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0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

0421 - Ein Gangster will New York beherrschen

Titel: 0421 - Ein Gangster will New York beherrschen
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flog das Syndikat auf. Es waren Gangster, die aus Chicago gekommen waren, dort Streitigkeiten mit der Unterwelt bekommen hatten und sich in New York etablieren wollten. Wir bekamen sie so weit, dass sie aussagten. Nur über einen Punkt schwiegen sie beharrlich: Wer der Mörder war.
    Schließlich fiel einer von der Bande um. Er wollte aussagen, wer der Mörder sei. Aber ehe es so weit war, wurden zwei Mordanschläge im Untersuchungsgefängnis auf ihn durchgeführt. Daraufhin trafen wir alle nur erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen. Es kostete uns viel Mühe, seine Angst zu überwinden. Schließlich nannte er den Namen.
    Accatone.
    Viel mehr konnte er nicht sagen. Nur, dass es sich um einen Einzelgänger handele, der sehr teuer sei. Wir legten dem Mann Bände mit Fotos vor, aber er behauptete, den Killer nicht zu finden. Schließlich holten wir einen Experten, der imstande war, nach Beschreibungen ein Porträt zu zeichnen.
    Aber ehe es so weit war, hatte sich der Gangster in seiner Zelle erhängt. Selbstmord!
    Mr. High, unser Chef, bildete damals eine Sonderkommission. Aber die Ermittlungen verliefen im Sande. Accatone hinterließ niemals Spuren, und er schien keine festen Gewohnheiten zu haben.
    Das Ergebnis aller Ermittlungen war eine Akte mit lauter Fragezeichen. Neun ungeklärte Morde gab es bis heute, die wir Accatone anlasteten. Neun-Fälle, die nichts gemeinsam hatten als die, dass sie mit perfekter Überlegung durchgeführt worden waren. Es gab ein paar vage Personenbeschreibungen, und wir wussten seinen Namen: Accatone. Aber wir wussten nicht einmal, ob er echt war.
    Das war Accatone, den ich meinte. Und wenn der sterbende Lee Harper denselben Accatone gemeint hatte, war das der brauchbarste Hinweis auf diesen gefährlichen Killer, den wir je erhalten hatten. Daher unsere Aufregung.
    ***
    Während die Leiche weggeschafft wurde, kam der Leiter der Mordkommission. Er spannte seinen Schirm über eine offene Ledertasche, die die Gegenstände enthielt, die Harper bei sich gehabt hatte.
    »Es ist nicht viel«, sagte er, »eine Sonnenbrille, Autoschlüssel, eine 38er Smith & Wesson mit zwanzig Schuss Munition, ein Klappmesser, etwas Kleingeld, eine abgerissene Kinokarte!«
    »Lassen Sie mal sehen«, sagte ich.
    Sie stammte vom Warner-Kino am Times Square. Uhrzeit und Datum waren aufgestempelt. Demnach war Harper am 7. April um 23 Uhr in die Spätvorstellung gegangen. Am 7. April, kurz vor Mitternacht, war der Mord geschehen, dessentwegen er gesucht wurde. Diese Karte bestätigte genau seine Angaben, die er mir gegenüber gemacht hatte.
    »Er war nicht sehr klug«, sagte ich. »Er hätte mir die Karte zeigen können, um zu beweisen, dass er zur Tatzeit im Kino war.«
    »Nun, ein wirklicher Beweis ist das nicht. So eine Karte kann man sich leicht besorgen.«
    »Ja, aber dass er siebei sich hat, ohne daran zu denken, sie als Beweisstück zu benutzen, spricht für seine Unschuld!«
    »Das allerdings! Der beste Beweis ist allerdings die Tatsache, dass er ermordet wurde. Wenn ich je Zweifel an seiner Unschuld hatte, sind sie jetzt beseitigt«, sagte Phil.
    »Nur hilft ihm das nicht mehr viel.«
    »Hier ist seine Brieftasche«, sagte der Kollege von der Mordkommission.
    »Mal sehen, was darin ist!«
    Sie enthielt rund zweihundert Dollar in Banknoten und einen Führerschein, ordnungsgemäß auf den Namen Lee Harper ausgestellt. Dann war da noch eine Hotelrechnung vom Cook County Hotel in der 118. Straße.
    »Dort scheint er die letzten Tage gewohnt zu haben«, sagte ich.
    »Jetzt tragen die Gangster schon Rechnungen mit sich herum«, sagte Phil. »Ich glaube, ich erlebe noch, dass sie bürgerlich werden.«
    »Vielleicht kann man uns im Hotel weiterhelfen«, sagte ich. »Wir werden das feststellen!«
    Als Letztes war da ein Gepäckschein von der Central Station.
    Phil drehte ihn herum.
    »Gegen die Dinger bin ich misstrauisch. Den letzten Gepäckschein fand ich bei Nachman, und als ich den Koffer eingelöst hatte, enthielt er eine Frauenleiche. Ist das alles?«
    »Ja, mehr hatte er nicht bei sich«, sagte Phil.
    »Dann können wir unsere Zelte hier wohl abbrechen. Phil, fahr zur Central Station und löse den Gepäckschein ein. Ich frage mal inzwischen im Cook County Hotel nach. Wir treffen uns dann im FBI-Gebäude.«
    ***
    Das Cook County Hotel in der 118. Straße war ungeachtet seines hochtrabenden Namens ein drittklassiges Etablissement. Die Eingangshalle war Plüsch und Stuck; die abgelaufenen Teppiche erweckten
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