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0426 - Das Ding auf dem Mond

Titel: 0426 - Das Ding auf dem Mond
Autoren: Unbekannt
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Rauch und manchmal auch grotesken Fragmenten schuppenhäutiger Lebewesen schossen hinter dem Schiff empor.
    Rhodan blickte zurück und sah die lange Kette der Transportschiffe, dazwischen die von einer Seite zur anderen wechselnden Kreuzer, flink und wachsam wie Schäferhunde die ihnen anvertraute Herde umkreisend.
    „Das ist ein verdammt schweres Leben, mein Freund", sagte Atlan leise.
    Perry sah den Arkoniden verwundert an.
    Kraftausdrücke kannte er von ihm an sich nicht.
    Doch dann nickte er zustimmend. Die Lemurer führten wahrhaftig kein beneidenswertes Leben. Es zeugte von der überragenden Vitalität dieser Menschen, daß sie dennoch technische Höchstleistungen vollbrachten.
    Halt! sagte er sich. Du verwechselst Ursache und Wirkung. Weil die Lemurer einem grausamen und gnadenlosen Gegner die Stirn bieten mußten, hatten sie diesen eisernen Selbstbehauptungswillen entwickelt und vollbrachten sie so großartige Leistungen. In der Geschichte der Zweiten Menschheit hatte es ähnliche Erscheinungen gegeben. Der Mensch zeigte offenbar erst dann, wozu er wirklich imstande war, wenn es um die nackte Existenz ging oder wenn ihm ein Ziel vorschwebte, das seine Phantasie beflügelte.
    Doch nicht immer war dem äußersten Einsatz Erfolg beschieden gewesen. Und hier bahnte sich ebenfalls eine Tragödie an.
    „Wir werden in etwa einer Stunde die Landenge von Garitis erreichen, Rhodan", erklärte Lavas Rasony. „Dort vorn sehen Sie bereits die Felsbarriere, durch die der Nipus sich in Jahrtausenden einen Weg geschaffen hat. Wenn wir durchkommen, erreichen wir Olegaris."
    „Wie meinen Sie das: >Wenn wir durchkommen    Rasonys Blick verdüsterte sich. Bedrückt erklärte er: „Der Nipus ist dort nur ein Zehntel so breit wie hier. Die Schiffe können also nur begrenzt manövrieren. Wir haben zwar zahlreiche Festungen dort, aber die Barbaren rennen seit Jahren mit immer stärkerer Wucht dagegen an."
    Er seufzte schwer.
    „Diese Konos werden immer intelligenter. Bisher kämpfen sie noch mit primitiven Waffen oder mit Waffen und Munition, die sie von uns erbeuteten.
    Aber sie fördern bereits Erz und bauen eine Stahlindustrie auf. In wenigen Jahren werden sie eine eigene Waffenfabrikation besitzen."
    Perry Rhodan blickte den Lemurer ernst an.
    „Wir sind gekommen, um das zu verhindern, Tharo. Mit unserer Hilfe werden Sie sehr bald noch bessere Waffen und Maschinen bauen können. Wie ich bereits erklärte, kommen wir aus Ihrer Zukunft, einer Zukunft, die nur deshalb existiert, weil wir Ihnen geholfen haben - helfen werden!"
    „Ich verstehe", erklärte Rasony. Doch sein Gesicht drückte aus, daß er überhaupt nichts verstand. In dieser Zeitepoche gab es mit Sicherheit nicht einmal vage Spekulationen über Zeitreisen. Man hatte an andere Dinge zu denken.
    Die Minuten verrannen. Kein Argazate griff mehr an.
    Als grauweißes buckliges Massiv kam die Landenge von Garitis in Sicht. Von dieser Entfernung aus wirkte der Durchbruch wie ein schmaler tiefer Graben. Zu beiden Seiten zogen sich Mittelgebirge hin.
    Der Großadministrator schaltete seinen Armband-Telekom ein.
    „Rhodan an alle! Falls wir bei der Durchfahrt durch die Landenge von Konos überfallen werden, Vernichtungsfeuer auf den Gegner. Wir dürfen nicht nur unsere eigene Haut retten, sondern müssen auch den bedrängten Uferforts der Lemurer für einige Tage Luft verschaffen. Notfalls werden auch kleinere Atomwaffen eingesetzt. Ende!"
    Lavas Rasony lachte den Großadministrator an.
    „Sie sind doch nicht so weich, wie ich dachte, Rhodan. Warten Sie nur ab, allmählich werden Sie hart."
    Er verkannte Perry Rhodan völlig, doch das machte dem Terraner nichts aus. Rhodan konnte weder als „hart" noch als „weich" bezeichnet werden. Er pflegte seine Entscheidungen ganz nüchtern und sachlich nach der jeweiligen Situation zu treffen, und daß er intelligentes Leben schonte, wo es seine Verantwortung gegenüber der Menschheit zuließ, das war seine Pflicht, der er niemals ausgewichen war.
    „Da!" schrie einer der Schiffsoffiziere. „Es geht los!"
    Das Donnern von Explosionen hallte von der Landenge herüber. Unzählige grelle Blitze konzentrierten sich auf die würfelförmigen Festungsbauten. Rauch wallte auf. Mit dem Fernglas erkannte Rhodan eine unübersehbare Masse schwarzer und brauner Leiber, die gegen die Forts anstürmten.
    Draußen auf dem Panzerkreuzer drehten sich die Werfertürme. Hinter den Splitterschutzwänden hantierten Lemurer an den
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