Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0421 - Willkommen im Fegefeuer

0421 - Willkommen im Fegefeuer

Titel: 0421 - Willkommen im Fegefeuer
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
daran hinderte.
    Ich ballte die Hände.
    Vor mir sah ich nichts. Auch nichts, als ich nach rechts und links zur Seite schielte. Da war kein Schatten, der sich an den Wänden abzeichnete oder bewegte.
    Und trotzdem warnte mich meine innere Glocke vor der Gefahr.
    Ich riß mich noch zusammen. Wenn ich etwas unternahm, sollte es schnell und spontan geschehen.
    Als ich das Knirschen hinter mir hörte, reagierte ich.
    Ich schnellte in die Höhe und drehte mich gleichzeitig herum.
    Eine wirbelnde Bewegung, die starre Wand wurde dabei vor meinen Augen zu einem sich bewegenden Schatten, und ich sah den, der plötzlich vor mir stand.
    Meine Augen wurden groß.
    Gleichzeitig griff die Furcht wie eine tödliche Klammer zu!
    ***
    Glenda Perkins überhörte das leise Klopfen an der Tür, weil sie an der Maschine saß und schrieb. Erst als der Besucher esnoch einmal lauter versuchte, hörte Glenda ihn und erinnerte sich daran, daß er avisiert worden war.
    Gott, sie hatte ihn ganz vergessen.
    Die schwarzhaarige Sekretärin, die einen geschlitzten dunkelblauen Rock trug und einen bunten Pullover darüber, sprang hoch und rief deutlich ihr »Come in!«
    Die Tür wurde geöffnet.
    Sehr vorsichtig und zaghaft, als hätte die Besucherin Angst, einzutreten. Glenda sah ein blasses Gesicht und eine Gestalt, die aussah wie ein Mönch. Doch es war eine junge Frau. Sie trug auch keine Kutte, dafür einen langen Wintermantel mit einer Kapuze, die sie hochgeschoben hatte.
    Glenda wollte der Besucherin den Einstieg ein wenig erleichtern.
    Sie ging ihr entgegen, lächelte freundlich und sagte: »Bitte, Sie brauchen sich nicht zu fürchten. Sie sind hier richtig, Miß…«
    »Maynard. Carol Maynard.«
    »Wunderbar, Miß Maynard. Kommen Sie.« Glenda deutete in den Raum und blieb neben ihr stehen. »Darf ich Ihnen den Mantel abnehmen, Miß Maynard?«
    Sie zuckte zusammen, vergrub ihre Finger in dem grünen Stoff und sah so aus, als wollte sie nicht. Schließlich nickte sie.
    Glenda Perkins kannte sich mit Menschen aus. Sie hatte sehr viele kennengelernt, vor allen Dingen, wenn sich die Personen in gewissen Streßsituationen befanden. So ähnlich mußte sich auch ihre Besucherin fühlen, denn sie machte einen sehr ängstlichen Eindruck. Der Blick blieb nie ruhig. Carol sah sich stets lauernd um, als vermutete sie auch in diesem Büro irgendwelche Feinde oder Gegner.
    Das hatte Glenda alles festgestellt. Wieder versuchte sie, die Besucherin zu beruhigen. »Meine liebe Miß Maynard. Was immer Sie zu uns geführt hat, hier sind Sie in Sicherheit. Das können Sie mir glauben. Wirklich.«
    »Wenn Sie meinen.« Ihre Stimme klang schwach.
    Bevor Glenda die Besucherin zu Suko brachte, schaute siesich Carol noch genau an. Sie war um die Zwanzig, vielleicht ein wenig darüber, aber sie wirkte wie ein verängstigter, schüchterner Teenager. Ihr Haar war dunkelblond, wellig und hochgekämmt. Sie trug einen Mittelscheitel.
    Carol hatte ein nettes Gesicht, irgendwie lieb, mit großen, scheu wirkenden Augen.
    Sie trug einen grünen langen Pullover aus dicker Wolle und einen schlichten grauen Rock, der mit seinem Saum fast bis zu den Schafträndern der Stiefel reichte.
    »Möchten Sie einen Kaffee, Miß Maynard?«
    Ihre Antwort war typisch. »Nur wenn es Ihnen keine Mühe macht.« Sie wollte wohl niemandem zur Last fallen.
    Glenda lachte. »Nein, das auf keinen Fall. Es macht mir nicht die geringste Mühe. Der Kaffee ist schon fertig. Sie können sich hier sicher fühlen, Miß Maynard. Und wir beißen auch nicht.«
    Carol lächelte scheu. »Das glaube ich Ihnen sogar.«
    Forsch nickte Glenda ihr zu. »Jetzt werde ich Sie erst einmal zu Inspektor Suko bringen. Sie waren schließlich angemeldet.«
    »Ja, mein Vater sagte mir, daß ich zur Polizei gehen sollte. Er wollte sich absichern, wissen Sie.«
    »Natürlich, aber das erzählen Sie am besten dem Inspektor.«
    Glenda stand schon an der Tür, klopfte und öffnete dann. »Suko, deine Besucherin ist da, Miß Carol Maynard.«
    Carol nickte dankend und betrat zögernd das Büro des Inspektors. Auch dort sah sie sich scheu um, und Suko merkte sofort, was los war.
    »Ich freue mich, daß Sie gekommen sind, Miß Maynard.« Er ging um den Schreibtisch herum, reichte dem Mädchen die Hand und rückte ihm einen Besucherstuhl zurecht. »Bitte, nehmen Sie Platz. Hat man Ihnen schon eine Tasse Kaffee angeboten?«
    »Ja…«
    »Das ist gut. Wissen Sie, Miß Perkins kocht nämlich denbesten Kaffee der Welt. Wenn man da einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher