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043 - Kampf um Cape Canaveral

043 - Kampf um Cape Canaveral

Titel: 043 - Kampf um Cape Canaveral
Autoren: Ronald M. Hahn
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er fiel nach vorn und knallte mit der Stirn auf die Armaturen.
    Kelly sah, dass der Fahrer sich ächzend an den Hals griff, dann wogte der weiße Nebel auch auf ihn zu.
    Kellys Hand zuckte zum Driller, der neben ihm auf dem leeren Sitz lag. Bevor er ihn hoch bekam, drehte der Maskierte sich um. Die Sprühpistole zischte erneut.
    Kelly würgte und spürte, dass ihm die Sinne schwanden. Mit letzter Kraft realisierte er, dass man sie in eine Falle gelockt hatte. Dann setzte ihn das Gas außer Gefecht. Der Driller entfiel seiner erschlaffenden Hand und landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden.
    Kelly selbst sackte über seinen Instrumenten zusammen.
    Sekunden später raschelte es rings um den Nixon in den Büschen, und drei weitere Gestalten enterten den Transporter.
    »Formidable!«, sagte der junge Mann, der sich elegant hinters Steuer klemmte. Er war etwa neunzehn Jahre alt, sonnengebräunt und hatte blauschwarzes Haar. Seine Züge deuteten an, dass er indianischer Abstammung war.
    »Einsteigen, mes Amis! Der Trick hat funktioniert.«
    »Yeah«, sagte der nicht viel ältere Schwarze leise, der sich nun mit den beiden anderen Gestalten anschickte, die drei besinnungslosen Agenten aus dem Nixon zu werfen. »Jetzt aber weg hier, bevor sie uns am Arsch kriegen!«
    Ein hoch gewachsener Mann mit kurz geschnittenem Blondschopf und markanten Zügen, der den ohnmächtigen Kelly aus dem Transporter hob, rümpfte die Nase. »Achten Sie doch bitte auf Ihre Ausdrucksweise, Mr. Hacker!«
    »O Scheiße«, grinste Hacker.
    »Ich meinte natürlich verlängertes Rückgrats Entschuldigung!« Er wuchtete den Fahrer von Bord und schwang sich neben den Indianer mit dem merkwürdigen Akzent, der sich inzwischen einen Überblick über die Steuerungsmechanik des Nixon verschafft hatte.
    Der Hüne und der vierte Mann - auch er war schwarz, doch unter seinen Ahnen ließen sich einige Asiaten vermuten - sprangen an Bord.
    Die Seitentüren schlossen sich zischend. Der Motor sprang an.
    Als der Nixon zurück setzte, rannten zehn bis fünfzehn WCA-Agenten um das Haus herum und glotzten. Sekunden später wurden sie durch einen kleinen Trupp Bewaffneter verstärkt, die das Gebäude durch den Eingang verließen.
    Mr. Hacker lachte sich ins Fäustchen. Der Mann mit dem Akzent gab Gas. Der Nixon wendete auf der Stelle und fuhr schnurrend in Richtung Süden ab. Draußen machte es tausend Mal Pitsch! Die Männer sahen das Aufblitzen der WCA-Waffen, aber natürlich konnten sie dem Panzer nicht das Geringste anhaben.
    Kurz darauf verschwand das Haus hinter ihnen in der Dunkelheit.
    »Es ist geradezu bewundernswert, wie Sie das Fahrzeug beherrschen, Monsieur Marcel«, sagte der blonde Hüne. »Dabei sehen Sie es doch heute zum ersten Mal…«
    »Oui…« Marcel nickte zufrieden vor sich hin.
    »Schon meine Maman 'at immer gesagt, aus dir wird eines Tages noch etwas werden, man eher. Deswegen bin isch auch aus dem schönen Kandä emigriert, Mr. Black. Denn wie man bei uns im 'ohen Norden weiß, spielt sich die wahre Action in Merique ab.«
    Black warf Monsieur Marcel einen fragenden Blick zu. Er konnte den Knaben, der nach einer fehlgeschlagenen Revolte gegen ein Fürstenhaus im Yukon-Territorium in den Süden hatte flüchten müssen, gut leiden, aber wenn er sprach, hatte er manchmal das Gefühl, dass er ihn auf den Arm nahm.
    Im Gegensatz zu den restlichen Running Men, denen Black den Sinn einer gepflegten Artikulation erst hatte erläutern müssen, drückte sich der Emigrant aus Kanda ständig so aus, als sei er wild darauf, einen Rhetorikpreis erhalten. Black hätte gern in Erfahrung gebracht, ob Monsieur Marcel ihn veralberte. Bei seinen mehrheitlich aus den Slums von Waashton stammenden Genossen kam er jedenfalls gut an. Und seine Kenntnisse in Sachen Panzerfahren waren unübertroffen.
    Unübertroffen waren auch Mr. Hackers Kenntnisse im Knacken geschützter Computersysteme. Gerade hatten sie einen Hügel überrollt und näherten sich ihrem Notquartier, als Hacker sich zum vierten Mann an Bord umdrehte und sagte: »Drei Mal darfste raten, Eddie.«
    Mr. Eddie, der schwarze Mann mit den asiatischen Augen, erwiderte: »Sag bloß, du bist drin.«
    »Yeah.«
    Mr. Hacker klemmte sich einen Kopfhörer über die Gerulfellmütze, die momentan sein kahles Haupt bedeckte, lauschte einem geheimnisvollen Zirpen und grinste wie ein Honigkuchenpferd.
    »Es war ganz leicht.«
    Black, der sich interessiert vorbeugte, sah merkwürdige Zahlen- und
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