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0426 - Das Ding auf dem Mond

Titel: 0426 - Das Ding auf dem Mond
Autoren: Unbekannt
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Sekunden mit zwei Drittel Maximalwert. Aber bevor die Bestätigungen eingingen, ertönte eine ruhige befehlsgewohnte Stimme aus dem Hyperkomempfänger.
    „Solarmarschall Tifflor an RJGH-184, Major Chabrol! Gehen Sie auf Überhöhungskurs vierzig Grad! Schneller Kampfverband 8803 unter Oberst Kannecker übernimmt die Vernichtung der Cappins.
    Anschließend durchsuchen Sie den Raum nach Überlebenden und eliminieren sie. Ende!"
    Major Enketh Chabrol bestätigte und gab den Befehl an seine Piloten weiter. Das Raumjagdgeschwader Heimatflotte 184 ging auf neuen Kurs, während es sich zur Suchformation A-9 zusammenfügte.
    Wenige Sekunden später erschienen die umgewandelten Tasterreflexe von mehr als vierzig schweren Kampfeinheiten auf den Konturschirmen.
    Sie strebten den Walzenschiffen der Cappins entgegen.
    Chabrol preßte die Lippen zusammen, als er sah, wie die Cappins ein verzweifeltes Ausweichmanöver einleiteten. Ein hoffnungsloses Unterfangen angesichts der terranischen Überlegenheit. Offenbar war das große Walzenschiff, das vor rund drei Monaten den ersten Ausbruchsversuch gewagt hatte, die einzige große Einheit innerhalb des Todessatelliten gewesen. Damals hatte es mit seinen überlegenen Angriffswaffen einige Lightning-Jets vernichtet, bevor es kampfunfähig geschossen werden konnte. Damals hatte es auch noch keinen gnadenlosen Tötungsbefehl Perry Rhodans gegeben.
    Man war mit Narkosestrahlern gegen die Besatzung vorgegangen. Doch nachdem die Gefährlichkeit der Cappins in ihrem ganzen Ausmaß erkannt worden war, gab es nur eine einzige Möglichkeit: die Cappins zu töten.
    Enketh Chabrol umklammerte den Steuerknüppel so fest, daß die Knöchel weiß hervortraten. Soeben hatten die Cappins das Feuer eröffnet. Über zwei terranischen Schlachtkreuzern bildete sich das charakteristische blaßblaue Hochenergiefeld der cappinschen Initialstrahler. Diese Initialstrahlung zündete im Zielgebiet sämtliche Maschinen und Waffen, deren Wirkungsweise auf Nuklearbasis beruhte - sofern der Kontakt hergestellt wurde. Doch die Kampfschiffe hatten ihre Paratronschirme aktiviert, und die vernichtenden Strahlen wurden in den Hyperraum geschleudert.
    Dann entfalteten sich die tödlichen Energieblumen terranischer Transformgeschosse über den Walzenschiffen.
    Major Chabrol hielt unwillkürlich den Atem an.
    Wieder stellten sich seine Nackenhaare auf. Jeden Augenblick konnte er von einem Cappin „übernommen" werden, vorausgesetzt, eines dieser Wesen hatte seine individuelle Zellstrahlung angepeilt. Er würde nichts davon merken, aber fortan als Cappin handeln. Die größte Gefahr aber bestand darin, daß „sein" Cappin später unbemerkt von ihm zu einer wichtigen Persönlichkeit überwechseln konnte. Darum auch der Tötungsbefehl.
    Unbarmherziges und schnelles Zuschlagen war die einzige wirksame Verteidigungswaffe gegen den unheimlichen Gegner.
    Als das Leuchten der Transformexplosionen erlosch, war keine Spur mehr von den beiden Walzenschiffen zu sehen. Sie hatten sich in Energie verwandelt.
    Major Chabrol suchte mit seinem Geschwader eine halbe Stunde lang das Kampfgebiet nach Überlebenden ab. Doch es gab keine Überlebenden.
    Die Besatzungen der Cappin-Schiffe waren entweder noch rechtzeitig in den Todessatelliten zurückgekehrt oder in den Explosionen umgekommen.
    Der Ausbruchsversuch war abgewehrt worden.
    Ein nachdenklicher Ausdruck stand in Major Chabrols Gesicht, während er seine nächsten Kommandos gab.
    Die Gefangenen des Sonnensatelliten würden sich auch durch diesen Fehlschlag nicht davon abhalten lassen, es wieder und wieder zu versuchen.
    Wer weiß, welche Waffen oder Fähigkeiten sie noch nicht eingesetzt hatten.
    Es gab nur eine Möglichkeit, die Bedrohung endgültig von der solaren Menschheit abzuwenden.
    Und dieses Möglichkeit lag irgendwo in der Vergangenheit ...
     
    *
     
    Dr. Claudia Chabrol beendete die Untersuchung und sprühte zum Abschluß einen bioplasmatischen Schutzfilm über die frisch verheilte Hüftwunde Tajiri Kases.
    „So, Professor", sagte die Ärztin und richtete sich auf. Sie lächelte den Ertruser an. „Morgen werden Sie wieder aufstehen können."
    Professor Dr. Tajiri Kase beeilte sich, seine Blöße wieder mit der leichten Thermopondecke zu verdecken. Er war leicht errötet, obwohl Claudia Chabrol offensichtlich nicht mehr als rein medizinisches Interesse an seinem Körper gezeigt hatte. Aber die riesenhaft gebauten Ertruser legten Normalmenschen gegenüber stets ein
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