unterbrach mich Rhodan. „Das kenne ich inzwischen auswendig."
    Spoonox machte einen letzten Versuch.
    „Wir sollten ihr zumindest einige Kampfroboter entgegenschicken, Sir."
    „Nein", sagte Rhodan. „Tipa Riordan wird als Verbündete des Solaren Imperiums empfangen."
    Ich wusste, dass ich ihn nicht umstimmen konnte. Er hatte eine Schwäche für diese alte Hexe und würde ihr jeden Gefallen tun.
    Eines Tages würde sie ihm jedoch einen Streich spielen, und er würde erkennen, dass er meine Warnungen besser ernst genommen hätte.
    „Ordnen Sie an, dass Tipa Riordan als Verbündete empfangen wird", befahl Rhodan dem militärischen Befehlshaber von Last Hope. „Schicken Sie ihr eine Abordnung hoher Offiziere entgegen, die sie nach unten bringen sollen."
    „Ja, Sir!" sagte Spoonox grimmig. Seine Augen funkelten. Er mochte Tipa offenbar ebenso wenig wie ich.
    Das Bild verdunkelte. Rhodan versetzte mir einen leichten Stoß in die Seite.
    „Reiß dich zusammen!" bat er mich. „Ich möchte nicht, dass du stundenlang mit ihr streitest."
    Ich sah an ihm vorbei.
    „Das kommt auf sie an", erwiderte ich. „Auf jeden Fall werde ich mir nichts von ihr gefallen lassen."
    Wir begaben uns zum nächsten Antigravschacht und schwebten nach LEVEL ONE hinauf. Dort befanden sich alle Konferenz- und Aufenthaltsräume. Sie beanspruchen ein Gebiet von achtzig Quadratmeilen. Schon an dieser Zahlenangabe kann man sich ein Bild machen, wie groß die Station auf Last Hope in ihrer Gesamtheit war. Rhodan ließ den großen Konferenzraum für Tipas Ankunft vorbereiten. Dann setzte er sich über Interkom mit Alaska Saedelaere in Verbindung.
    „Ich möchte, dass Sie dabei sind, wenn Tipa ankommt."
    Saedelaere stimmte begeistert zu. Ebenso wie Rhodan hatte er einen Narren an ihr gefressen. Ich muss allerdings gestehen, dass Saedelaere der einzige war, vor dem die alte Tante Respekt hatte.
    Vielleicht war es die Mischung des Intellektuellen und des Abenteurers, die Tipa an Alaska faszinierte. Rhodan lud auch Oberst Korom-Khan ein, aber der Kommandant des Flaggschiffs bat darum, an Bord der INTERSOLAR bleiben zu dürfen. Rhodan entsprach dem Wunsch des Emotionauten.
    Innerhalb einer halben Stunde versammelten sich etwa achtzig Menschen und zwanzig Angehörige anderer Völker im großen Konferenzraum. Nur die Hälfte davon waren von Rhodan eingeladen worden, die anderen kamen aus Neugier. Tipa Riordan versprach immer eine Sensation zu liefern.
    Allein die Tatsache, dass sie so unvermittelt in einem Geheimsystem des Solaren Imperiums aufgetaucht und ohne besondere Umstände auf Last Hope gelandet war, machte die Hexe zu einer Persönlichkeit, die jeder kennenlernen wollte. Bis zum Eintreffen der Piraten hatte mein Zorn sich soweit gelegt, dass ich hoffte, nicht mit Tipa zusammenzustoßen. Sicher kam sie, um eine Reihe unverschämter Forderungen durchzusetzen.
    Leutnant Drewell, der sie an der Oberfläche abgeholt und nach LEVEL ONE gebracht hatte, riss die Tür zum Konferenzraum auf.
    Er war groß und hager und außerdem so jung, dass er Menschen wie Tipa Riordan glühende Verehrung entgegenbrachte.
    „Madam Tipa Riordan!" verkündete er mit lauter Stimme. Bevor die Piratin jedoch hereinkam, erschien der Erste Wesir Kawa Dantroff im Eingang. Er blieb stehen und blickte sich um.
    „Ich kann mir denken, dass einige von Ihnen noch nicht wissen, in welcher Weise man einen Piraten begrüßt", sagte er. „Deshalb will ich Sie damit vertraut machen."
    Er ballte eine Faust und schlug sich dreimal heftig gegen das Kinn. Ich wunderte mich, dass er von der Wucht seiner eigenen Schläge nicht umgeworfen wurde. Wahrscheinlich hatte er sich im Laufe der Jahre daran gewöhnt.
    „Je heftiger Sie schlagen, desto tiefer ist Ihre Verehrung für die zu begrüßende Persönlichkeit", erläuterte Kawa Dantroff. „Ich würde es als gutes Vorzeichen für die beginnenden Verhandlungen ansehen, wenn sich ein paar von Ihnen bewusstlos grüßen würden."
    Da ich befürchtete, dass einige unerfahrene Raumfahrer Dantroffs Vorschlag befolgen würden, trat ich vor und hob einen Arm.
    „Es ist durchaus nicht nötig, die Piratin so zu begrüßen, wie Kawa Dantroff es soeben verlangt hat!" rief ich ärgerlich. „Wer diese unsinnige Sitte nicht
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