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0428 - Der Todes-Tresor

0428 - Der Todes-Tresor

Titel: 0428 - Der Todes-Tresor
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mich Jeffs Bedingungen an?« brummte Torrey. »Hier bestimme ich. Da wir ohne dich nicht an das Zeug herankommen, muß Jeff auf deinen Skalp verzichten.«
    »Bliebe noch die Frage zu klären, was mit mir geschieht, wenn die Rossowsky-Juwelen in deiner Tasche klimpern. Willst du mich dann laufen lassen?«
    »Ja, aber nicht auf New Yorker Pflaster.« Er grinste auf eine besonders gemeine Art. »Ich habe für Jeff ‘ne schwarze Passage nach Venezuela beschafft. Der Kahn sticht schon morgen in See. Dem Kapitän ist es völlig piepe, wie der Mann heißt, den er an Bord nimmt. Venezuela ist ein hübsches Land. Ich wette, es wird dir gefallen.«
    »Und Levin?«
    Er runzelte die Brauen. »Zum Teufel, warum fragst du soviel? ‘ne Passage kostet zehntausend Dollar, und ich war mir nie darüber klar, ob ‘ne Type wie Jeff zehntausend Bucks wert ist.«
    »Ich verstehe. Ich soll reisen, Jeff soll sterben. Kein Zweifel, daß du Levin die Geschichte genau umgekehrt erzählst.«
    »Selbstverständlich«, gab er zu, »anders könnte ich ihn nicht bei guter Laune halten, aber du wirst reisen.«
    »Vielleicht wird auch keiner von uns beiden an Bord gehen! Auf diese Weise würdest du am meisten Geld sparen, Turc!«
    Er klatschte die linke Hand gegen den Brustkasten.
    »Wie kannst du mir solche Gemeinheit Zutrauen, G-man?!« rief er empört. »Verdammt, bist du etwa scharf darauf, dein schäbiges Beamtenleben fortzusetzen? Was zahlen sie euch beim FBI? Du müßtest drei Jahre lang sparen, um dir nur ‘ne normale Fahrkarte nach Venezuela kaufen zu können. Ich biete dir einen Freifahrtschein, und ich werde dich nicht nur mit tausend Dollar ausstatten, sondern ich werde dir für deine Mitarbeit zwanzigtausend Dollar in bar in die Hand drücken, bevor du an Bord gehst.« Er lachte. »Als Ausgleich für den verlorenen Pensionsanspruch.«
    »Für einen verlorenen Pensionsanspruch wäre es ein angemessener Ausgleich, Turc, aber nicht für ein verlorenes Leben.«
    Sein fettes Gesicht verfinsterte sich. »Hör zu, G-man! Ich verliere nicht gern Zeit mit einem Mann, der ohnedies keine Wahl hat. Glaubst du, du würdest diesen Keller jemals auf deinen eigenen Füßen verlassen, wenn du nicht mitmachst? Wenn du überhaupt noch ‘ne Chance bekommen willst, so wirst du dich auf mein Wort verlassen müssen.«
    »In Ordnung, Turc«, lachte ich. »Das ist ein viel eindeutigeres Angebot als dein Gerede von zwanzigtausend Dollar. — Okay, ich mache mit. Wann starten wir?«
    Torrey setzte sein Scheunentorgrinsen auf. »Ich habe immer davon geträumt, einmal einen G-man für meine Zwecke einzuspannen. Enttäusche mich nicht, mein Junge, so werde ich dich nicht enttäuschen.«
    Eine der hervorragendsten Eigenheiten Torreys war es, daß er überzeugend lügen konnte.
    ***
    Am Steuer des Buick saß wie vor rund zwölf Stunden Tim McSund. Er trug einen blauen Anzug, einen grauen Hut und war glatter rasiert, als ich ihn je gesehen hatte. Ich konnte es genau sehen, denn ich saß neben ihm auf dem Beifahrersitz, aber mein Hintermann war nicht wie gestern Jeff Levin, sondern Jano Arro. Das änderte nicht sehr viel, denn auch Arro hielt die Hand an der Kanone, und auch für ihn galt Torreys ausdrücklicher Befehl, mir bei der geringsten zweideutigen Bewegung eine Kugel ins Genick zu jagen.
    Jeff Levin saß neben Arro im Fond. Er war unbewaffnet. Torrey hatte ihm eine Pistole verweigert, weil er fürchtete, Levin könne das Ding leichtsinnig benutzen. Außerdem wollte er damit offensichtlich mir zeigen, daß er Levin und nicht mich auf die Abschußliste gesetzt hatte.
    Der dicke Gangboß saß in der linken Ecke des Buick. Er war nervöser, als ich ihn bisher jemals erlebt hatte. Wieder und wieder zerrte er an dem Krawattenknoten.
    Arro und sein Chef hatten sich besonders sorgfältig angezogen. Torrey hatte darauf geachtet, daß ich mich rasierte, bevor wir starteten, und daß mein Anzug ausgebürstet wurde. Niemand sollte unsere Zugehörigkeit zum FBI anzweifeln. Lediglich Levin sah weiter schmuddelig und ungepflegt aus. Torrey hielt das für angebracht, da er ja die Rolle eines Verhafteten spielen sollte.
    Es war zehn Minuten nach neun Uhr morgens. Tim McSund steuerte den Buick zur Filiale der Denwer-Bank in der 42. Straße.
    »Da vorne rechts ist die Bank«, sagte plötzlich Jeff Levin, der bisher hartnäckig geschwiegen hatte.
    »Such ‘ne Lücke möglichst unmittelbar vor dem Eingang!« befahl Torrey. McSund fand eine Parklücke nur wenige Autolängen vor
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