Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen
Autoren:
Vom Netzwerk:
gleich entdeckt. Es ist eine ältere Karte, ich muss sie erst heraussuchen. Wollen Sie vorbeikommen?«
    Der Mann hatte dem »Spinner« schon etwas zu lange gesprochen.
    »Ich habe nicht viel Zeit«, sagte er. »Geben Sie die Karte bitte zum Empfang runter, da hole ich sie mir nachher im Vorbeifahren ab, ja? Und vielen Dank.«
    »Oh, das tun wir gern. Weiter gute Fahrt.«
    Der »Spinner« atmete auf. Die Sache schien glatt zu gehen. Er nahm im Hintergrund auf einem Sessel Platz und studierte gelangweilt einen Prospekt über die großen Raffinerien in New Jersey.
    Nach knapp zehn Minuten tauchte aus dem Lift ein junges Mädchen auf, das einen weißen Kittel trug. Es hatte eine zusammengefaltete Straßenkarte in der Hand und gab sie beim Empfang ab. Sie sah sich nach niemandem um, gab nur eine kurze Erklärung ab und fuhr wieder hinauf. Niemand sonst schien davon Notiz zu nehmen.
    Der »Spinner« erhob sich, verließ das Haus, ging um den Block herum und betrat das gleiche Gebäude von der 52. Straße aus. Dort fragte er nach dem Touring Service, wobei er erfuhr, dass er den falschen Eingang gewählt hätte.
    »Ach, bitte, ich habe wenig Zeit, könnte ich wohl direkt durchgehen?«
    »Eigentlich nicht«, lächelte die Dame am riesigen Schreibtisch, »aber warten Sie bitte einen Augenblick.«
    Sie drückte auf einen Klingelknopf, und bald darauf kam ein junger Bote in Uniform, der den fremden Herrn über zwei lange Gänge von der Rückseite in die gewünschte Abteilung führte.
    Da sich der Bote nach einem Gruß umdrehte und gleich wieder verschwand, zögerte der »Spinner« nicht länger, sondern ging von der Touristen-Abteilung direkt auf den Empfang zu, bei dem die Karte lag.
    »Ist hier eine Straßenkarte für mich abgegeben worden?«
    Die junge Dame lächelte freundlich, nahm die Karte hoch und reichte sie ihm.
    »Ja, bitte, hier ist sie.«
    Jetzt war der Augenblick, eine eventuelle Überwachung auszuschalten.
    Er nahm mit einem Lächeln die Karte an sich, sah darauf, stutzte, schüttelte den Kopf und zog sie auseinander. Auf der einen Seite war New York mit der näheren Umgebung, die andere zeigte Manhattan und Long Island mit Hinweisen für die Besucher. Unter den Museen stand an erster Stelle das Naturhistorische Museum am Central Park, und daneben war ein Reh mit einem Bambi. Seine Augen glitten sofort gleichgültig weiter, er besah sich, noch einmal die andere Seite und legte die Karte dann zusammen.
    »Von wo kommt diese Karte? Das stimmt nicht, denn ich sollte da eine Route eingezeichnet finden, aber das betraf New Jersey.«
    Er reichte ihr das bunt bedruckte Papier zurück.
    »Oh, Verzeihung«, sagte sie, »dann ist das ein Irrtum. Diese Karte kommt vom Archiv. Fragen Sie doch bitte mal in der Touristik.«
    Sie wies mit der Hand nach dort, wo er eben hergekommen war.
    Er bedankte sich höflich und spazierte langsam zurück. Im Touring Service ging er zum Erstaunen einiger Angestellter mit vollendeter Selbstverständlichkeit bis hinten durch. Kurz vor der Durchgangstür musste er an einem Schreibtisch vorbei, an dem ein älterer Herr saß.
    »Wohin wollen Sie denn, Sir?«
    »Ich darf hier einmal ausnahmsweise zurückgehen, ich habe meine Tasche da drüben.«
    Er lächelte entwaffnend und war verschwunden, bevor der Mann am Tisch etwas dazu sagen konnte.
    ***
    Zwanzig Minuten nach zwölf nahm der Abteilungsleiter im Archiv den Hörer ab, murmelte seinen Namen, sah Phil an und winkte.
    »Decker.«
    »Hör zu, mein Sohn, die Jagd geht los. Ich…«
    »Habt ihr’s?«
    »Oh, Boy, hast du eine Ahnung, was wir gefunden haben. Aber keine Zeit. Ich organisiere hier die Überwachung, und du passt da auf, dass ihr ihn erwischt, wenn er nachfragen kommt. Er soll den Plan 54 bekommen, und dann hinterher.«
    »Wahrscheinlich läuft er euch direkt in die Finger.«
    »Dann haben wir mit deinen Kollegen genügend Leute, um eine weit gespannte Überwachung durchzuführen. Er muss uns zu Mrs. Hames führen.«
    Phil wurde kribbelig.
    »Und wenn er dabei durchgeht?«
    »Abwarten. Mach’s gut.«
    Ich hatte aufgelegt, Phil rief umgehend das Office an und ließ sich den Einsatzleiter geben. Tony Catless kam an den Apparat.
    »Phil Decker. Ich brauche hier beim Esso-Haus vier Mann und zwei Wagen für eine Beschattung.«
    Catless lachte kurz und trocken.
    »Dasselbe Kontingent hat Jerry auch schon angefordert, einmal für sich und für dich gleich mit. Scopa, Dobster, Hilcock und Dillaggio sind schon zu dir unt'erwegs. Scopa kommt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher