Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
043 - Kampf um Cape Canaveral

043 - Kampf um Cape Canaveral

Titel: 043 - Kampf um Cape Canaveral
Autoren: Ronald M. Hahn
Vom Netzwerk:
statt etwas zu sagen, schaute er erst mal in die Runde. Seine Truppe - fünf Männer und drei Frauen - schauten dekorative Löcher in die Luft. Was kein Wunder war, denn Begriffe wie
    »Privatsender«, »Benzinpreiserhöhung« und eben »Raumfähre« hatten in diesem Zeitalter wenig Konjunktur.
    »Ein Space Shuttle«, setzte Black zur Erklärung an, »ist eine Flugmaschine, die Menschen und Material ins All befördern kann.«
    Hacker starrte ihn überrascht an. »Meinen Sie so was wie einen Flugsimulator - aber in echt?«
    Black nickte.
    Er hatte den jungen Leuten, die sich vor Jahren um Mr. White und ihn geschart hatten, von allerlei wundersamen Dingen erzählt, die in der Vergangenheit selbstverständlich gewesen waren und an die er sich erinnerte, obwohl er sie nie erlebt hatte, war aber meist nur auf ungläubige Blicke gestoßen.
    »Dieses Cape Canaveral«, fuhr Hacker fort, »soll an einen Ort namens Florida liegen.« Er grinste. »Wenn sie damit Floydaa meinen, haben wir sogar eine Karte davon.« Er holte sie auf den Bildschirm, und die anderen sahen, dass dieses Land weit im Süden lag. »Aber was noch besser ist«, fuhr Mr. Hacker fort, »auch unser Genösse Hollyday nimmt an der Expedition teil! Das wäre eine gute Gelegenheit, ihn aus den Krallen der Engerlinge zu befreien.«
    Ringsumher erhob sich Gemurmel. Mr. Black verspürte einen leichten Druck im Magen. Möglich, dass Hollyday es ihm übel nahm, dass er ihn damals bei der Flucht einfach im Stich gelassen hatte. Aber schließlich war es darum gegangen, noch vor der WCA beim Hauptquartier zu sein, um die anderen zu warnen…
    Black räusperte sich. »Was wissen wir noch über diese Expedition, Mr. Hacker?«
    »Sie wollen mit zwei Panzern losfahren«, erklärte der Computermann. »Mit je sechs Mann Besatzung.«
    »Und Crow hat das Kommando?«
    »Korrekt. Aber es kommt noch besser: Auch seine Tochter ist mit von der Partie!«
    Diesmal war es für Black ein regelrechter Schlag in den Magen. Lynne Crow! Dieses Miststück war Schuld daran, dass er damals vom Weltrat zum »Weltfeind Nr. 1« erklärt worden war - wegen eines Verbrechens, das er und Mr. White nie begangen hatten. So hatte diese Dame - damals war sie noch ein junges Mädchen gewesen - maßgeblich zur Gründung der Running Men beigetragen.
    »Schön«, sagte Black und ließ den Blick nachdenklich über die Gesichter seiner Kameraden wandern. Vermutlich glaubten einige, dass er die Gelegenheit nutzen wollte, um sich an Lynne Crow zu rächen. Doch danach stand ihm nicht der Sinn. Es ging ihm um wichtigere Dinge: Wenn der Weltrat eine Expedition nach Florida in Marsch setzte, an der der oberste Schnüffler des Systems teilnahm, konnte man davon ausgehen, dass man sich von dieser Reise weitreichende Ergebnisse versprach.
    In den zweiundzwanzig Jahren, die Black als treuer Erfüllungsgehilfe Crows im Pentagon- Bunker verbracht hatte, war ihm allerhand zu Ohren gekommen, von dem einfache Menschen nichts wussten. So wusste er zum Beispiel, dass die früheren Herrscher dieses Landes Raumfahrt betrieben, eine hypermoderne Raumstation in der Kreisbahn der Erde installiert und sogar ein Raumschiff zum Planeten Mars geschickt hatten, das allerdings nicht zurückgekehrt war. Die Raumstation konnte man mit Hilfe von so genannten Shuttles erreichen.
    Wenn der Weltrat nun ein solches Raumfahrzeug lokalisiert hatte und es einsetzen wollte, konnte dies nur bedeuten, dass er danach trachtete, seinen Machtbereich weiter auszudehnen. Ein solches Raumfahrzeug war eine kolossale und unberechenbare Macht. Wenn sie verhinderten, dass es in die Hände des Weltrates fiel, konnten sie dem Gegner eine gewaltige Schlappe beibringen.
    »Ladies und Gentlemen«, sagte Black, »ich habe eine Idee.«
    Die Blicke der Anwesenden richteten sich auf ihn. Darin spiegelten sich Neugier und Interesse. Black holte tief Luft, dann hielt er einen kurzen Vortrag über das Leben vor der großen Katastrophe und die technischen Möglichkeiten ihrer Altvorderen. Er machte seinen Zuhörern klar, dass es dringend nötig war, den technischen Fortschritt des Gegners zu sabotieren, zu dem auch die in Florida entdeckte Raumfähre gehörte, die in den Händen des Weltrats eine nicht berechenbare Gefahr darstellte.
    »Mit anderen Worten«, beendete Black seine Ausführungen, »dieses Ding darf dem System nicht in die Hände fallen. Wir müssen vor Crow an der Fundstelle sein und es erobern.«
    »Und dann?«, fragte Mr. Eddie.
    Ja, was dann?, dachte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher