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0417 - Der Satan und seine Komplizen

0417 - Der Satan und seine Komplizen

Titel: 0417 - Der Satan und seine Komplizen
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nicht einmal. Der Schreck steckte ihr noch so in den Gliedern, dass sie froh war, lebendig und unverletzt aus der Schießerei herausgekommen zu sein.
    Der Wagen nahm nördlichen Kurs, fuhr über die Eight Avenue, bog bei der Westlichen 41. Straße links um den Bus Terminal, rollte in einen Hof und schwenkte in eine offen stehende Garage hinein.
    Der Mann stieg aus, schaltete neben dem Tor die Deckenbeleuchtung ein und riegelte die Garage von innen ab. Dann führte er sie über einen Gang in einen freundlich aussehenden Raum. Ein hübscher Teppich bedeckte den Fußboden, Schreibtisch, Sessel, Bücherschrank und Couch vervollständigten die Einrichtung.
    Er wies auf die Couch.
    »Legen Sie sich hin und schlafen Sie erst einmal aus. Wenn Sie diesen Raum verlassen oder Spektakel zu machen versuchen, sperre ich Sie in den Keller. Das wird unangenehm, weil dort Ratten sind.«
    Erst am anderen Morgen weckte er sie. »Wenn Sie erst duschen wollen, können Sie es unbesorgt, der Kaffee ist noch heiß genug. Ich warte hier.«
    »Danke«, sagte sie kurz, erhob sich und ging.
    Nach zehn Minuten war sie wieder da und nahm stumm das Frühstück ein. Er bot ihr anschließend eine Zigarette an, doch sie schüttelte den Kopf.
    »Gut«, sagte er, »dann können wir gleich zum geschäftlichen Teil übergehen. Um die Situation ein für alle Mal zu klären: Sie bleiben hier, bis ich weiß, wo das Geld versteckt ist. Wenn Sie bockbeinig sind, sperre ich Sie in den Keller. Die Ratten haben gern Gesellschaft, und ich brauche mich nicht mit irgendwelchen schmutzigen Foltermethoden abzuplagen.«
    Er wartete die Wirkung seiner Worte ab, doch sie blieb scheinbar völlig gelassen.
    »Wenn Sie aber vernünftig sind, Mrs. Hames und mir sofort sagen, was Sie wissen, dann können wir den Schatz gemeinsam heben, und ich gebe Ihnen dreißigtausend ab. Ist das ein Angebot, für das Sie sich erwärmen können? Es erspart Ärger und ist besser als nichts.«
    Sie schnaufte verächtlich.
    »Das ist wirklich ein großherziges Angebot, mit dem ich aber nichts anfangen kann.«
    Dann brachte sie die gleichen Argumente vor, die sie Duke Wolff schon unterbreitet hatte.
    »Das hört sich ganz vernünftig an«, meinte er, als sie geendet hatte, »nur ist es leider gelogen, meine Dame.«
    Als sie empört auffahren wollte, winkte er kalt ab.
    »Doch, es ist gelogen. Sie haben nämlich etwas unterschlagen. Ich habe mich inzwischen mit dem Tätowierer in Verbindung gesetzt, der die Entwürfe Ihres Mannes noch aufgehoben hatte.«
    Sie wurde etwas unruhig, und er fuhr fort: »Einmal heißt es nicht ESOBAMBI, sondern ESSOBAMBI. Und Sie wissen genau, was es bedeutet, sonst hätte Ihr Mann Ihnen nicht mitteilen können, wo das Versteck war. Niemand anderes als Sie könnten etwas damit anfangen, dachte Ihr Mann und war deshalb auch bei dem Tätowierer ziemlich sorglos. Der hat übrigens den Fall Hames und seine Arbeit nicht miteinander in Verbindung gebracht, weil nie von der Dschunke die Rede war. Als man das Bild im Gefängnis zuerst sah, sagte Ihr Mann, es wäre eine Erinnerung an Shanghai, und damit hatte es sich. Er war wirklich schlau, aber nicht schlau genug.«
    Er genoss sichtlich die Verwirrung, in die sie langsam geriet.
    »Das ist aber noch nicht alles, was ich weiß. Den Flicken auf dem Segel haben Sie einfach unterschlagen, er gehört aber mit zu dem Rätsel. Jetzt sind Sie an der Reihe, aber denken Sie nicht erst an neue Ausreden, es ist zwecklos.«
    Er sah, dass er sie jetzt in die Enge getrieben hatte. Sie hielt die Hände fest zusammengepresst, das Gesicht blieb ruhig, nur die Augen zuckten ein wenig.
    Endlich holte sie tief Luft und sagte dann gepresst: »Schön, es heißt ESSOBAMBI und das Viereck gehört dazu. Aber trotz alledem kann ich Ihnen selbst unter Todesdrohungen nicht sagen, dass Sie an die und die Stelle gehen müssen, um das Geld zu holen. Ich weiß diesen Platz selbst noch nicht. Glauben Sie wirklich nicht, dass ich sonst längst dort gewesen wäre? Ich bin in Bridgeport aufgewachsen und kenne genügend versteckte Hinterausgänge, wo niemand welche vermuten würde. Ich wäre innerhalb einer halben Stunde jedem Verfolger entronnen.«
    Er nickte zufrieden. Das war schon ein ganz netter Fortschritt. Er wartete schon seit ein paar Minuten auf ein Nachlassen ihrer Anspannung, aber darin sah er sich getäuscht.
    »Was schlagen Sie also vor?«, fragte er lauernd.
    »Da Sie mir einen Anteil zugesichert haben, können wir uns ja gemeinsam auf der Suche
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