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Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3

Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3

Titel: Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3
Autoren: Ravensburger
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Auf dem Pausenhof herrschte ein buntes Durcheinander.
    Manche Schüler aßen gemütlich ihre Brote auf den Bänken, während andere Rundlauf um die Tischtennisplatten spielten. Alle wirkten ausgelassen und fröhlich.
    Kein Wunder, bei so einer schönen Schule!, dachte der Mann, der neugierig am Zaun stand. Immer wieder wanderte sein Blick die von Efeu überwucherte Fassade hinauf. All diese Erker – und erst die spitzen Türmchen … Das Gebäude wirkte fast wie ein Schloss!
    Der Mann wurde richtig neidisch. Er hielt zwei Zaunlatten so fest umklammert, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. So eine herrliche Schule hatte er früher nicht gehabt.
    Er ließ den Zaun los und trat entschlossen durch das Eingangstor. Dem Schild mit der Aufschrift Betreten des Schulgeländes für Unbefugte verboten! schenkte er keine Beachtung.
    Kaum hatte er einen Fuß auf den Hof gesetzt, riss es ihn fast von den Beinen.
    „Huch! Was war das?“
    „Sorry, Mister!“, rief ein Junge auf einem Skateboard.
    Er hatte ihn beinahe über den Haufen gefahren. So ein Rüpel! Der Mann sah ihn nur noch von hinten, mit wirbelnden dunkelbraunen Rastazöpfen.
    „Jago Rotschmied!“, krähte eine Lehrerin. „Absteigen, aber plötzlich! Kein Skatebrettfahren auf dem Schulhof! Hast du mich gehört?“ Seufzend trat sie auf den Mann zu. Sie war so faltig im Gesicht wie eine Mumie. „Entschuldigen Sie bitte. Dieser Bengel …! Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?“
    „Ähm … ja … äh“, stammelte der Mann verlegen. Dann fiel ihm ein, was er sagen könnte. „Ich … ich habe einen Termin beim Rektor.“
    „Rektor? Sie meinen wohl bei der Rektor in .“ Die Mumie runzelte misstrauisch die Stirn und musterte den auffälligen, blendend weißen Anzug, den der Mann trug.
    Zum Glück schrillte in diesem Augenblick die Klingel. Die Frau wandte sich zum Gehen und rief noch über die Schulter hinweg: „Frau Bergers Büro ist im ersten Stock. Linker Flur, das zweite Zimmer rechts.“
    Aus Angst noch einmal angerempelt zu werden, wartete der Mann, bis alle in der Schule verschwunden waren. Erst dann schritt er neugierig durch die Tür. Was er im Eingangsbereich sah, versetzte ihn in atemloses Staunen.
    Oh, welch prächtiges altes Treppenhaus!, dachte er. Diese dicken, hohen Säulen. Und die Verzierungen darauf – ist das echtes Gold?
    Er lief an einem Gemälde vorbei, auf dem Ritter gegen Feuer speiende Drachen kämpften.
    „Wie im Märchen“, seufzte er.
    Es trieb ihn in den ersten Stock, dann höher in den zweiten und dritten.
    „Fabelhaft! Alles fabelhaft!“, freute er sich, während aus den Klassenräumen gedämpftes Gemurmel drang. „Halt! Ich habe den Keller vergessen …“
    Zu seiner Erleichterung fand er im Keller weder Spinnweben noch Schimmelflecken. Nur eine Toilette und einen Schülerclub, in dem sich zum Glück gerade niemand aufhielt.
    Der Mann rieb sich voller Vorfreude die Hände. „Hier könnte ich … Oh ja! Ja, das könnte ich tun! Nein, das werde ich tun! Jawohl! Das wird so fabelhaft!“
    Er tätschelte eine Wand, die mit lauter farbigen Handabdrücken von Schülern bedeckt war. Berauscht von seinem Plan zog er einen Textmarker aus der Tasche. Dann schrieb er quer über einen orangeroten Abdruck:
    Weiß streichen!

    * Die Antworten auf Fragen inder Grübelbox hingegen findest du in der Geschichte.

„Steh auf! Und kämpfe wie ein Mann!“ Jago hielt seinem Feind ein Schwert unter die Nase. „Ich fordere dich zum Duell! – Hey, hast du Kaugummi in den Ohren?“
    Jagos Schwert war ein großer Tafelzirkel, das Duellierfeld sein Klassenzimmer und der Feind ein dünner blonder Junge namens Phil.
    Eigentlich Jagos bester Freund. Aber gerade strapazierte er Jagos Nerven, indem er seinen Kopf in ein Englischbuch steckte und unregelmäßige Verben vor sich hin nuschelte: „Fight, fought, fought.“
    Fight. Dieses Verb kannte Jago. Es hieß kämpfen. Und das sollte Phil gefälligst tun!
    Jago und Phil hatten seit zwanzig Minuten Schulschluss und warteten auf ihre Freundin Kresse aus der Parallelklasse. Die hatte noch eine Stunde Erdkunde.
    Draußen regnete es in Strömen und die kahlen Bäume bogen sich im Sturm. Typisch November! Bei besserem Wetter hätte Jago skaten können. Aber so …
    Er warf ein Geodreieck aus Plexiglas auf Phils Tisch. Es war fast einen Meter lang. „Hier! Damit kannst du dich verteidigen.“
    „Hmm-hmm“, murmelte Phil. „Go, went, gone.“
    „Hallo? Erde an Phil?“
    „Hmm,
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