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0426 - Das Ding auf dem Mond

Titel: 0426 - Das Ding auf dem Mond
Autoren: Unbekannt
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blieb er vor dem Tharo stehen und hob die Hand zum Gruß. Die beiden Raketen-Handwaffen an seinem Gürtel waren blitzsauber und verrieten sorgsame Pflege.
    „Der Hohe Tamaron Dopulis entbietet Ihnen, Tharo, seinen Gruß!" sagte er mit harter Stimme.
    „Ich danke Ihnen, Largath", erwiderte Rasony mit unbewegter Miene. „Weiß der Hohe Tamaron, daß ich Gäste mitgebracht habe?"
    „Der Hohe Tamaron weiß es, Tharo", antwortete der Offizier. „Er billigt Ihr Handeln, das uns vor einem großen Verlust bewahrte. Er befiehlt, daß die Fremden unbewaffnet von den Rat der Tamare gebracht werden."
    Rasonys Gesicht rötete sich leicht.
    Atlan trat schnell vor und musterte den Offizier kalt.
    „Richten Sie dem Hohen Tamaron aus, daß wir freie Männer sind und uns niemals von unseren Waffen trennen. Wir sind gekommen, um Ihnen unsere Hilfe im Kampf gegen die Konos anzubieten, aber wir sind nicht hier, um uns erniedrigen zu lassen."
    Rhodan fürchtete schon, daß der Freund zu weit gegangen sein könnte, aber es erwies sich, daß der Arkonide die Mentalität dieses wehrhaften Volkes genau richtig eingeschätzt hatte.
    „In diesem Fall", antwortete Largath, „bitte ich Sie im Namen des Hohen Tamaron, die Gastfreundschaft dieser Stadt anzunehmen."
    Ein kluger Schachzug, vermerkte der Großadministrator anerkennend. In dieser Zeitepoche war das Gastrecht noch heilig, aber auch die Pflicht des Gastes. Wer die Gastfreundschaft annahm, verpflichtete sich damit zugleich, niemals etwas zu tun, was seinen Gastgebern schaden könnte.
    „Das", erwiderte Atlan lächelnd, „bleibt unserem Großadministrator Perry Rhodan vorbehalten." Er neigte den Kopf in Rhodans Richtung.
    „Hoher Herr", sagte der Offizier und legte die Hand auf die Brust.
    Perry Rhodan trat gemessenen Schrittes näher, immer darauf bedacht, sich den Verhaltensweisen der Lemurer anzupassen.
    „Ich, der Großadministrator des Solaren Imperiums, nehme die Gastfreundschaft dankend an", erklärte er laut. „Wir werden in unseren Fahrzeugen zum Rat der Tamare fahren, und ich bitte Sie, zu uns einzusteigen."
    Der Offizier neigte den Kopf.
    „Ich danke Ihnen, Großadministrator. Aber wir sind zu Ihrer Begleitung abgestellt und dürfen deshalb Ihre Fahrzeuge nicht betreten.
    Dürfen wir Sie nun begleiten?"
    Perry Rhodan hatte nichts dagegen. Er gab seine Befehle und stieg mit Atlan wieder in den ersten Shift. Als die Allzweckpanzer mit rasselnden Ketten und aufheulenden Motoren starteten, wichen die Soldaten doch etwas zurück. Im Laufschritt rannten sie neben den Fahrzeugen her. Paladin und Icho Tolot bildeten den Abschluß.
    Bald waren die Begleitsoldaten in Schweiß gebadet. Rhodan wies die Piloten an, die Geschwindigkeit zu verringern. Hier und da begegneten ihnen in den Straßen einzelne Bürger.
    Die Frauen und Kinder starrten neugierig auf die seltsamen Fahrzeuge und vor allem auf die beiden Giganten, die hinterher stapften und den Boden erzittern ließen. Die Männer dagegen übten stolze Zurückhaltung. Alle waren mit Handfeuerwaffen, dazu oft mit breiten Schwertern oder Dolchen bewaffnet. Unter den Bewaffneten erkannten die Expeditionsteilnehmer zahlreiche Jugendliche.
    Teilweise konnten sie nicht älter als fünfzehn Jahre sein, trugen jedoch die gleichen Waffen wie die Erwachsenen.
    Das alles erinnerte ein wenig an die Pionierstädte der ersten Besiedler Nordamerikas. Aber hier fehlte die makabre Wildwestromantik. Es gab weder Schießereien noch Prügeleien, keine schäbigen Saloons voller grölender Männer und leichte Mädchen. Hier herrschte eine selbstbewußte, freiwillige Disziplin. Wären die mächtigen Mauern und die zahllosen Festungen nicht gewesen, hätte man Olegaris durchaus mit einer Burensiedlung des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts vergleichen können. Zumindest herrschte ein ähnlicher Geist.
    Nach einer halben Stunde langsamer Fahrt keuchte der Begleitoffizier eine Rampe hinauf, die einmal rund um das größte und wehrhafteste Bauwerk von Olegaris führte und auf einem gepflasterten Innenhof endete. Vor einem stählernen Portal mit Schießscharten hielten die Shifts an.
    Die Expeditionsmitglieder waren froh, ihre engen Fahrzeuge verlassen zu können. Nur die Siganesen mußten in ihrem Gehäuse bleiben, um die wahre Natur Paldins nicht zu verraten. Man durfte die Lemurer nicht mit zu vielen Wundern auf einmal konfrontieren.
     
    *
     
    Während sie den beleuchteten Gang entlanggingen, schob sich Dr. Multer Prest an Rhodans
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