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0428 - Der Todes-Tresor

0428 - Der Todes-Tresor

Titel: 0428 - Der Todes-Tresor
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obwohl die rasanten Sachen erst nach Mitternacht über die Bühne rollen. Außerdem hast du mir die Existenz einer Freundin Jeff Levins verschwiegen.«
    Er versuchte, einige freundliche Falten in die Fettpolster seiner Pfannkuchen-Visage zu zaubern.
    »Geschah alles in deinem Interesse, G-man. Als du bei mir warst, wußte ich selbst noch nichts von der Kleinen hier. Ich schickte, nachdem du gegangen warst, Jano los, um sich nach Levin umzuhören. Kidnapping ist ein verdammt häßliches Verbrechen. Ich wünschte, etwas zur Aufklärung beizutragen. Jano erfuhr, daß das Girl hier mit Jeff befreundet war. Wir fuhren sofort her. Wenn ich von, ihr erfahren hätte, wo Levin sich aufhält, so hätte ich dich sofort verständigt.« Er spitzte den Mund. »Leider hast du mich bei meiner Befragung unterbrochen.«
    »Das heißt, du hast Levins Aufenthaltsort nicht aus ihr herausprügeln können?«
    Gelangweilt betrachtete er die Nägel seiner unförmigen Finger, von denen jeder einzelne das Format einer Knackwurst hatte. Die Nägel hingegen schimmerten rosig und glänzten matt. Es war bekannt, daß Turc Torrey sie jeden Tag polieren ließ.
    »Sie kennt ihn nicht«, sagte er. »Sie hätte ihn sonst sofort genannt. Die Süße ist nicht der Typ, der schweigt.«
    »Trotzdem hast du sie geschlagen.«
    »Ich bin zu körperlichen Anstrengungen zu faul«, antwortete er höhnisch. »Schlagen ist anstrengend.«
    Ich sah ihm gerade in die kleinen, bösen Augen. »Ich bin nicht faul, Turc«, sagte ich leise. »Auf jeden Fall hast du befohlen, daß McSund oder Arro sie schlug.«
    »Nimm endlich deinen Finger von meiner Weste«, knurrte er wütend. »Du machst einen verdammt unnützen Wirbel um eine kleine Maßnahme, die ein Girl im Vorhinein vom Lügen abhalten soll.«
    Silvia Dane kam zurück. Sie hatte sich die Tusche von den Wangen gewaschen, das Haar geordnet, und sie war in ein anderes einfaches Kleid geschlüpft.
    »Setzen Sie sich«, sagte ich und zeigte auf einen Sessel. Sie gehorchte und legte die Hände auf die Sessellehnen. Am Ringfinger, der linken Hand trug sie einen blauen Stein, der ein erstaunliches Feuer ausstrahlte. Ich fing mit einem Seitenblick den gespannten Ausdruck in Torreys Gesicht auf. Ich sah, daß er auf den Ring starrte, bis er merkte, daß ich ihn anblickte.
    »Euer Besuch in dieser Wohnung hat schon zu lange gedauert«, sagte ich. Er wollte nicht weichen.
    »Das ist nicht deine Wohnung, G-man«, brummte er.
    Ich lächelte. »Mach dir keine Illusionen, Torrey. Du wirst Silvia Dane nicht mehr allein in die Finger bekommen, bevor ich mich nicht mit ihr unterhalten habe. Wenn du ihre Wohnung nicht verläßt, so werde ich mit Miß Dane zum Hauptquartier fahren und sie dort verhören.«
    Es war erstaunlich, wie bösartig sein fettes Gesicht wirken konnte. »Auch das läßt sich verhindern«, zischte er.
    Ich pfiff leise durch die Zähne. »Willst du das wirklich riskieren? By Jove, Turc, du investierst ‘ne Menge Risiko in Jeff Levins Angelegenheit. Was soll dabei für dich herausspringen?«
    Während ich sprach, knöpfte ich mit der linken Hand die Jacke auf und hob die rechte bis zur Brusthöhe, bereit, die 38er aus dem Halfter zu reißen, falls Torrey wirklich verrückt genug war, eine harte Gangart anzuschlagen.
    Er war nicht verrückt genug. Plötzlich legte er den Kopf in den Nacken und lachte, daß sein Doppelkinn vibrierte und sein Bauch wackelte. Er schlug mir zwei-, dreimal die Pranke auf die Schulter.
    »Nichts für ungut, G-man!« gröhlte er »Du bist ein Bursche, der auch einen besonnenen Mann zur Weißglut reizen kann. Meinetwegen amüsiere dich mit der Kleinen drei Tage lang. Ich wollte dir nur helfen, aber, verdammt, G-man, ich werde mich hüten, dem FBI jemals wieder unter die Arme greifen zu wollen.« Er wandte sich an Arro. »Wir gehen, Jano! Bring diesen Idioten von Tim auf die Füße!«
    McSund hatte seine fünf Sinne längst soweit zusammen, daß er selbst aufstehen konnte. Torrey wuchtete hinaus. Die beiden anderen folgten ihm. Noch in der Tür wandte sich McSund um und warf mir einen Blick zu, der so voller Haß war, daß man ihn als Laser-Strahl hätte verwenden können.
    Ich zog mir einen Stuhl nahe an Silvia Danes Sessel heran.
    »Darf ich rauchen?« fragte ich. Sie nickte. Ich hielt ihr das Päckchen hin. »Möchten Sie auch?« Sie nahm eine Zigarette. Ich gab ihr Feuer. Ich sah, daß sie ungeschickt rauchte, als hätte sie es noch nicht oft versucht.
    »Welchen Beruf haben Sie, Miß
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