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0426 - Das Ding auf dem Mond

Titel: 0426 - Das Ding auf dem Mond
Autoren: Unbekannt
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Gefühlsmechaniker und Chef der Solaren Abwehr, war unbemerkt von einem Cappin übernommen worden und hatte es beinahe geschafft, den Haupt-Gezeitenwandler auf dem Nordpol des Merkur zu vernichten und damit das Solsystem auf die Normalzeitebene zurückzuschleudern.
    Das durfte nicht noch einmal geschehen, denn wenn den Cappins die Flucht gelang, würden sie die Vernichtungsmaschinerie im Todessatelliten erneut aktivieren, und die solaren Planeten würden über kurz oder lang im Energieausbruch einer Nova verbrennen.
    Um das zu verhindern, kreiste Major Chabrols Raumjagdgeschwader um die Sonne, warteten Kampfverbände der Solaren Flotte in ihren Bereitstellungsräumen - und war Perry Rhodan in die Vergangenheit aufgebrochen, um dort den Bau des Todessatelliten zu verhindern.
    Enketh Chabrols Gedanken schweiften ab, tauchten in den Strudel der Zeitströme, und da dem Denken keine Grenzen gesetzt sind, glitten sie in eine rückläufige Temporalbewegung und versuchten, die Zeitexpedition des Großadministrators zu finden.
    Claudia!
    Was mochte sie in diesem Augenblick erleben? In diesem Augenblick? Nein, es war unmöglich, den zeitlichen Bezug zu ihrer temporalen Existenz zu definieren. Claudia, seine zweieinhalb Jahre ältere Schwester, existierte in diesem Augenblick nur in seinen Gedanken. Ihre Existenz befand sich in etwas, das längst nicht mehr existierte, vom Jahre 3433 aus gesehen. Beziehungsweise hatte sie im Nichtexistienten existiert - oder würde existiert haben.
    Der Major befreite sich mühsam aus dem Wust unfruchtbarer Grübeleien.
    Er korrigierte eine schwache Kursabweichung und lehnte sich danach seufzend zurück.
    Er mißbilligte die Teilnahme seiner Schwester an der Zeitexpedition. Nicht so sehr der Gefahren wegen, die aus den unvorhersehbaren Zeitkonflikten erwachsen mochten, sondern deshalb, weil Claudia die einzige Frau unter zweiundzwanzig Männern war - wenn man den Mausbiber Gucky und die sechs Siga-Zwerge des Thunderbolt-Teams mitrechnete.
    Doch selbst, wenn er sie unbeachtet ließ, waren es noch fünfzehn Männer zuviel. Claudia hatte ihn ausgelacht, als er ihr seine Bedenken vorgetragen hatte. Sie hielt sich für gefeit gegen sexuelle Versuchungen. Aber er, Enketh, kannte sie besser.
    Unter der kühl und reserviert wirkenden Oberfläche tobte ein Vulkan, und der richtige Katalysator würde ihn ausbrechen lassen.
    Enketh Chabrol lachte grimmig. Unwillig wandte er den Kopf, als Captain Brent hinter ihm Sich fragend räusperte.
    „Was gibt es, Captain?"
    Gashran Brent lächelte verlegen.
    „Sie hatten gelacht, Sir!"
    „Sie merken aber auch alles", entgegnete Major Chabrol ironisch. „Darf man nicht einmal mehr lachen, ohne gleich nach dem Grund gefragt zu werden?"
    Brent hob abwehrend die Hände.
    „So war es nicht gemeint, Sir. Ich bitte um Entschuldigung."
    Chabrols Zorn verrauchte schnell. Er zwang sich zu einem beruhigenden Grinsen.
    „Schon gut, Captain. Unser Patrouillenflug scheint auch heute ereignislos zu verlaufen. In zwanzig Minuten werden wir abgelöst. Sehen wir uns danach im Sandy-Desert-Kasino?"
    Gashran Brent lächelte erleichtert und stimmte eifrig zu. Er war froh, daß sein Vorgesetzter ihm nicht mehr böse war. Diese ereignislosen Patrouillenflüge im sonnennahen Raum gingen allen Männern an die Nerven.
    Enketh Chabrol nickte seinem Kopiloten noch einmal zu und wandte sich wieder um. Hinter ihm plärrte der Telekomlautsprecher erneut und gab die Routinemeldungen der Geschwaderpiloten durch.
    Der Major hörte nicht hin. Gewissenhaft überprüfte er die Instrumente, stellte mit dem Bordcomputer einige Berechnungen an und griff nach seinen Zigaretten.
    Seine ausgestreckte Hand blieb unbeweglich in der Luft hängen, als eine Signalplatte zu blinken begann und der Summer für den Ortungsalarm durchdringende Laute gab.
    Bevor Major Chabrol die grün schimmernde Wandelsilhouette auf dem Tasterschirm richtig erfaßt hatte, gab der Bordcomputer bereits die Auswertung der Tasterortung bekannt.
    „Charakteristische Ruhepolausdehnung über innere Sonnenkorona hinaus. Zwei walzenförmige Objekte, Länge je hundert Meter, Durchmesser je zwanzig Meter, stoßen aus der Photosphäre hervor.
    Kurs Merkur."
    „Cappins!"
    Nach diesem Ausruf stellte der Geschwaderchef die Synchronverbindung zu seinem Raumjäger her.
    Der Verband befand sich etwa vier Millionen Kilometer vor dem errechneten Kurskorridor der Cappin-Schiffe. Deshalb befahl Enketh Chabrol eine Beschleunigungsphase von acht
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