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0432 - Die Welt der Mutanten

Titel: 0432 - Die Welt der Mutanten
Autoren: Unbekannt
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werden könnte, als Rankos Ohm eintrat.
    In einem für Menschen geschaffenen.
    Raum wirkte die Ankunft eines Haluters immer wie ein Naturereignis. Man stelle sich vor, wie so ein vier Meter großer und fast drei Meter breiter Riese einen vierzig Quadratmeter großen Raum betritt! Sämtliche Gegenstände, die nicht verschweißt oder vernietet sind, beginnen dann wie während eines Erdbebens zu klirren. Den gleichen Effekt würde wahrscheinlich ein Mensch erzielen, wenn er versuchte, in den Nistkasten eines Buntspechts einzudringen. Perrys Gesichtsausdruck, bis dahin ernst und verschlossen, hellte sich bei Ohms Ankunft auf. Die lange Freundschaft mit Icho Tolot hatte in Rhodans Unterbewußtsein die Überzeugung verankert, dass es für einen Haluter kein unlösbares Problem gab. Ohm blieb mitten im Raum stehen. Es fiel mir immer schwer, die Haluter voneinander zu unterscheiden, aber dieser Ohm war selbst unter Halutern eine auffällige Gestalt. Seine basaltfarbenen Augen waren groß und an den oberen Rändern von warzenförmigen Erhebungen umgeben. Ohms Laufarme waren besonders stark entwickelt, so dass er, sobald er aufrecht ging, ruckartige Bewegungen machte.
    „Hallo, Ohm!" rief Rhodan erfreut und stand auf. Ich blieb auf meinem Platz und wartete misstrauisch auf das, was uns Ohm zu berichten hatte. Alaska Saedelaere bewegte sich überhaupt nicht; seine Ruhe ging mir manchmal auf die Nerven. Ich weiß nicht warum, aber von einem so unglaublich dürren Menschen wie Saedelaere erwarte ich immer, dass er nervös ist. Alaska jedoch war die Ruhe in Person - trotz des Cappin-Fragments in seinem von einer Plastikmaske bedeckten Gesichts.
    „Nennen Sie mich Ohmos!" forderte Ohm Perry auf. Diese Freundschaftsbeweise erhöhten noch mein Misstrauen, denn für mich stand es jetzt fest, dass Ohm irgendwelche verrückten Wünsche vorbringen würde.
    Wahrscheinlich wollte er ganz Last Hope sperren lassen.
    „Ich danke Ihnen, Ohmos", erwiderte Rhodan.
    „Wir können anfangen", eröffnete der Haluter, und seine Stimme klang dabei so laut, dass mir die Ohren schmerzten. Jetzt war Perry verblüfft. Das machte mir Hoffnung. Er würde sich von diesem ehrgeizigen Haluter nicht überrumpeln lassen.
    „Womit?" erkundigte sich Perry. Rankos Ohm wedelte mit seinen starken Armen.
    „Wir wollen versuchen, mit Hilfe von Hochenergie-Überladungsfeldern eine kontinuumstützende Modulationsschaltung herzustellen. Die HÜ-Felder sollen verhindern, dass sich das Howalgonium während des Beschusses aus dem Quintatron zu verflüchtigen beginnt, was eine erneute Pulsation des gesamten Planeten nach sich ziehen würde."
    Nach diesen Worten wurde Ohm noch ein bisschen größer, ganz im Bewusstsein seiner wissenschaftlichen Überlegenheit und der väterlichen Gefühle, die er für uns hegte.
    Ich gestehe, dass wir Ohm fast eine Minute lang anstarrten. Er genoss diesen Augenblick, dessen war ich sicher.
    „Wir haben bisher nicht daran gedacht, das von Sextadimenergie gesättigte Howalgonium mit HÜ-Kraftfeldern abzuschirmen", sagte Rhodan schließlich. Er blickte mich an. „Oder hat Waringer mit dir darüber gesprochen, Atlan?"
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Waringer hat aber an eine solche Möglichkeit gedacht", entgegnete Ohm triumphierend. „Er war sich nur nicht darüber im klaren, wie er die HÜ-Kraftfelder aufbauen soll. Wir haben eine Möglichkeit gefunden, den gesamten Beschusssektor damit abzuschirmen."
    „Haben Sie schon mit Waringer über Ihre Idee gesprochen?"
    erkundigte sich Rhodan. Ohm verneinte. Er hielt es offenbar für überflüssig, einen von halutischen Wissenschaftlern gefassten Entschluss mit terranischen Kollegen zu besprechen.
    „Wann soll der Versuch stattfinden?" wollte Saedelaere wissen.
    „In einer Stunde", antwortete Ohm ungerührt. „In LEVEL NINE."
    Rhodan runzelte die Stirn. „Ich dachte, LEVEL NINE sei gesperrt?"
    Er schüttelte den Kopf.
    „Haben Sie die Sperrung des Großlabors etwa nur beantragt, um dort ungestört an der Vorbereitung dieses Versuchs arbeiten zu können?"
    „Deshalb sind wir schließlich hier. Tolot hat uns gerufen, damit wir für Sie dieses Problem lösen."
    Rhodan und ich blickten uns an. Ohm war wirklich auf eine gelassene Art unbescheiden. Man konnte ihm deshalb nicht einmal böse sein.
    „Was geschieht, wenn die HÜ-Kraftfelder nicht genügen, um die Sextadim-Energie abzuschirmen?" fragte ich. Es war ein verzweifelter Versuch, Ohms Plan zu gefährden, obwohl ich davon überzeugt war,
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