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0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen
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dem Boden sitzen, um wieder richtig zu mir zu kommen und hustete mich erst einmal ordentlich aus. Hals und Gaumen schmeckten nach Isoliermasse.
    Dann knallte ich den Deckel zu, um dem Feuer keinen zusätzlichen Sauerstoff zu geben.
    Ich sah auf die Uhr. Es war jetzt 14 Uhr 23.
    Als ich mich erhoben hatte, taumelte ich und ich setzte mich schnell wieder hin. Dann ging ich hinauf und kam durch eine kleine Seitentür in die Schalterhalle des Bus Terminal. Es wimmelte von Leuten, und wer von meinem Odeur etwas abbekam, verzog die Nase.
    Ich kümmerte mich weder um rechts noch links, hörte die in der Ferne herantosende Feuerwehr und bemerkte, dass nirgendwo Licht brannte. Außerdem redeten die Menschen davon, dass die Kassen- und Karten-Maschinen ausgefallen waren, was mich nicht sehr wunderte.
    Es war jetzt 14 Uhr 36.
    Mit einem Blick auf die riesigen Fahrpläne stellte ich fest, dass vor sechzehn Minuten ein Bus nach New Jersey und vor elf Minuten einer nach Washington über Baltimore abgegangen war.
    Bei dem Gewimmel und Durcheinander war es zwecklos, Nachforschungen nach einem einzelnen Mann anzustellen, den wahrscheinlich kaum einer bewusst gesehen hatte.
    Damit war uns der »Spinner« erst mal entkommen.
    Ich ließ mich wieder auf der Straße sehen. Die Kollegen hatten mich schon vermisst. Phil schien aufzuatmen, wobei er tat, als sei es selbstverständlich, dass ich wieder da zu sein hätte.
    Sie hatten verschiedentlich ein unterirdisches Rollen gehört, aber nicht gewusst, woher es kam und was es war.
    Die Feuerwehr kreuzte auf, denn die Angestellten im Bus-Bahnhof hatten inzwischen festgestellt, wo ihnen der Hahn abgedreht worden war.
    Als Erstes gab ich über Sprechfunk eine Beschreibung des »Spinners« an unser Office durch und bat um Festnahme, falls der Mann in einem der beiden Busse sein sollte.
    Ich blies die Überwachung des Blocks ab, dann fuhren wir ins Office zurück, wo ich auch baden konnte.
    Im Museum waren nur noch Bloyd Evans und Ben Jackson. Sie konnten später abgelöst werden, ich musste zunächst wissen, wie wir weiter vorgehen sollten. Wir hatten noch keine Ahnung, wo Mrs. Hames war.
    Um 16 Uhr 55 erreichte uns ein Anruf der Stadtpolizei aus Reading, etwa 125 Meilen östlich von New York, dass sie einen Mann, der unserer Beschreibung genau entsprach, aus einem Bus heraus verhaftet hätten. Er hieß Derry Coyle, wohnte möbliert in der Bowery, und ob wir ihn holen wollten?
    Und ob wir ihn holen wollten!
    Zwei Kollegen der Bereitschaft bekamen in Windeseile die nötigen Papiere und sausten ab. Zwei andere fuhren zur Bowery, um die Behausung vom »Spinner« zu untersuchen, was aber, wie sich bald herausstellte, negativ verlief.
    Um 17 Uhr 10 erreichte uns ein weiterer Anruf, der es in sich hatte.
    Er kam aus dem naturgeschichtlichen Museum und verkündete, dass nach Räumung des Hauses um 17 Uhr eine genaue Ausgangskontrolle ermöglicht hatte, festzustellen, dass sich eine Person eingeschlossen oder jedenfalls versteckt hatte.
    Hatte man in Reading den Falschen erwischt, oder war ein neuer. Joker im Spiel?
    ***
    Das Operationsfeld lag jetzt im Museum.
    Ich fuhr mit Phil hin, und wir kamen durch einen Hintereingang über den Keller unauffällig hinein. Tim Harras hatte auf meinen Anruf bei der Times alles liegen lassen und kam zehn Minuten später nach. Bloyd und Ben blieben als Aufseher in Uniform weiter im Dienst und machten gelegentlich Rundgänge, von den beiden Nachtwächtern des Hauses unterstützt.
    Nach Einbruch der Dunkelheit würden draußen drei Wagen von uns zusätzlich auffahren.
    Der Direktor war noch in seinem Büro im ersten Stock. Wir sprachen dort die Sache durch.
    »Der Einschleicher sitzt im zweiten Stock, das wissen wir schon, er steckt in einer Toilette, aber wir ließen ihn bisher in Ruhe.«
    »Gut, soll er erst mal ruhig dort bleiben. Wir können die Überwachung so aufziehen, wie wir schon besprochen haben, dann sind wir sicher, dass er glaubt, ungestört auf Schatzsuche gehen zu können.«
    »Gut, dann müssen wir noch einen kleinen Umbau vornehmen. Sie können sich inzwischen umziehen, Agent Cotton.«
    ***
    Nacht im Museum.
    Durch die geschlossenen gelben Vorhänge an den riesigen Fenstern geisterte der auf- und abflammende Schein ferner Leuchtreklamen, hin und wieder blitzten die Scheinwerfer vorbeifahrender Wagen auf.
    Im Haus war es totenstill.
    Zwischen zwölf und halb eins gingen die Aufseher wieder ihre Runden. In den Sälen brannten minutenlang die hellen Lampen
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