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0426 - Das Ding auf dem Mond

Titel: 0426 - Das Ding auf dem Mond
Autoren: Unbekannt
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das Imperium der lemurischen Menschheit nicht vernichtet. Wahrscheinlich hätte es nie das Blaue System der Akonen gegeben, keine akonischen Kolonisten wären in den Kugelsternhaufen M13 ausgewandert und hätten dort das Große Imperium der Arkoniden begründet. Kein Perry Rhodan wäre mit einem gestrandeten arkonidischen Forschungskreuzer auf dem Erdmond zusammengetroffen - und er, Atlan, wäre niemals auf die Erde verschlagen worden und würde nicht jetzt, 55.421 Jahre vor Jetztzeit, von der Erde zum Mond fliegen.
    Er versuchte diese Gedanken abzuschütteln, doch sie drängten sich ihm immer wieder hartnäckig auf.
    Die Geschichte der Menschheit hatte zahllose Wenn und Aber, zahllose mögliche Zukunften. Welche Zukunft von den vielen realisiert wurde, ergab sich aus der Summe kleiner und großer Ereignisse in Vergangenheit und Gegenwart. Was würde beispielsweise geschehen, wenn sie für immer in der Vergangenheit bleiben mußten? Gäbe es dann im zwanzigsten Jahrhundert keinen Perry Rhodan?
    Ginge dann die Begegnung mit den Arkoniden anders aus? Würde die Menschheit nicht an der Selbstvernichtung gehindert werden? Und fände dann die Zeitexpedition folglich nicht statt?
    Es war ein Dschungel von Möglichkeiten. Aber alle waren auf geheimnisvolle Weise miteinander verwoben. Ein feingesponnenes Netz, so empfindlich, daß es gefährlich war, irgend etwas daran zu verändern.
    Atlan zog unwillkürlich die Schultern ein. Er ahnte, daß niemand die Folgen von Eingriffen in die Zeit exakt vorausberechnen konnte. Dennoch würden sie vielleicht eingreifen müssen, wenn die Beobachtungen und Berechnungen ergeben sollten, daß die Erste Menschheit ohne ihre Unterstützung von den „Präbios" den Zuchtmonstren der Cappins, ausgerottet werden würde.
    Die Erde verschwand, als die MOPY den Mond umrundete. Unter der Space-Jet huschte die Rückseite des Mondes vorüber: das Mare Smythii, das Sowjet-Gebirge, dann das Mare Aloscoviae.
    „Als nächstes nehmen wir die Polroute", sagte Atlan.
    Major Joak Cascal wandte den Kopf und musterte den Arkoniden nachdenklich.
    „In dieser Zeit befindet sich noch kein arkonidisches Forschungsschiff auf dem Mond, Lordadmiral", sagte er ironisch.
    Der Arkonide lächelte.
    „Vielleicht aber etwas anderes, Major", erwiderte er. „Wer weiß."
    Cascal zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder seinem Schaltpult zu. Er hätte dem Bordcomputer nur zu befehlen brauchen, einen Pol-zu-Pol-Kurs einzuleiten, aber er verzichtete darauf. Er behielt die Jet in Manuellsteuerung, schließlich war das bei dieser perfekten Maschinerie kein Problem für einen erfahrenen Kosmonauten.
    In nur hundert Kilometern Höhe passierte die Space-Jet den lunaren Nordpol, die Krater Bond, Goldschmidt und Gioja stiegen über den Horizont, voraus schimmerte das Mare Imbrium in allen möglichen Grau-Grün- und Brauntönen. Scharf waren Licht und Schatten getrennt. MOPY passierte den Krater Archimedes und glitt über die Mond-Apenninen hinweg. Hinter dem Mare Vaporum hob sich die Ansammlung der größten Mondkrater in das Vakuum des Weltraums Ptolemäus, Albategnius, Alphonsus, Arzachel, Purbach, Walter und wie sie alle hießen. Der markanteste aller Krater, Tycho mit dem harten Schatten seines hohen Zentralberges, blieb an Steuerbord zurück, ebenso Clavius.
    Alaska Saedelaere stöhnte plötzlich.
    Atlan wandte sich um und blickte den Transmittergeschädigten prüfend an.
    Er erstarrte, als er die irrlichternden Leuchterscheinungen unter der Plastikmaske hervorzucken sah.
    „Was ist mit Ihnen, Alaska?" fragte er ahnungsvoll.
    „Ich - weiß - nicht", stammelte Alaska Saedelaere.
    „Etwas steckt in uns - ah ..."
    Der Transmittergeschädigte bäumte sich auf. Seine Finger nestelten an den Haltegurten herum. Schaum trat aus der Mundöffnung der Maske hervor.
    „Lloyd!" rief Atlan. „Was sagt die Ortung?"
    Fellmer Lloyd antwortete nicht sogleich. Er war über sein Kontrollpult gebeugt und hantierte an den Justierungsschaltungen. Als er sich aufrichtete und dem Arkoniden das Gesicht zuwandte, erschrak Atlan. Lloyds Gesicht war verzerrt und schweißbedeckt.
    „Ortungsimpulse, Sir!" stieß er hervor. „Wir werden von Impulsen getroffen, die jenseits des fünfdimensionalen Energieniveaus liegen."
    „Verzögern und runtergehen, Cascal!" befahl Atlan.
    Lloyds Meldung hatte ihn aufgewühlt.
    Ortungsimpulse jenseits des fünfdimensionalen Energieniveaus! Erst seit dem Auftauchen der Cappins im Solsystem kannte man diese Art
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