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0428 - Der Todes-Tresor

0428 - Der Todes-Tresor

Titel: 0428 - Der Todes-Tresor
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Arme vor, um mich hinunterzuzerren.
    Der Haken explodierte an seinem Kinnwinkel, bevor seine Hände mich berühren konnten. Seine Augen wurden weiß. Der massige Oberkörper drehte sich zur Seite.
    ***
    Ich ging zum Bankangestellten, der immer noch in der gleichen Haltung an der Wand lehnte.
    »Sind Sie okay?« fragte ich. Er stammelte etwas, dann schloß er die Augen und kippte mir ohnmächtig in die Arme. Ich ließ ihn zu Boden gleiten. Ratlos sah ich auf die Knöpfe der Schalttafel am Lift. Ich war sicher, daß bestimmte Signale für Hilfe und Alarm verabredet waren, aber ich kannte sie nicht. Wahllos begann ich auf den Knöpfen herumzudrücken. Ich dachte, wenn sie es oben wild flackern sahen, würden sie schon merken, daß hier unten nicht alles in Ordnung sei.
    Sie merkten es tatsächlich. Aus irgendeiner Ecke dröhnte eine Lautsprecherstimme: »Was ist Jos? Melden Sie sich! Melden Sie sich!«
    Ich sah kein Mikrophon, trotzdem sagte ich laut: »Schicken Sie einen Arzt. Alarmieren Sie einen Unfallwagen und die' Mordkommission!« Oben schienen sie völlig aus dem Häuschen zu geraten.
    »Wer sind Sie?« quäkte der Lautsprecher.
    »FBI-Beamter Jerry Cotton!«
    »Wo befindet sich unser Angestellter?«
    »Zum Teufel! Er liegt hier vor meinen Füßen mit einer Kugel in der Hüfte. Außerdem brauchen noch ein paar Leute einen Arzt nötiger als Ihre Fragen.«
    Fünf Minuten später kamen vier bis an die Zähne bewaffnete Burschen im Lift herunter. Sie richteten ihre Kanonen samt und sonders auf den einzigen Mann, der noch stand — auf mich.
    »Öffnen Sie den Tresor!« befahl ich. »Einer ist noch drin. Ich will nicht, daß er erstickt.«
    »Er kann nicht ersticken. Der Tresorraum hat eine Frischluftversorgung.« Sie hatten mich immer noch in Verdacht und wollten den Tresor nicht öffnen, obwohl es völlig unvorstellbar war, welche finsteren Pläne ich hätte verwirklichen können. Schließlich bekam ich sie doch so weit. Die Panzertür öffnete sich unter dem leisen Summen der Mötore. Inzwischen war auch ein Arzt hier unten aufgetaucht. Er und ich knieten gleichzeitig neben Levin nieder, der reglos und auf dem Gesicht am Boden lag.
    »Helfen Sie mir, ihn umzudrehen.« Levins Hände preßten noch immer die abgegriffene Aktentasche vor die Brust. Der Arzt tastete sein Gesicht ab, öffnete die Augenlider. »Der Mann ist tot«, konstatierte er nüchtern.
    Ich löste die verkrampften Hände von der Aktentasche. Die Finger ließen sich schwer öffnen, als wollten sie die Schätze mit ins Grab nehmen.
    Ich öffnete die Aktentasche. Im kalten Neonlicht glitzerte und funkelte der Inhalt.
    ***
    Die Verhandlung gegen Christian Colban endete mit einem Freispruch. Das war selbstverständlich, obwohl Jeff Levin kein Geständnis mehr ablegen konnte. Die Zuschauer klatschten in die Hände, als der Sprecher der Geschworenen sein »Nicht schuldig« aussprach.
    Jonny Hagett sprang über die Barriere und umarmte seinen Vater.
    ENDE
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