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0432 - Die Welt der Mutanten

Titel: 0432 - Die Welt der Mutanten
Autoren: Unbekannt
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überhaupt niemanden ein, Sir", verteidigte er sich. „Es war lediglich ein Vergleich zur Sache."
    Augen- und Mundschlitz seiner Maske leuchteten in verhaltenem Feuer. Solange das Cappin-Fragment nicht aktiviert war, sah das fast schön aus.
    Ich ging ohne Saedelaere weiter, weil er einen Wissenschaftler traf, den er von der Erde her kannte und der sich schon mit seinem Gesicht beschäftigt hatte. Ich hörte gerade noch, wie der Forscher sich nach Saedelaeres Befinden erkundigte. Für diese Frage hätte ich ihn ohrfeigen können, aber was, so überlegte ich, konnte man einem Mann wie Saedelaere sagen, wenn man ihn nach einiger Zeit wiedersah? Saedelaeres Antwort hörte ich nicht, aber ich konnte mir vorstellen, dass sie entsprechend ausfiel. Ein paar Techniker, die den Halutern geholfen hatten, die Feldprojektoren zur Erzeugung der HÜ-Kraftfelder aufzustellen, eilten geschäftig hin und her, als hinge das Gelingen des Experiments allein von ihnen ab. Einer fiel mir besonders auf: ein großer, dicker Mann mit Tränensäcken unter den Augen und einem enthusiastischen Ausdruck im Gesicht. Ich werde mir wohl niemals ganz abgewöhnen können, die Menschen, denen ich begegne, intensiv anzustarren. Der Techniker jedenfalls bemerkte meinen Blick, hob verwundert die Augenbrauen und sah dann weg.
    „Ich freue mich, dass du doch noch gekommen bist", sagte Rhodan, als ich schließlich neben ihm stand.
    Ich blickte mich um. Waringer und einige andere bekannte Wissenschaftler waren in der Nähe. Auf der anderen Seite der Halle sah ich Fellmer Lloyd, der sich mit einem schwarzgekleideten alten Mann unterhielt.
    „Ich sterbe nicht gern allein", sagte ich zu Perry. Er lächelte nicht, sah aber auch nicht ärgerlich aus. Er reagierte überhaupt nicht auf meine Bemerkung. Nach einer Weile kam Rankos Ohm zu uns herüber. Er benutzte nicht den Durchgang unter dem Quintatron, sondern stieg einfach darüber hinweg. Allein durch diese Bewegung des Haluters wirkte das Quintatron weniger phantastisch. Eine Anlage, über die man hinwegklettern konnte, war weder unheimlich noch gefährlich. Waringer eilte mit einem Stapel abgegriffen aussehender Papiere herbei.
    „Ich habe alles verglichen", sagte er aufgeregt zu Ohm. „Der Sicherheitsfaktor ist nicht so hoch, wie Sie angegeben haben. Die HÜ-Felder können die Sextadim-Energie nicht länger als eine Hundertstel Sekunde halten."
    Ohm sah von oben auf ihn herab. Für einen Augenblick dachte ich, der Haluter wollte Waringer ob seines Einwands einfach mit zwei Händen zerdrücken, aber Ohm sagte völlig ruhig: „Wie Sie wissen, wird der Beschuss nur den milliardsten Teil einer Sekunde dauern. Die Differenz zur Sicherheitsgrenze ist also so groß wie zwischen einer Minute und einem Jahr."
    Ich wollte nicht einsehen, dass eine milliardenstel und eine Hundertstel Sekunde einerseits dasselbe waren wie eine Minute und ein Jahr andererseits und machte eine entsprechende Bemerkung zu Ohm.
    Er sah mich überhaupt nicht an. Mehr an Waringer gewandt, sagte er: „Sie denken in völlig falschen Dimensionen."
    Rhodan mischte sich ein.
    „Was bedeutet die Sache mit dem Sicherheitsfaktor? Erkläre mir das, Geoffry."
    Waringer, der seine Scheu gegenüber Rhodan niemals völlig ablegen konnte, wühlte in seinen Unterlagen und murmelte dabei unablässig Formeln. Schließlich fischte er ein vollgeschriebenes Blatt heraus und überreichte es Rhodan.
    Ich blickte Perry über die Schulter und versuchte, aus Waringers Gekritzel irgendwelche Schlüsse zu ziehen.
    „Ist der Sicherheitsfaktor nicht groß genug?" fragte Rhodan nach einer Weile.
    „Zweifellos", erwiderte Waringer. „Er ist jedoch nicht so groß, wie Ohm und seine Mitarbeiter angeben. Das kann bedeuten, dass ein Fehler in den Berechnungen vorliegt."
    „Aber du täuschst dich doch nicht?" meinte Rhodan. Waringer sah unglücklich aus. Unverhofft sah er sich vor die wenig beneidenswerte Situation gestellt, die Verantwortung für das Experiment zu übernehmen.
    „Man kann sich bei solchen Sachen nie richtig festlegen. Wir müssen es eben versuchen."
    „Das Experiment läuft bereits", mischte sich Ohm wieder ein.
    „Wir können das Quintatron zum festgesetzten Zeitpunkt benutzen."
    Er ging mit Waringer davon.
    „Die Sache ist also höchst unsicher", sagte ich zu Perry. „Noch haben wir Zeit, sie abzublasen."
    Rhodan antwortete nicht. Es war aber klar, dass er die sich bietende Chance ergreifen wollte, wenn das auch mit einem großen Risiko
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