Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0426 - Das Ding auf dem Mond

Titel: 0426 - Das Ding auf dem Mond
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und reichte dem Neandertaler die Hand.
    Lord Zwiebus drückte sie behutsam, um sie nicht zu zerbrechen.
    „Die Freunde Perry Rhodans sind auch meine Freunde", erklärte er mit dumpf grollender Stimme.
    Sein Mund verzog sich zu einem vorsichtigen Lächeln. „Und Sie, Tharo, sind Rhodans Freund, nicht wahr?"
    „Und auch Ihr Freund, Lord Zwiebus!" rief Lavas Rasony. „Freunde, bringt die Krüge und Becher. Wir feiern den Sieg!"
     
    *
     
    Die Stimmung an Deck hatte ihren Höhepunkt erreicht, als der Strom sich weitete und der Blick auf die Seefestung Olegaris freigab.
    Die Expeditionsteilnehmer kannten Olegaris bereits aus den Beschreibungen der Teleporter, aber die Stadt und den Hafen selbst zu sehen, war etwas ganz anderes.
    Es war ein Naturhafen, wie man ihn sich nicht besser wünschen konnte. Gekrümmt wie eine Sichel, deren Spitzen sich fast berühren, schloß er etwa hundertzwanzig Quadratkilometer Wasserfläche ein.
    Ringsum ragten hohe Berge in den Himmel, über und über mit mächtigen Festungsanlagen bedeckt, die kaum mehr als einige tausend Quadratmeter freiließen. Darunter reihten sich die Häuser der Stadt, jedes von einer hohen Außenmauer umgeben, mit einem winzigen Innenhof und darin einem kompakten festungsähnlichen Wohngebäude.
    Nirgends waren Anzeichen von Luxus zu erkennen.
    Die Lemurer schienen ausschließlich zweckentsprechend gebaut zu haben, und das hieß, mit maximalem Verteidigungseffekt.
    Die meisten Straßen waren eng, auch hier wieder den Erfordernissen des Krieges angepaßt. Schmale Gassen ließen sich besser sperren als breite Alleen.
    Nur die Transportstraßen waren breit gehalten, aber sie wurden in geringen Abständen von massiven Torbauten überbrückt, an denen starke Fallgatter drohten.
    Die meisten Expeditionsteilnehmer betrachteten die Stadt voller Interesse. Vor allem die Festungswerke wurden gemustert, denn sie ließen Ähnlichkeiten mit jenen Forts erkennen, die auf der Erde etwa um 1850 bis 1870 gebaut worden waren.
    Gewaltige Mauern, vorgeschobene Werke, Bastionen, offene Raketenstellungen und gepanzerte Drehtürme beherrschten das Bild. Sicher gab es zahllose unterirdische Verbindungsgänge. Die äußere Hafeneinfahrt war nur etwa sechshundert Meter breit und wurde von steilen Klippen umrahmt. Vorn oberen Drittel der Klippen selbst war nichts mehr zu sehen; hier klebte ein Abwehrfort am anderen. Sie sollten eigentlich die Durchfahrt beherrschen, doch der Tharo Rasony erklärte, daß sie zusätzlich durch gewaltige Netze aus Stahldrahtgeflecht gegen Argazaten abgesichert würden. Diese intelligenten Wasserlebewesen schienen eine größere Gefahr darzustellen, als bisher vermutet worden war. Davon zeugten auch die zahlreichen kleinen schnellen Boote, die sowohl vor als auch hinter der Einfahrt kreuzten und hin und wieder Serien von Wasserbomben warfen.
    Gleich nach der Einfahrt in das Hafenbecken hatte Lavas Rasony Blinksignale geben lassen, die über die Ankunft von fremden Bundesgenossen berichteten.
    Am Kai wartete bereits eine Abordnung von Soldaten, alle in enganliegenden Hosen, Waden Stiefel und Jacken aus grobem Gewebe gekleidet.
    Breite Ledergürtel hielten die knopflosen Jacken zusammen. Von den übrigen Bewohnern der Stadt unterschieden sich die Soldaten nur durch ihre blitzenden Eisenhelme und die Symbole ihrer Einheit auf der linken Brustseite, die in diesem Fall einen Raubvogel mit halb ausgebreiteten Schwingen darstellten, der den Kopf nach oben reckte und mit den Beinen in symbolisierten Flammen stand.
    „Der Vogel Phönix", flüsterte Atlan dem Großadministrator zu.
    Perry Rhodan fühlte sich seltsam bedrückt. Zu vieles erinnerte daran, wie die Menschen in etwa fünfzigtausend Jahren lebten, sich kleideten und welcher Mythologie sie verfallen würden. Daß vieles später nur noch Mythos sein würde, erschien ihm bei der ungeheuren Zeitspanne zwischen den Kulturen verständlich. Doch niemals vor dieser Expedition in die Vergangenheit hatte er sich träumen lassen, daß die alten Mythen reale Gestalten annehmen könnten.
    Der Großadministrator schickte die meisten seiner Leute in die Allzweckpanzer zurück. Die vier Roboter wurden wiederum magnetisch an den Fahrzeughecks verankert. Paladin-III betrat als erster den Boden der Hafenstadt. Die Soldaten musterten ihn mit steinernen Mienen, wichen aber keinen Millimeter zurück.
    Ein Offizier betrat das Schiff und schritt auf Lavas Rasony zu, ohne die Fremden eines Blickes zu würdigen. Hochaufgerichtet
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher