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Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3

Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3

Titel: Lauschangriff im Lehrerzimmer - Labyrinth der Geheimnisse ; 3
Autoren: Ravensburger
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wie ein fensterloser Burgsaal aussah. Er lag tief unter Witterstein. Schon die alten Löwenritter hatten sich hier versammelt. Ihre Rüstungen standen immer noch an den Wänden, als hätten die Ritter sie eben erst ausgezogen.
    An einer anderen Wand prangte ein riesiger steinerner Löwenkopf. In seinem Maul versteckte sich eine weitere Geheimtür.
    Dort führte auch das Stromkabel hindurch, das Jago von seinem Keller aus gelegt hatte. Für die Lampen, die Stereoanlage, den Wasserkocher und seit Neustem auch für einen kleinen Elektroofen.
    Jago drehte den Ofen voll auf, während Phil weiter berichtete: „Und wir haben eine Besprechung belauscht. Du wirst es nicht glauben, Kresse: Die wollen unsere Schule schließen!“
    Kresse stutzte. „Im Ernst?“
    „Ja“, sagte Phil, „da soll ein Hotel draus werden. Irgendso eine große Kette will das Gebäude kaufen.“
    „Hay Hotels“, wusste Jago noch.
    Kresse starrte sie fassungslos an. „Wie jetzt? Man kann einfach so eine Schule kaufen? Wie einen neuen Rucksack?“
    „Ja, wenn du die Kohle hast …“ Jago nahm seinen Basketball und dribbelte ihn auf dem Boden.
    „Und wo sollen wir dann hin?“, fragte Kresse.
    Jago grummelte. „Erst dachte ich, wir müssen gar nicht mehr hin. Als hätten wir nicht auch ohne Schule schon genug zu tun! Aber nein , wir sollen ins Gewerbegebiet.“
    „Was? In die Baracke? In diesen hässlichen Klotz am Industriepark? Ihr wollt mich doch verschaukeln!“
    „Nope“, meinte Jago und warf den Ball zu Phil. Der ihn natürlich nicht fing.
    „Aber nur ein Teil von uns soll dahin“, sagte Phil. „Was den Rest angeht, will sie so ’nen Typ fragen. Der hieß wie ein Vogel. Amsel oder Meise.“
    „Oh nein!“ Alle Farbe wich aus Kresses Gesicht.
    „Was hast du?“, fragte Jago.
    Sie schluckte heftig. „Herr Meise ist ein Freund von meinem Paps. Er ist Schulleiter in Schwarzberg. Versteht ihr? Sie wollen ein paar von uns in eine andere Stadt abschieben! Bis nach Schwarzberg braucht man eine Stunde mit dem Bus. Mindestens!“
    „Eine ganze Stunde?! Wann soll man da morgens aufstehen? Ich komm jetzt schon immer kaum aus dem Bett!“, rief Jago aus. Das Ganze klang nicht gerade prickelnd.
    „Aber Frau Berger meinte auch, es sei noch nicht besiegelt“, sagte Phil. „Und wenn, können wir’s eh nicht ändern.“
    „Was sind denn das für Töne?“, entgegnete Jago. „Schon vergessen: Wir sind Löwenritter! Wenn uns was nicht passt, kämpfen wir!“
    „Schön, aber wie?“, fragte Kresse.
    Jago lief nachdenklich vor den Ritterrüstungen auf und ab. „Wir machen es wie in den Filmen. Zuerst kundschaften wir den Feind aus. In unserem Fall wäre das der Bürgermeister, von dem hat die Berger doch gefaselt. Am besten, wir fahren ins Rathaus. Die Gänge da wollten wir eh noch erforschen!“ Jago spürte, wie ihn die Abenteuerlust packte. „Also, wer ist dabei?“
    Aus Kresses Kragen tauchte ein kleiner grasgrüner Kopf auf. Kiwi, Kresses Gecko, den sie ständig bei sich trug. Er schaute Jago an und leckte sich tatendurstig übers Maul.
    Jago musste lachen. „Hey, der erste Freiwillige!“
    „Ich weiß nicht, Jago“, wandte Phil ein. „Hier geht es doch um richtige Politik. Und wir sind ja nur Kinder …“
    „Hingehen können wir trotzdem“, fand Kresse. „Kinder in die Politik! Also – ich bin dabei.“
    Phil blickte zwischen seinen Freunden hin und her. „Na gut“, sagte er schließlich. „Dann komm ich auch mit.“
    „Astrein!“, rief Jago. Er nahm einer Rüstung das Schwert ab und warf es in die Luft, wo es sich sirrend im Kreis drehte. „Also, Löwenritter, was hängen wir noch hier rum? Wir haben eine neue Mission! Auf geht’s!“

Das Wittersteiner Rathaus war ein beliebtes Postkartenmotiv. Mit seinem bunten Fachwerk, der breiten Treppe und dem großen Balkon sah es sehr einladend aus.
    Doch dieser Eindruck täuschte. Man kam gar nicht so leicht hinein. Hinter einem Wasserspeier mit einem Löwenkopf verbarg sich eine Kamera. Sie zeichnete rund um die Uhr auf, was sich auf dem Marktplatz ereignete.
    Gleichzeitig wurden die Aufnahmen auf einen kleinen Bildschirm in der Pförtnerloge übertragen. Dadurch sah der Pförtner jede verdächtig wirkende Person, die sich dem Rathaus näherte.
    Er war schon seit dreißig Jahren im Dienst, aber immer noch schwer auf Zack. Und er sorgte dafür, dass kein Unbefugter ins Gebäude kam.
    Und dennoch, trotz aller Sicherheitsvorkehrungen verschaffte sich an diesem
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