Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0425 - Die Attacke der Zentauren

Titel: 0425 - Die Attacke der Zentauren
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mindestens eineinhalb Meter. Eine Kreuzung zwischen Mensch und Pferd? Unfaßbar, dachte Cascal. Natürlich kannte er die griechischen Sagen ... wer kannte sie nicht? In ihnen trafen Menschen und Zentauren zusammen, und der Lehrmeister des Herakles war der Zentaur Chiron, dessen Pfeile den Tod brachten.
    Etwa fünfzig dieser Fabelwesen, die plötzlich zur unfaßbaren Realität geworden waren, rasten in einem Halbkreis aus der Senke hervor, schienen die Kuppel nicht zu sehen und galoppierten mit der Geschwindigkeit von Vollblut-Rennpferden auf den Hügel zu. Die menschlichen Köpfe waren nicht steinzeitlich, sondern bereits ausgebildet wie die des veredelten Cromagnon; nichts Tierisches war zu sehen. Die Zentaurenkörper waren bis zum Hals des menschlichen Körpers mit einem tiefschwarzen, stark gekräuselten Haar bedeckt. Es wirkte wie das Muster auf einem Persianermantel. Unter der Haut und dem kurzen Fell zeichneten sich mächtige Muskelbündel ab. Die Hufschläge von mehr als zweihundert Hufen machten für lange Sekunden jede Unterhaltung unmöglich, und die Besatzung drängte sich zurück in die Kuppel.
    „Gucky, Tschubai - holt Rhodan und die anderen!"
    schrie Cascal und hob wieder den Arm mit dem Minikom. Dann rief er ins Mikrofon: „Ich rufe die Gruppe auf dem Hügel!"
    „Ja!"
    „Sie werden angegriffen. Ich schicke die Teleporter! Retten Sie sich - zurück in die Kuppel!"
    Cascal gab ihr Feuer, schob dann die Brille wieder über seine Augen und murmelte: „Verlangen Sie von einem Major der Solaren Abwehr keine Wunderdinge. Selbst meine Intelligenz hat deutliche Grenzen."
    „Das habe ich feststellen müssen", erwiderte die Ärztin unter dem Grinsen der Umstehenden.
    Eine Handbewegung von ihm bewirkte, daß sich die Teilnehmer hinter die gepanzerte Tür zurückzogen. Die Teleporter verschwanden, und Sekunden später waren sie mit Waringer und Atlan zurück.
    „Los. Holt Rhodan!" rief Cascal.
    Auch von links kam jetzt eine Gruppe von Zentauren heran, raste an der Kuppel vorbei und nahm Kurs auf die Gruppe auf dem Hügel. Dort oben wimmelte es bereits von diesen Fabelwesen. Die wilden, gekrausten Haarmähnen der Zentauren flatterten, und die langen Bärte, die bis zum Nabel herunterhingen, wehten wie die Schweife der Pferdekörper. Um die Gruppe auf dem Hügel begann sich ein Kreisring zu drehen, der aus einer Masse dichtgedrängter Körper bestand.
    „Dort drüben, Cascal!" schrie plötzlich der Neandertaler Zwiebus auf.
    Hinter einer mächtigen, schräg aus dem Boden stoßenden Felswand aus grauem, verwittertem Gestein, auf dem stellenweise riesige Polster einer unbekannten Pflanze wucherten, rannten riesige Gestalten hervor, bis zu drei Meter groß. Es waren Neandertaler, wie Lord Zwiebus. Der Riese wollte sich an Cascal vorbei aus der Kuppel stürzen, die Keule erhoben, aber ein Schrei des Majors bremste ihn und hielt ihn zurück. Inzwischen war es auch für die Teleporter schwierig geworden, einzugreifen.
    Rhodan, Paladin, Kase und Icho Tolot waren umzingelt.
    Was tun? dachte Cascal. Er raste ins Innere der Kuppel zurück, riß drei schwere Narkosewaffen aus den Halterungen, warf eine davon der Ärztin zu, die andere Waringer und rannte wieder nach draußen.
    Staub wallte auf, Grasbüschel wurden von den Hufen hochgeschleudert, und Schreie in allen Tonarten waren zu hören. Es schien, als wäre Rhodan in einen wütenden Kampf verwickelt.
    An der Formation der Neandertaler, die mit einem Lendenschurz bekleidet und mit verschiedenen Waffen ausgerüstet waren, konnten die Zeitreisenden klar erkennen, daß man es nicht mit Halbaffen, sondern mit Wesen einer normalen Intelligenz zu tun hatte. Wurfspeere schwirrten durch die Luft, und die steinernen Spitzen funkelten durch den Staub im Sonnenlicht. Riesige Bögen wurden angewendet, Pfeile jagten auf die Gruppe zu. Es mußten einige Hunderte sein, die da angriffen und merkwürdigerweise die Station nicht zu sehen oder zu beachten schienen.
    „Ein Vorstoß?" sagte Cascal.
    „Wir können die Roboter einsetzen", schlug Gosling vor.
    „Nein. Gegen Paladin sind selbst die Zentauren machtlos", erklärte Cascal. „Ich wüßte schon, was ich tun könnte, aber Rhodan hat genaue Anordnungen erlassen."
    Er winkelte den Arm an und rief: „Ich rufe Rhodan. Sollen wir Sie herausholen?"
    „Nein", gab Rhodan zurück. „Vorläufig sind wir nicht in Gefahr."
    Dann hörte Cascal über Funk, wie der Paladin seine mächtigen Lautsprecheranlagen einsetzte. Die tefrodische
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher