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043 - Kampf um Cape Canaveral

043 - Kampf um Cape Canaveral

Titel: 043 - Kampf um Cape Canaveral
Autoren: Ronald M. Hahn
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Buchstabenkolonnen, die über den Bildschirm des Bordrechners flitzten. Sie sagten ihm nichts, denn der Experte für derlei verschrobene Wissenschaften war Mr. Hacker. Black war als Anführer der Rebellengruppe in erster Linie fürs Austüfteln gerissener Pläne und zum anschließenden Ausführen derselben zuständig, wobei er nicht selten mit brachialer Gewalt vorging. Weil die Zeiten nun mal so waren. Oder, wie Mr. Hacker sich gelegentlich in seiner Slumsprache auszudrücken beliebte: »Kein Schwanz ist so hart wie das Leben.«
    »Wo sind Sie drin, Mr. Hacker?«, fragte Black interessiert.
    »Im System der Engerlinge«, erwiderte Mr. Hacker.
    Black schnaubte. Er wusste, dass sein glatzköpfiger Computermagier wenig von den wohl genährten und warm gekleideten Menschen hielt, die sich unter dem Pentagon einer luxuriösen Existenz erfreuten, aber sie als Engerlinge zu bezeichnen, fand er ein wenig hart. Na schön, das Leben unter der Erde machte einen nicht gerade sonnenbraun, aber unter Engerlingen stellte man sich etwas Schleimiges und Bleiches vor, das beinlos vor sich hin kroch…
    »Mit 'n bisschen Glück können wir jetzt rauskriegen, welche Pläne diese miesen Ratten verfolgen«, sagte Mr. Eddie in einem aufgekratzten Tonfall. »Dann können wir ihnen 'n ordentlichen Knüppel zwischen die Beine werfen.«
    »Genau«, meinte Mr. Hacker. Das Dütdüdelüt, das der neben ihm sitzende Black aus Hackers Kopfhörer hörte, schien Musik für die Ohren des jungen Mannes zu sein. »Einen Riesenknüppel, um genau zu sein. Wir haben da nämlich einen echten Haupttreffer gelandet, Leute…!«
    Wie Mr. Hacker erklärte, hatten sie offenbar nicht nur ein Fahrzeug erbeutet, mit dem man eine Menge Menschen transportieren konnte, sondern ein Technik-Wunderwerk, das keine im Boden verlegte Datenleitung benötigte, um mit den Rechnern im Pentagon-Bunker zu kommunizieren.
    »Soll das etwa heißen… ?«
    »Yeah«, sagte Mr. Hacker mit einem breiten Grinsen. »Die Kiste enthält eine komplette Sende-Empfangsanlage mit genügend Power, um die CF-Strahlung locker hundert Kilometer zu durchdringen. Ich schlage vor, wir bauen das Ding aus und verkabeln es mit unserem Techno-Schrott im Hauptquartier, dann können wir jederzeit in die Pentagon-Computer rein, ohne dass sie es merken.«
    »Der Weltrat wird bald erfahren, dass wir dieses Fahrzeug gestohlen haben.« Mr. Black setzte eine skeptische Miene auf. »Dann werden sie zweifellos einen neuen Kode benutzen.«
    »Sollen Sie doch.« Mr. Hacker lauschte in kosmische Fernen. »Aber diese Clowns ahnen natürlich nicht, dass ich all ihre Kodes knacken und ihre gesamte betriebsinterne Kommu- nikation entschlüsseln kann!«
    Sein brüllendes Gelächter erinnerte Black an ein paar unrasierte Gestalten in Fellen und Rüstungen, die am Rand einer mittelalterlichen Arena saßen und den Gladiatoren zuschauten, die sich gegenseitig die Köpfe einschlugen.
    Aber das war wahrscheinlich nur eine genetische Erinnerung.
    ***
    Nachdem der Schmerz der Schussverletzung in seinem Bein endlich nachgelassen hatte, war Phil Hollyday wieder besseren Mutes.
    Zwar verwünschte er noch immer sein Pech, es nicht geschafft zu haben, auf das Luftkissenboot aufzuspringen, das Mr. Black, Matthew Drax, Rulfan und McKenzie in die Freiheit gebracht hatte, aber das Leben im Pentagon-Bunker war auch nicht zu verachten. Für einen Mann wie ihn, der seine Kindheit und Jugend in den südlichen Sümpfen und anschließend in der mistigen Kälte der Oberweltstadt Waashton verbracht hatte, war es durchaus etwas Besonderes, täglich drei Mahlzeiten zu verzehren und nicht frieren zu müssen. Natürlich nur so lange, bis man herausfand, dass er nicht Dave McKenzie war, der Mann aus der Vergangenheit, sondern dessen perfektes Double, eingeschleust von den Running Men.
    Weshalb Hollyday auch peinlichst darauf achtete, sich nicht zu verraten.
    Auch die Unterkunft, die man ihm nach dem Ausbruch seiner Gefährten zugewiesen hatte, war nicht von Pappe. Weiche Betten, saubere Laken und Teppichböden, auf denen man niemals mutierten Riesenkakerlaken begegnete, waren an der Oberwelt eher dünn gesät. Auch wenn man sich unter den gestrengen Anweisungen Mr. Blacks im Hauptquartier der Running Men alle Mühe gab, eine gewisse Kultur beizubehalten - der Bunkerluxus war durchaus geeignet, aufrechte Revolutionare zu korrumpieren.
    Natürlich nicht ihn. Dazu hasste er den Weltrat zu sehr. Eine motorisierte WCA- Expedition in den Süden hatte seine
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