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043 - Kampf um Cape Canaveral

043 - Kampf um Cape Canaveral

Titel: 043 - Kampf um Cape Canaveral
Autoren: Ronald M. Hahn
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diesem Planeten sonst noch über das Wissen verfügen sollte, ein Shuttle seiner Bestimmung zuzuführen - das hätte nicht einmal Matt Drax geschafft -, doch leise Drohungen machten sich immer gut.
    Er wollte raus aus diesem Bunker, raus, raus! Er wollte endlich wieder echte Luft atmen und Erde unter den Stiefeln spüren. Und sich bei der erstbesten Gelegenheit zu den Running Men durchschlagen.
    General Crow nickte. »Sehr richtig, Mr. McKenzie, sehr richtig.« Er schaute seine Tochter an. »Den neuesten Meldungen zufolge sieht es so aus, als braue sich hinter unserem Rücken etwas zusammen…« Crow ging um den Schreibtisch herum und blieb vor Hollyday stehen. »Unser neuer Nixon ist gestohlen worden. Wir zweifeln nicht daran, dass es die Rebellen waren.«
    »Nixon, Sir?«, fragte Hollyday verdutzt. In McKenzies Erinnerung hatte dieses Wort einen üblen Beigeschmack.
    Crow nickte. »Ein Kettentransporter. Wurde erst vor wenigen Tagen fertig gestellt. Er ist mit hochsensibler Elektronik ausgerüstet, extrem kampfstark und kann vierundzwanzig Mann befördern.«
    Diese Meldung kam Hollyday sehr zu pass.
    »Unter diesen Umständen schlage ich vor, dass wir keine Zeit mehr vergeuden.«
    Crow nickte. »Der Präsident ist Ihrer Meinung. Außerdem muss Agent Rorke, der in Florida die Stellung hält, mit neuem Serum versorgt werden.«
    Das Serum war der Grund dafür, dass die Mitglieder des Weltrats sich nicht wie alle anderen Bunkermenschen in der Triefe verkriechen und vor den Krankheitserregern der Außenwelt abschotten mussten. Man hatte vor knapp dreißig Jahren aus Mr. Blacks und Mr. Whites Genen eine Substanz gewonnen, die das Immunsystem künstlich aufrecht erhielt. Der Preis war eine ständige Infusion aus einem flexiblen Behältnis, das jeder im Bunker Geborene auf der Brust trug und das alle acht Wochen ausgewechselt werden musste.
    »Aber Rorke ist doch schon über drei Monate dort unten«, warf Hollyday ein.
    »Agenten auf längeren Außenmissionen haben immer drei weitere Hülsen mit Serum bei sich«, entgegnete Crow. Er deutete mit dem Kinn auf seine Tochter. »Sie werden noch heute Nacht unter meinem persönlichen Kommando mit einer WCA-Einsatzgruppe . aufbrechen. Meine Tochter Lynne…« Er räusperte sich.
    »Captain Crow füngiert als meine Stellvertreterin.«
    Hollyday drehte sich zu seiner Tochter um. Sie hatte ein hübsches Gesicht, eine ansehnliche Figur und einen undeutbaren Blick.
    »Ich bin entzückt«, log er, ohne rot zu werden. Lynne Crow schenkte ihm ein Lächeln.
    »Noch ein Wort zu diesen Barbaren, die Cape Canaveral besetzt halten, diesen… äh…«
    »Die ›Söhne des Himmels‹, Miss Crow«, half Hollyday aus.
    »Richtig. Für wie gefährlich halten Sie die?«
    »Da sie nur über primitive Waffen verfügen, sollten sie kein Problem sein«, gab Hollyday Auskunft. »Ein paar Lasergewehren und Drillern haben sie nichts entgegen zu setzen.« Captain Crow stand auf und lächelte ihn an.
    »Also dann - auf gute Zusammenarbeit, Mr. McKenzie. Ich hoffe, wir werden uns auf der Reise näher kennen lernen…« Ihr Blick wanderte über sein Gesicht, und Hollyday wurde den Eindruck nicht los, dass sie dies nicht nur rein dienstlich meinte.
    Er schien ihr besser zu gefallen als sie ihm. Hoffentlich vergaß sie während der langen Fahrt nicht, dass sie einen militärischen Dienstgrad hatte.
    »Und nun«, kam General Crow zum ursprünglichen Thema zurück, »kommen wir zu den technischen und logistischen Einzelheiten des Unternehmens Cape Canaveral…«
    ***
    In dieser Nacht war Black der härteste aller harten Kripo-Bullen und wurde, um einen Bösewicht zu fangen, in einem Kindergarten eingesetzt. Die zahllosen Teppichratten, die er dort hüten musste, nervten ihn derart, dass er schon kurz nach seiner Ankunft einen Zusammenbruch erlitt.
    Als er den Kopf hob, waren die kleinen Ungeheuer verschwunden und er stellte erleichtert fest, dass er nur geträumt hatte. Die meisten seiner Träume waren von der Art, die jeder Mensch kennt, aber hin und wieder plagten sie so lebhaft seinen Schlaf, als hätte sie sich jemand ausgedacht und niedergeschrieben.
    In solchen Nächten, wenn Black schweißgebadet erwachte, nachdem er ein schillerndes Ungeheuer durch einen wild wogenden Dschungel verfolgt oder auf einem Motorrad durch einen endlosen Kanal gebrettert war, fragte er sich, woher seine genetischen Erinnerungen eigentlich stammten.
    Mit Mr. White hatte er früher über solche Dinge reden können, doch der war
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